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Darkover 16 - Die Winde von Darkover

Titel: Darkover 16 - Die Winde von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Carthon, wo ist Carthon? «
   Als die Sonne aufging und ihn die tausend fremdartigen, hübschen Kleinigkeiten eines darkovanischen Haushaltes ablenkten, versuchte er, sich den Traum aus dem Kopf zu schlagen. Wieder fragte er sich ganz sachlich, ob er dabei sei, den Verstand zu verlieren. In Gottes Namen, welchen Zauber hat dieser verdammte Planet über mich geworfen?
   In dem Bemühen, sich diesen zwingenden Träumen oder Zaubereien zu entziehen, wandte er sich später am Tag an Lerrys und sagte zu ihm: »Dein Pflegevater, oder was er ist, sollte mir doch erklären, welche Arbeit ich zu tun bekomme, und ich möchte gern damit anfangen. Wir Terraner faulenzen nicht gern herum, wenn es etwas zu tun gilt. Willst du deinen Vater fragen, ob ich ihn gleich sprechen kann?«
   Lerrys nickte. Barron hatte schon bemerkt, daß er praktischer und zielbewußter war als der durchschnittliche Darkovaner und sich weniger mit Förmlichkeiten aufhielt. »Natürlich zwingt dich nichts, mit deiner Arbeit sofort zu beginnen. Aber wenn es dir so lieber ist, stehen dir mein Vormund und ich zur Verfügung, wann immer du möchtest. Soll ich deine Ausrüstung heraufbringen lassen?«
   »Bitte.« Barron war an Lerrys’ Antwort etwas als merkwürdig aufgefallen. »Ich dachte, Valdir sei dein Vater.«
   »Pflegevater.« Wieder sah es so aus, als wolle Lerrys etwas sagen und überlege es sich anders. »Komm, ich bringe dich in sein Arbeitszimmer.«
   Es war ein ziemlich kleiner Raum, wenn man darkovanische Maßstäbe zugrunde legte. Zu Hause, so dachte Barron, wäre es ein respektabler Festsaal gewesen. Durch abwechselnde Schichten von Glas und durchscheinendem Stein blickte man auf den Innenhof. Es herrschte bittere Kälte, doch weder Valdir noch Lerrys schienen darunter zu leiden; sie hatten nur die Leinenhemden an, die darkovanische Männer unter den Pelzjacken zu tragen pflegten. Unten im Hof kamen und gingen Männer; Valdir beobachtete sie ein paar Minuten lang und tat taktvoll, als bemerke er nicht, daß Barron sich die Hände über dem einen einzigen kleinen Kohlenbecken wärmte. Dann drehte der Lord sich um und begrüßte ihn lächelnd.
   »Gestern abend in der Halle konnte ich Euch nur offiziell willkommen heißen; ich freue mich sehr, Euch hier zu sehen, Mr. Barron. Lerrys und ich haben es in die Wege geleitet, daß jemand aus der terranischen Stadt hergeschickt wird, um uns im Linsenschleifen zu unterrichten.«
   Barron grinste ein bißchen säuerlich. »Es ist nicht meine reguläre Arbeit, aber ich weiß genug, um Anfänger anleiten zu können. Ihr also habt die Vorverhandlungen geführt? Ich dachte, ihr hier hieltet nicht viel von terranischer Wissenschaft.«
   Valdir sandte ihm einen scharfen Blick zu. »Wir haben nichts gegen die terranische Wissenschaft. Es ist die terranische Technologie , die wir fürchten - wir fürchten, Darkover könne ein weiteres Glied in einer Kette von Welten werden, alle einander so ähnlich wie Sandkörner an einem Strand oder Unkraut, das den Pfad der Terraner säumt. Doch das reicht hinein in die Politik - oder vielleicht in die Philosophie und muß des Abends bei einem guten Wein diskutiert werden, nicht nebenbei während der Arbeit. Ihr werdet schon noch feststellen, daß wir gern lernen wollen.«
   Während der letzten Sätze Valdirs war sich Barron einer Irritation bewußt geworden. Es war wie ein Ton gerade unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Sein Kopf schmerzte davon, und es wurde ihm schwer, Valdirs Worten zu folgen. Barron sah sich um und versuchte festzustellen, was dies - Geräusch? - verursachte. Er konnte es nicht ganz hören. Nun versuchte er, sich darauf zu konzentrieren, was Valdir sagte; ein oder zwei Sätze waren ihm entgangen.
   »… und deshalb, versteht Ihr, mag das Sehvermögen eines Mannes mit scharfen Augen im Vorgebirge ausreichen, aber auf den hohen Sierras, wo jede Spur eines Feuers unbedingt sofort entdeckt werden muß, bevor es außer Kontrolle gerät, wäre eine Linse - wie nennt ihr es, ein Fernrohr? - eine unschätzbare Hilfe. Das Gerät könnte Morgen auf Morgen von Holz retten. Feuer in der trockenen Jahreszeit ist ein ständiges Risiko… « Er brach ab. Barron bewegte seinen Kopf unablässig von einer Seite zur anderen, die Hand an die Stirn gedrückt. Der Ton oder die Vibration oder was es war schien jeden Winkel seines Schädels zu füllen. Valdir fragte überrascht: »Der telepathische Dämpfer stört Euch?«
   »Der

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