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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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müsst raus aus den Tunneln, raus aus den Gängen!«
    »Was ist mit Ihnen?«
    »Ich komme nach. Wartet nicht auf mich! Und egal, was passiert: Dreht euch nicht um!«
    Er nickt. Er hilft dem Mädchen auf, nimmt ihre Hand.
    Ich öffne den Rucksack. »Eins …«
    Ich nehme die Blendgranate. »Zwei …«
    Ich ziehe den Stift. »Drei!«
    Sie laufen los, und das Klicken kommt näher. Und mit ihm die gelben Augen. Ich leuchte zur Kreuzung. Meine Hand ist ganz ruhig. Vielleicht ist das normal. Vielleicht fühlt man sich so, wenn man keine Angst mehr hat. Wenn man weiß, dass es gleich vorbei ist. Die Schwärze bewegt sich. Ich erkenne Arme, Beine, dann den Kopf. Das Wesen schreit, meine Hand öffnet sich, und ich werfe mich zu Boden.
    Ein Blitz durchzuckt meinen Körper. Die Welt wird weiß. Ich rudere mit den Armen, ich bin schwerelos. In der Ferne ein Rauschen, das Meer. Die Wellen branden.
    Ich öffne die Augen. Bunte Punkte springen umher, dahinter vollkommene Schwärze. Ich taste den Boden ab, suche nach Rucksack und Taschenlampe. Das Meeresrauschen verschwindet, die Schreie rollen heran. Etwas schlägt neben mir gegen die Wand, fällt zu Boden, ein metallisches Kratzen, das Wesen schreit. Ich versuche wegzurobben, taste mich an der Wand entlang, krieche blindlings weiter. Plötzlich ein Mauervorsprung, dahinter ein weiterer Tunnel. Ich kann ihn sehen. Die Platten sind weiß, sie scheinen zu leuchten. Ich versuche aufzustehen, falle auf die Knie, stehe wieder auf, wanke in den weißen Tunnel. Weg von der schreienden Furie, weg von der Dunkelheit. Auf den Platten ist eine schwarze Linie, ich folge ihr. Der Gang endet. Ich erkenne eine Tür. Ich lege meine Hand auf die Platten, sie sind warm und weich. Die Tür gleitet auf. Dahinter ein weißer Raum. Tränen laufen über meine Wangen, ich weine. Ich wische die Tränen weg, meine Hände bluten.
    Ich schaue in den weißen Raum.
    Drei Worte verlassen meinen Mund.

    »Oh, mein Gott!«

Augen der Nacht
    von Simon X. Rost
    Kapitel 13 - Band 3

    Ich bin cool. Ich bin ein vernünftiger Typ. Wirklich, da können Sie jeden fragen. »Jason Hincks ist vernünftig«, wird es heißen.
    Das muss man in meinem Job auch sein. Ein Profi. Sonst überlebt man das Business nicht lange. Glauben Sie mir. Ich bin ein Profi. Und sehr vernünftig. Aber man darf es nicht zu weit mit mir treiben. Irgendwo hab auch ich meine Grenze. Und die sollte man, zum Henker noch mal, nicht überschreiten. Sonst wird’s böse. Ganz böse. Wie damals bei Nicky. Aber das ist lange her und eine andere Geschichte.
    Inzwischen hab ich mich besser im Griff. Ich bin cool. Das muss man in meinem Job auch sein, sonst … aber das sagte ich ja bereits.
    Es ist halb eins in der Nacht. Ich schiebe den Karton mit kalten Reisnudeln zur Seite, ziehe den Gürtel an meinem schwarzen Seidenkimono mit dem chinesischen Drachen darauf straff, steck mir eine an und kümmere mich dann wieder um den Bunsenbrenner und die Glaskolben auf dem mit Brandlöchern übersäten Tisch in meiner Werkstatt. Was ich da mache?
    Ich reduziere das L-Ephedrin mit Natrium in flüssigem Ammoniak zu DMA. Crystal Meth oder auch Ice genannt. Ein Traum von einem Drogenrausch. Aber sind wir mal ehrlich: Das Zeug ist ein Auslaufmodell in meinem Angebot, weil die Kunden einfach nicht damit umgehen können und es die unangenehme Begleiterscheinung hat, die Schleimhäute im Gesichtsbereich zu zersetzen. Was soll ich sagen? Nach einem halben Jahr auf dem Zeug siehst du älter aus als dein eigener Opa, und dein Körper ist noch so leistungsfähig wie der von diesem Physiker im Rollstuhl. Dieser kleine Verkrüppelte. Sie wissen schon. Nur dass du weit davon entfernt bist, ’nen Nobelpreis zu bekommen. Nach einem halben Jahr auf Crystal ist deine Birne so weich, als hättest du sie drei Minuten bei tausend Watt in der Mikrowelle gegart.
    Solche Leute habe ich nicht gerne vor meiner Haustüre, und ich treff mich auch nicht gerne mit ihnen in den dunkleren Gassen von Porterville, um ihnen den Stoff zu verkaufen. Aber was soll ich sagen? Die Kundschaft verlangt danach und sie zahlt gut. Das Ephedrin extrahiere ich übrigens aus Schnupfensprays, die es rezeptfrei in jedem Drugstore gibt, weil mir der Weg über den Schwarzmarkt in Mexiko zu gefährlich ist. Habe ich schon erwähnt, dass ich sehr vernünftig bin?
    Ich bin aber auch ein Verfechter von Qualität, müssen Sie wissen, und deswegen wird alles, was ich selber herstelle, zuerst von mir selbst ausprobiert, bevor

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