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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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darf er moderne Gemälde zeigen.«
   »Das finde ich auch ganz richtig!« erklärte David. »Der Maler muß dann wenigstens lernen zu zeichnen, bevor er sein Examen ablegt, und er kann Mangel an Talent nicht unter einem Nebel von Kunstgeschwätz verstecken.«
   »Das Zeichnen ist nicht alles, nicht einmal in der Kunst«, behauptete Elizabeth. »Aber dieses Argument werde ich jemand anders überlassen. Ich habe jetzt keine Zeit, die ganze Kunsttheorie durchzugehen.« Sie räusperte sich vielsagend. David reagierte auf diesen Wink jedoch nicht.
   »Ich hätte viel mehr Freude an der Musik… « Ein Quietschen verriet Ysaye, daß er es sich wieder auf ihrem Stuhl bequem gemacht hatte. »… wenn jeder moderne Komponist ein Lied im Stil Schuberts, einen Choral im Stil Bachs, eine Sonate und eine klassische Symphonie einreichen müßte, bevor er irgend etwas Modernes schreiben dürfte, und ich glaube, die meisten Zuhörer würden mir zustimmen. Eure modernen Symphonien verlieren ihr Publikum, weil die Komponisten absichtlich Musik schreiben, die niemand hören will. Sie konkurrieren mit der Vergangenheit. Natürlich, in der Volksmusik… «
   Ysaye schlief bei diesem freundschaftlichen Streit über Musik ein. Oder vielmehr bei Davids Monolog. Von Elizabeth, die sich auf ihre Arbeit konzentrierte, kamen nur noch geistesabwesende Laute. Ysaye dachte flüchtig, daß Davids Herumhacken auf der Musik symptomatisch für die leichte Verrücktheit war, mit der sich jeder einzelne infiziert hatte. Zuviel Freizeit, nicht genug wirkliche Arbeit, um den Verstand zu beschäftigen… Nebensächlichkeiten werden ebenso wichtig genommen wie unsere eigentlichen Aufgaben…
   Sie erwachte von dem Geräusch des Plotters, der eine neue Karte produzierte, und Davids überraschtem Ausruf.
   »Was ist los, David?« fragte Ysaye, setzte sich hoch und rieb sich die Augen. »Funktioniert etwas nicht richtig?«
   »Hier stimmt etwas nicht - und vielleicht ist es nur wieder ein Fehler im Computer«, antwortete er. »Erinnerst du dich an den heftigen Sturm, von dem ich sagte, er baue sich auf dieser Ebene hier auf?« David warf ihr die ältere Karte zu.
   Ysaye betrachtete sie stirnrunzelnd. Ihr kam sie vollkommen normal vor. Wenigstens sah sie aus wie Sturmmuster, die sie von Simulationen her kannte. Die Wolken bildeten die üblichen Wirbel. Solche Satellitenfotos hatte sie schon von Dutzenden von Welten und von Tausenden von Simulationen gesehen. »Was ist daran verkehrt?«
   »Nichts«, sagte David. »Aber der Sturm ist nicht mehr da. Er ist einfach verschwunden.«
   Ysaye wollte es nicht glauben. »Computerfehler löschen keine Stürme aus. Du hast die Karte nicht richtig gelesen, das ist alles. Wahrscheinlich brauchst du auch ein Nickerchen.«
   »Sieh selbst.« David reichte ihr die neue Karte.
   Ysaye sah zuerst auf die Zeit. Sie hatte etwas länger als zwei Stunden geschlafen. Elizabeth kam, setzte sich neben ihr auf den Deckenstapel und betrachtete die Karte ebenfalls.
   »Er hat recht.« Elizabeth tippte mit dem Finger auf die Karte. »Siehst du hier das Tiefdruckgebiet? Es ist noch da, aber die Wolken sind weg. Es gibt keine Spur von einem Sturm, keinen Regen, keinen Schnee - nichts.«
   »Vielleicht bedeutet auf diesem Planeten ein Tief keinen Sturm«, meinte David unsicher.
   »Es gibt nichts anderes, was es bedeuten könnte… « Elizabeth blickte außerordentlich verwirrt drein. »… falls dieser Planet nicht einzigartig in der Galaxis ist. Vielleicht rufen alle diese Berge Veränderungen hervor - oder dieser monströse Gletscher. Oder der ganze Schnee.« Aber es klang zweifelnd.
   »Möglich ist alles«, erwiderte Ysaye.
   »Sicher. Trotzdem möchte ich wissen, wohin dieser Sturm abgezogen ist. Wir wollen abwarten, ob das Tief auf der nächsten Wetterkarte erscheint.« Elizabeth zuckte die Achseln. »Wenigstens habe ich etwas zu berichten. ›Verloren: ein Sturm.‹ Es ist ein ziemlich großes Ding, um es zu verlegen.«
   »Gott helfe mir. Sag das nicht. Du kennst die Vorschriften. Wir werden wahrscheinlich ein Extra-Fundbüro für vermißte Wettermuster einrichten müssen«, scherzte David. »Ich sehe es schon vor mir. Berichte in dreifacher Ausfertigung und Erwähnung im Protokoll jeder Konferenz. Verloren: ein tropisches Tiefdruckgebiet, zwei Hurrikane… « Er tat, als wolle er sich die Haare ausreißen.
   »Das ist albern… « kicherte Elizabeth.
   »Diesen Sturm hast

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