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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Uniform, mit Schockern?«
   »Es sind keine schlechten Menschen«, sagte Regis müde. »Denke doch, wie leicht es für sie wäre, daumendrehend zuzusehen, wie wir einer nach dem anderen umgebracht werden! Und es erfordert eine besondere Art von Heldenmut. Alle vier haben sich freiwillig gemeldet mitzukommen, obwohl sie wußten, sie würden verspottet, beleidigt und geschmäht dafür werden, daß sie einen Mann beschützen, der sie persönlich überhaupt nichts angeht. Manchmal bewundere ich sie.«
   »Das wissen wir alle«, fiel Lerrys ein. »Ich bewundere sie auch. Vor Jahren wollte ich einen Vertrag mit Terra schließen. Waren es nicht die Hasturs, die Einspruch erhoben?«
   »Wir waren dagegen und sind es noch«, erklärte Regis geduldig. »Das weißt du so gut wie ich, und ihr alle wißt es.« Er sah sich um: Es war ein großer Raum mit Wandbehängen im traditionellen darkovanischen Stil, paneeliert mit durchscheinendem Stein. Sein Blick grüßte die hier versammelten sechs jungen Männer und sechs jungen Frauen, die meisten von ihnen rothaarig, darkovanische Aristokraten der Telepathen-Kaste, alle Angehörige des niederen Adels. »Ich bin auf eure Aufforderung gekommen. Aber warum habt ihr nach mir geschickt?«
   »Das habe ich getan«, sagte Danvan von Hastur. Er erhob sich von seinem Sitz und kam Regis entgegen. Regis ließ sich in der alten formellen Geste auf ein Knie nieder. Der alte Mann legte die Hände auf die Schultern seines Enkels und ließ sie dort in tiefer Zuneigung einen Augenblick ruhen. »Ich wollte sie keine Entscheidung treffen lassen, ohne daß du dabei wärst, Regis.«
   Regis begegnete dem Blick seines Großvaters und erschrak. Der alte Mann sah jetzt so müde aus und so zerbrechlich. Regis dachte: Von Kindheit an habe ich mich auf seine Stärke verlassen, wir alle haben das getan. Nun wird er von Tag zu Tag schwächer, und ich muß der Fels sein, auf den sich mein Volk stützt - und ich selbst stehe auf Treibsand!
   »Gibt es etwas Neues, Großvater?« Er stand auf, und der alte Mann sagte: »Eigentlich nichts Neues, es ist die gleiche alte Geschichte. Vor zwanzig Jahren habe ich selbst mich mit der Hilfe Kennards und des Comyn-Rats damit herumschlagen müssen. Die gleiche alte Geschichte - der Schrei nach Bergbau, Fabriken, Investitionen - du weißt schon. Die üblichen Leute, die nur den Profit sehen und die Nebenwirkungen einer industrialisierten Welt vergessen. Etwas Neues gibt es jedoch, und ich schwöre bei Cassilda, daß ich nicht weiß, was ich dazu sagen soll. Mit Habgier werden wir fertig. Aber dies - es mag uns keine andere Wahl bleiben, als das Imperium um Hilfe zu bitten, Regis.«
   Das von seinem Großvater, der die treibende Kraft in dem langen Kampf Darkovers um Freiheit vom Terranischen Imperium gewesen war, ließ das Herz des jungen Mannes zu Eis erstarren. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
   »Dann gehen wir doch hinunter und hören uns an, was sie uns zu sagen haben.«
   Auf dem Weg zu der Tür, die in die untere Empfangshalle führte, trat ein junges Mädchen an Regis heran und sagte mit ruhigem Selbstbewußtsein: »Lord Regis, Ihr erinnert Euch sicher nicht mehr an mich.«
   »Nein.« Das Mädchen war jung und hübsch. Sie hatte das herzförmige Gesicht und das dunkelrote Haar ihrer Kaste. Dazu kamen eine Ruhe und eine Selbstbeherrschung, die nicht zu ihrer Jugend zu passen schienen. Er lächelte: »Aber das wird mir bestimmt nicht wieder passieren, wenn wir uns das nächste Mal treffen, Damisela. Ihr erweist mir Gnade; wie kann ich Euch dienen?«
   »Ich bin Linnea von Arilinn«, erklärte sie, »geboren zu Hoch-Windward, und ich arbeite seit sieben Jahren hier in den Relais, Lord.«
   Regis errötete leicht. »Dann muß ich Euren Geist viele Male unwissend berührt haben. Verzeiht mir, ich habe lange unter Außenweltlern gelebt und halte meine Barrieren geschlossen, ohne es zu merken.«
   »Trotzdem weiß ich, was in Thendara vorgeht«, erwiderte sie. »Ihr sucht nach Telepathen, die an diesem Projekt mit den Terranern arbeiten sollen.«
   Regis’ Blick ruhte mit einer Art von Erleichterung auf dem süßen jungen Gesicht. Er dachte: Ich wünschte, sie würde daran teilnehmen. Sie hätte Verständnis. Der Versuchung widerstehend, sagte er: »Kind, wir haben kaum noch genug Bewahrerinnen, um die wenigen telepathischen Relais und Kreise, die uns geblieben sind, in Betrieb zu halten. Ihr seid uns auf Eurem Posten

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