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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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Feiern warten! Hat Ysaye nicht neulich von einem neuen Instrumenten-Sound gesprochen, den sie aus dem Orchester-Synthesizer herausgeholt hat? Sie hat eine Flöte daran angeschlossen und die Wellenformen in den Baß transponiert. Vielleicht kann sie ein Konzert geben.«
   »Hmm.« David studierte intensiv den Monitor. »Daraus wird nichts. Ich werde das Netz in seinem ganzen Umfang benötigen, wenn ich überhaupt irgendwelche Details bekommen will. Es gibt einfach zu viele Wolken, und auf dem Boden liegt so viel Schnee, daß ich nicht sicher bin, ob die topographischen Daten auch nur halbwegs richtig sind.«
   Elizabeth klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter. »Ich wünschte, ich könnte helfen.«
   David zuckte die Achseln. »Eigentlich könnte ich ebensogut zu dem Konzert gehen. Ich kann doch nichts tun, solange nicht alle Satelliten placiert sind. Wenigstens wird es mir etwas zum Nachdenken geben, vor allem, wenn Ysaye wirklich einen neuen Sound gefunden hat«, fuhr er fort. »Zwar haben schon viele Leute mit Synthesizern herumgespielt, und für mich klingen sie alle ziemlich gleich.«
   »Durchaus nicht«, widersprach Elizabeth halbherzig, denn sie widmete ihre Aufmerksamkeit völlig der nächsten Wetterkarte. An einem Reißnagel kauend, grübelte sie über etwas auf dem Ausdruck nach, das ihr entweder nicht gefiel oder das sie nicht verstand.
   Vorübergehend von dem gleichen Wetter, das Elizabeth faszinierte, in seinen Tätigkeiten lahmgelegt, setzte David die Diskussion fort. »Im Grunde ist ein elektronischer Ton doch ein elektronischer Ton, und große Unterschiede gibt es zwischen dem einen und dem anderen elektronischen Sound nicht. Man hat auch nicht viele Möglichkeiten, etwas damit anzufangen.«
   »Der Meinung bin ich nicht«, antwortete Elizabeth, ohne von ihrer Arbeit hochzublicken. Sie waren beide daran gewöhnt, Gespräche zu führen, die in gar keinem Zusammenhang mit dem standen, was sie gerade taten. »Mit dem Sound, den wir programmiert haben, als… «
   »Sound«, betonte David. »Keine Musik.«
   »Du denkst wie ein prähistorischer Mensch.« Elizabeth sah ihn kurz an und krauste die Nase. »Ich sehe nicht soviel Unterschied zwischen Sound und Musik. Du glaubst, du müssest auf etwas schlagen oder in etwas hineinblasen oder über etwas kratzen, um Musik zu machen. Was ist daran heilig?«
   »Ihr modernen Musiker!« sagte David resigniert. »Jede Art von Geräusch, Lärm, Disharmonie - du bist mir vielleicht ein feines Beispiel für eine Volksmusikerin! Es wundert mich, daß du nicht aus der Authentizitätsgewerkschaft austrittst.«
   »Volksmusiker sind in keiner Gewerkschaft«, belehrte sie ihn. »Und ich glaube, diese Diskussion haben wir schon einmal geführt.« Elizabeth lachte und wandte sich wieder ihren Karten zu, machte Notizen und rief weitere Daten von ihrem Terminal ab. Sie wirkte glücklicher als seit Monaten. »Du mußt zugeben, daß Zufälligkeiten… «
   »Ich muß überhaupt nichts zugeben.« Auch David lachte. »Ich habe das unbestrittene Recht zu sagen, wenn ich es möchte, daß seit Hardesty keine richtige Musik mehr geschrieben worden ist - ja, eigentlich seit Händel nicht mehr. Alles, was folgte, ist nach meiner Definition keine Musik. Nur Geräusch. Stimmt es nicht, daß nicht einmal die Tonleitern mehr gelehrt werden?«
   »Hast du denn gar nichts zu tun?« fragte Elizabeth. David wies auf den Schirm mit dem wolkenbedeckten Globus, und Elizabeth seufzte. »Also, ich habe sie gelernt. Sicher, es war ein kleines Privatcollege, aber es wird dich freuen zu hören, daß Juilliard auch heute noch nur Studenten aufnimmt, die wissen, was Dur und was Moll ist.«
   »Hurra! Als nächstes wird man dort von den Studenten verlangen, daß sie einen einfachen Grundbaß lernen«, murmelte David.
   »Als nächstes könnte von einem Kartographen verlangt werden, daß er etwas für sein Gehalt tut!«
   »Ich täte ja etwas, wenn ich könnte«, beschwerte David sich. »Nur gibt es im Augenblick nichts, was der Computer nicht besser macht.«
   »Nun, ich habe Arbeit, eine ganze Menge sogar, und ich werde mich nicht länger mit dir streiten«, sagte Elizabeth. »Du bist eben einer dieser Primitivisten, die Kompositionen für elektronische Instrumente nicht akzeptieren, so wie es Kunstakademien gibt, die einen Examenskandidaten nur bestehen lassen, wenn er ein Aktbild, ein Stilleben und eine Landschaft in klassischem Stil vorlegt. Erst danach

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