Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
Vom Netzwerk:
entdeckt, dass er dort wie jeder andere Diener schlichtweg übersehen wurde, aber an diesem Tag gab es nicht viel aufzuschnappen. Ein Graubart behauptete, dass Julianna Dom Ronal foltern ließ oder zumindest zwang, bei der Folter seiner Verwandten zuzusehen, um herauszufinden, was Isoldir wirklich in Valeron wollte. Andere sagten, die Delegation sei gekommen, um über eine Heirat von Damisela Marelie, Juliannas Tochter, mit einem von Ronals Söhnen oder vielleicht dem Lord von Isoldir selbst zu verhandeln.
   Eduin verließ sich mehr auf das, was die Diener sagten, als auf die Spekulationen dieser parfümierten, mit Bändern geschmückten Speichellecker. Er ging hinunter in den Stall, zog einen einfachen Kittel über und half dabei, sich um die Pferde der Besucher zu kümmern. Julianna ging kein Risiko ein und hatte dafür gesorgt, dass die Tiere in ihren eigenen Stall gebracht wurden.
   »Warum sollte die Herrin ihren Vorteil aufgeben, und das gegenüber einem Mann, den sie hätte in Grund und Boden dreschen können?« Der Stallknecht konnte über die Idee eines Heiratsbündnisses nur verächtlich schnauben. Er beugte sich vor, um den Hinterhuf eines Braunen mit gestutzter Mähne zu betrachten, den er gerade striegelte. »Sieh dir das an! Das arme Tier hat einen Riss im Huf. Und es ist schlecht beschlagen. Ich werde den Schmied ein besseres Eisen anfertigen lassen, bevor es ernsthaft anfängt zu lahmen.«
   Eduin richtete sich auf - er hatte gerade die Hufe des nächsten Pferds gesäubert. Keins dieser Tiere war von der Qualität, wie er es vom Herrn selbst eines so kleinen Königreichs wie Isoldir erwartet hätte. Wenn einem Adligen auch nur ein einziger Luftwagen zur Verfügung stand, konnte er sich doch bestimmt bessere Pferde leisten. Da war der Braune mit dem kranken Huf, das Tier, um das er sich gerade kümmerte und das einen Senkrücken und schiefe Sprungbeine hatte, und ein weiteres mit einem milchigen Auge. Keins dieser Pferde, dachte er, wäre für einen Kampf geeignet, und dennoch waren sie offenbar das Beste, was Isoldir hatte. Laut sagte er, wenn man vom Zustand ihrer Pferde ausginge, sei nicht anzunehmen, dass die Delegation aus Isoldir noch in der Position war, um irgendetwas zu verhandeln.
   Der Stallknecht versetzte dem Braunen einen Klaps aufs Hinterteil, und das Pferd begann, spielerisch am Haar des Mannes zu knabbern. Lachend ging er zum nächsten, der Stute mit dem blinden Auge.
   »Ich denke, dass sie gekommen sind, weil sie auch weiterhin behalten wollen, was die Herrin ihnen gelassen hat, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass sie noch etwas anzubieten haben, das sich die Herrin nicht auch einfach nehmen könnte. Aber wenn dieser Lord sein Geld wert ist, wird er lange und angestrengt verhandeln.«
   »Und unter vier Augen, nehme ich an«, sagte Eduin leichthin.
   »Wie sonst, da wir hier viel zu viel reden und bestenfalls wissen, wie man für die Pferde sorgt?«
   Eduin machte sich wieder an die Arbeit und entfernte getrockneten Schlamm vom Fesselgelenk des Pferds, wobei er darüber nachdachte, dass der Stallknecht mehr über Staatsangelegenheiten wusste als zehn Höflinge.
   Auf dem Weg zurück zu seinem Zimmer blieb er noch einmal stehen, um sich mit einer der Küchenhelferinnen zu unterhalten, einem stupsnasigen Mädchen, dessen sommersprossige Wangen nahe legten, dass sie Comyn -Blut hatte. Sie balancierte einen Korb Wurzelgemüse auf der Hüfte und war gerne bereit weiterzuerzählen, was sie erfahren hatte.
   Die Gruppe aus Isoldir hatte Neuigkeiten von unterwegs mitgebracht. Eine neue Seuche, die man wegen der schwarzen wunden Stellen, mit denen sie ihre Opfer überzog, die Maskenkrankheit nannte, war in den Ländern des Nordens ausgebrochen. Die Spannungen zwischen Ridenow und dem Königreich Asturias hatten sich verschärft, und Varzil war in die Hauptstadt von Asturias gereist, um im Auftrag von König Carolin zu verhandeln.
   Ich hoffe, sie werden ihn als Spion in den Kerker werfen!
   »Wer hat dir das erzählt?«, fragte Eduin. »Die Männer aus Isoldir?«
   »O nein, die haben nur von der Maskenkrankheit gesprochen. Pepita, die sich um Lady Romilla kümmert, hat gehört, wie Damisela Callina Varzil den Guten erwähnte. Sie sagen, wenn es Dom Varzil nicht gelingt, einen Vertrag auszuhandeln, wird Königin Ariel in den Krieg ziehen. Oh, das wird schrecklich werden, wenn Verwandte einander bekämpfen!«
   »In der Tat«, sagte Eduin,

Weitere Kostenlose Bücher