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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Mädchen in silbriges Strahlen gehüllt; sie war die Personifizierung alles Guten und Edlen in seinem eigenen Leben. Sie hatte sich ihm geschenkt, und als Spiegelbild in den Augen seiner Geliebten hatte er sich zum ersten Mal als jemanden sehen können, der Ehre und Liebe verdient hatte. Ihre Zeit zusammen war kurz gewesen, und es war lange her, aber ein Rest dieses Glanzes hatte sich tief in sein Herz eingebrannt, an einer Stelle, die nicht einmal das Flüstern des Geistes seines Vaters erreichen konnte.
   Sie hatte ihn sicher längst vergessen. Aber das war gleich, solange sie lebte!
   »Wir müssen uns mit den Piloten der Luftwagen in Verbindung setzen!«, keuchte er. »Benutzt die Matrix-Schirme im Turm! Sagt ihnen, es war ein schrecklicher Irrtum. Sie müssen sofort zurückkehren!«
   »Ihr könnt sie nicht erreichen, nicht einmal mit der Macht eines gesamten Kreises«, sagte Callina. »Königin Julianna befürchtete, dass Varzil den Angriff spüren und seine Kräfte nutzen könnte, um die Piloten von ihrem Kurs abzubringen. Um sie abzuschirmen hat sie jeden Wagen mit einem Tarntalisman versehen. Er funktioniert wie der Matrix-Stein in einem telepathischen Dämpfer, nur dass er den Gebrauch von Laran innerhalb seines Feldes erlaubt. Er isoliert den Piloten einfach von jeglichem Einfluss von außen. Sie könnten ebenso gut taub sein.«
   »Es muss einen anderen Weg geben - gibt es einen anderen Luftwagen, den wir hinter ihnen herschicken können?«
   Bevor Callina antworten konnte, warf Romilla ein: »Ihr zeigt Euch ungewöhnlich interessiert an diesem Unternehmen.« Sie kniff die Augen zusammen. »Warum solltet Ihr den Angriff aufhalten wollen? Ihr habt uns selbst vor Varzil Ridenow gewarnt. Habt Ihr Eure Ansicht vielleicht geändert, weil er Euch bestochen hat?«
   »Es ist mir gleich, ob Varzil dieses Mal entkommt. Es wird noch andere Gelegenheiten geben«, sagte Eduin. »Ihr dürft den Turm von Hali nicht angreifen.«
   »Wir dürfen nicht? Eduardo, Ihr vergesst Euren Platz als Diener und Gast in diesem Haus. Wer seid Ihr, sagen zu wollen, was Julianna Aillard, Herrin von Valeron, tun und lassen darf?«
   Hinter Eduins Augen wand sich der Geist seines Vaters in wildem Zorn. Du hast es geschworen… T-t-töte Varzil!
   Eduin taumelte unter der Wucht. Stechende Schmerzen erfüllten seinen Kopf. Er sackte nach vorn, drückte die Hände auf den Bauch. Lautlos und verzweifelt kämpfte er gegen den Zwang an, der sich durch seine Eingeweide wand und tief in seiner Seele saß. Er klammerte sich an die einzige Waffe, die er hatte, die einzige Spur geistiger Gesundheit: Dyannis muss überleben, ganz gleich, was sonst geschieht .
   »Romilla, an dieser Sache ist offenbar mehr, als wir bisher angenommen haben… «, begann Callina.
   »Wir dürfen keine Zeit verlieren!«, keuchte Eduin und richtete sich mühsam wieder auf. »Während wir hier Zeit mit kleinlichen Streitereien verlieren, hat der Angriff vielleicht schon begonnen. Lasst mich zumindest versuchen, sie zurückzuholen.«
   »Ich habe es Euch doch schon gesagt.« Callinas Stimme klang wie das Läuten einer Glocke. »Es gibt nichts, was Ihr oder ich oder wer auch immer tun könnte.« Ihr Blick wurde weicher, und er sah in ihren Augen die Trauer und dieses schreckliche Gefühl der Machtlosigkeit, die sie in sich getragen hatte, seit sie Zeugin des Todes ihres Bruders geworden war. Sie konnte diese Erinnerung ebenso wenig ausschließen, wie sie ihr eigenes Laran wegbrennen konnte.
   Wenn Dyannis stirbt, sterbe ich mit ihr . Er sah, wie die Skeletthände seines Vaters nach ihm griffen und dabei verfaultes Fleisch und Leichentuchfetzen von ihnen abfielen.
   Er packte Callina so fest, dass sie leise aufschrie. »Der Turm… , die Relais-Schirme - bringt mich sofort hin!«
   »Lasst sie sofort los!«, rief Romilla. »Wie könnt Ihr es wagen, Hand an eine Leronis zu legen! Und ihr Befehle zu erteilen - das ist unerträglich! Man wird Euch für Euer Verhalten auspeitschen!«
   Callina erstarrte und sah Eduin wie gebannt an. Die körperliche Nähe schuf eine psychische Verbindung.
   Wer seid Ihr? , rief sie.
   Einen Augenblick zögerte er. Jahre des Sich-Versteckens, des In-sich-Zurückziehens, waren nicht so leicht abzustreifen. Er konnte sich nicht dazu durchringen, ihr seinen Namen zu nennen.
   Ich bin ein Laranzu und wurde im Turm von Arilinn ausgebildet, danach war ich in Hali . Er erwähnte Hestral und alles,

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