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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hatte. Einer der Soldaten ging auf den unbewaffneten Regis zu. Rasch zog Danilo seinen Dolch und trat zwischen sie, doch auch er wurde schnell entwaffnet. Beltrans Männer zerrten sie aus dem Weg.
   Marjorie ging Beltran wütend an.
   »Beltran, das kannst du nicht machen! Das ist Hochverrat! Er war der Gast deines Vaters!«
   »Aber nicht meiner«, antwortete Beltran, und die Worte klangen schneidend. »Und ich habe keine Geduld gegenüber barbarischen Regeln - unter vorgeblicher Ehre. Und nun zu dir, Lew Alton. Würdest du uns mit deinem Versprechen beehren?«
   »Du redest von Ehre?« Die Worte schienen aus einem verborgenen Brunnen in mir hervorzusprudeln, und ich spuckte vor seine Füße auf den Boden. »Ich ehre dich mit meinem Versprechen, so wie du das Andenken deines Vaters ehrst.« Ich wandte ihm den Rücken zu. Innerhalb einer Stunde würde ich mit Hilfe meiner Matrix mit dem Arilinn in Verbindung stehen, und die Comyn würden erfahren, was Beltran plante…
   Ich hatte vergessen, daß die Verbindung zwischen uns immer noch sehr stark war. Kadarin sagte: »Nein, das wirst du nicht… « Er machte eine Handbewegung, die den Wachsoldaten galt. »Ergreift ihn!«
   Meine Hand fuhr zum Schwert - und fand es natürlich nicht. Trage kein Schwert unter dem Dach der Verwandten . Ich hatte auf meine Sicherheit im Hause meines Vetters vertraut! Zwei Wachen ergriffen mich und hielten mich bewegungslos zwischen sich fest. Kadarin kam auf mich zu. Seine Hand fuhr an meinen Hals. Er zerrte die Bänder der Tunika auf. Dann streckte er die Hand nach dem Lederbeutel aus, in dem sich meine Matrix befand.
   Jetzt begann ich in Todesfurcht zu kämpfen. Die Matrix war seit ihrer Abstimmung auf mich, als ich zwölf Jahre alt war, niemals außerhalb meiner Reichweite gewesen. Man hatte mich gewarnt, was es bedeutete, wenn jemand anders sie berühren würde. Kadarin zerrte an dem Lederbeutel. Ich stieß ihm das Knie in die Lendengegend. Er brüllte vor Schmerz, und ich spürte seine Agonie in mir selbst. Ich bäumte mich auf. Doch es hatte seine Wut nur verstärkt. Er rief die anderen Wachen. Vier Männer waren notwendig, um mich auf den Boden zu werfen. Sie hielten mir Arme und Beine fest, während Kadarin über meinem hilflosen Körper hockte und mir die Fäuste ins Gesicht schlug. Ich spürte, wie mir das Blut aus Nase und Augen schoß. Ich erbrach mein eigenes Blut, das von einem ausgebrochenen Zahn in die Kehle rann. Marjorie konnte ich nicht mehr sehen, doch ich hörte, wie sie schrie und schluchzte und flehte. Taten sie auch ihr etwas an?
   Kadarin zog seinen Dolch. Er starrte mir direkt in die Augen. Sein Gesicht zuckte vom Flackern dieser unheiligen Flamme. Mit zusammengepreßten Zähnen stieß er hervor: »Ich sollte dir jetzt die Kehle durchschneiden und uns allen weiteren Ärger ersparen.«
   Mit einem raschen Hieb durchschnitt er das Band um meinen Hals, ergriff den Lederbeutel und zerrte ihn los.
   Bis zum Tag meines Todes werde ich die rasenden Schmerzen nicht mehr vergessen. Ich hörte, wie Marjorie einen langgezogenen, todesängstlichen Schrei des Entsetzens und des Schmerzes ausstieß. Ich fühlte, wie sich mein Körper aufbäumte, um dann gelähmt zusammenzufallen. Ich vernahm meine eigene Stimme, die rauh schrie, fühlte eine Eisenfaust mein Herz umklammern und meinen Atem versagen. Jeder Nerv meines Körpers hatte sich zusammengekrampft. Ich hätte niemals gedacht, ich könnte einen solchen Schmerz überstehen. Rote Nebel verhüllten mir die Sicht, und ich spürte meinen Tod. Instinktiv stieß ich einen gequälten Schrei aus.
   » Vater! Vater! «
   Dann wurde alles dunkel und blind, und ich dachte: Dies ist das Ende.

Was in den nächsten drei Tagen geschah, weiß ich nicht. Ich weiß nur, ich war tot. Daß es drei Tage waren, erfuhr ich später. Es hätten auch dreißig Sekunden oder dreißig Jahre sein können, nach denen ich zu der nebelhaften Erkenntnis gelangte, daß ich am Leben war und doch lieber tot gewesen wäre.
   Ich lag in meinem Bett in den Räumen auf Burg Aldaran. Ich fühlte mich zerschlagen, krank. Jeder Muskel in meinem Körper schmerzte auf seine Weise. Ich stolperte ins Badezimmer und starrte auf mein Ebenbild im Spiegel. Ich kann mir nur vorstellen, daß mein Körper weitergekämpft hat, nachdem ich ihn schon verlassen hatte.
   In meinem Mund ragten ein paar abgebrochene Zähne empor, und sie schmerzten höllisch. Meine Augen waren so zerschlagen

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