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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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Erneut wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich versuchte, sie zu beruhigen. Sie trug Spaghettiträger. Es war unmöglich, ihre Haut nicht zu berühren. Plötzlich kam mir ein Gedanke. Was wäre, wenn sie gar keinen Freund hätte? Wilde Fantasien übernahmen die Kontrolle über meinen Körper. Ich sah plötzlich nur noch ihre Lippen und ihre wundervollen, festen Brüste. Ich schloss die Augen …
    Sarah »Hast du ihn gekannt?«
    Martin »Was? Wen?«
    Ich wachte auf. Mir wurde klar, dass ich beinahe einen Fehler begangen hätte.
    Sarah »Ihn.«
    Sie deutete auf ein Portrait. Stewart Falkners hypnotischer Blick fixierte mich.
    Martin »Ach so … Stewart Falkner? Nein, nicht wirklich.«
    Sie nahm das gerahmte Schwarz-Weiß-Foto von der Wand und sah es an. Es war mehr als deutlich, dass sie die Flucht nach vorne angetreten hatte. Ich kam mir erbärmlich vor.
    Sarah »Das fühlt sich merkwürdig an. Irgendwie … weich.«
    Sie drehte das Portrait. Die Hitze des peinlichen Moments war verschwunden.
    Was meinte sie? Ich nahm ihr das Bild aus der Hand und untersuchte es. Die Rückwand war lose. Vorsichtig entfernte ich sie. Darunter kam eine alte Zeitung zum Vorschein. Wir sahen uns an. Warum hatte Falkner sie versteckt? Ich faltete sie vorsichtig auseinander und las.
    Martin »23. Januar 1881: St. Helena Park gesperrt. ›Der St. Helena Park ist ein Schandfleck. Er muss verschwinden. So schnell wie möglich.‹ … ›Der Park habe von Einheimischen bereits den Namen Darkside Park bekommen‹.«
    In diesem Moment geschah etwas Merkwürdiges. Sarah wurde kreidebleich und begann zu flüstern.
    Sarah »Darkside Park ...«
    Ich saß wie versteinert da und beobachtete sie. Sarah Freeman hatte in diesem Moment den gleichen Gesichtsausdruck wie Stewart Falkner. Einen Moment später kam sie zu sich, behauptete plötzlich, sehr müde zu sein. Sie floh regelrecht aus der Bibliothek.
    Ich war verstört. Ich spürte es deutlich. Mein Leben war aus dem Gleichgewicht. Es war mir unmöglich, mich noch auf Regalnummern zu konzentrieren. Ich wollte sofort wissen, wovor Sarah Angst hatte. Ich faltete die ›Porterville Times‹ zusammen, achtete darauf, dass Misses Johannsen nichts mitbekam, und schlich ins Zeitungsarchiv. Ein kahler Raum voller Stahlschränke, gesättigt mit einer säuerlichen Mischung aus Bohnerwachs und altem Plastik. Ich überflog den Index. A1-15. Der erste Schrank. Ich schlug aufgeregt die eingeschweißten Seiten auf. Dann lag sie vor mir. Die glorreiche ›Porterville Times‹. Ich schlug die Ausgabe vom 23. Januar 1881 auf. Genau diese Seite hatte Stewart Falkner bei einer anderen Zeitung entfernt und hinter seinem Foto versteckt. Warum? War er einfach nur verrückt geworden? Nein. War er nicht. Mir blieb das Herz stehen.
    Konnte das sein? Ich entfaltete Falkners Zeitungsblatt und legte es neben den Ordner. Es bestand kein Zweifel: Die beiden Seiten sahen gleich aus, doch sie waren es nicht. Der Artikel über den Darkside Park war in der offiziellen Version entfernt und durch die Nachricht über eine Schlägerei ersetzt worden. Offensichtlich sollten die Bürger nicht über den St. Helena Park informiert werden. Die Erstausgabe der ›Porterville Times‹ war zensiert worden. Falkners Exemplar, ein Probedruck, war den Zensoren entgangen.
    Eine fixe Idee brannte sich in mein Bewusstsein. Ich beschloss, das Geheimnis des Darkside Parks zu ergründen.
    Ich setzte mich an den Rechner in meinem Büro, wählte die Stichwortsuche und gab ein: ›Darkside Park‹.
    Das Ergebnis: Keine Treffer! Ich stutzte. War das möglich? Kein Schlagwort, keine Verknüpfung? Unwahrscheinlich. Wenn es irgendwo etwas geben müsste, dann hier, in der Stadtbibliothek.
    Stattdessen tauchte immer wieder ein Vermerk auf: ›Ausgeliehen von Stadtverwaltung Porterville / Abteilung Öffentlichkeit‹.
    Offensichtlich hatte die Stadtverwaltung alles zum Thema Darkside Park ausgeliehen. Ausgeliehen oder aus dem Verkehr gezogen? Der arme Stewart Falkner erschien mir auf einmal gar nicht mehr so paranoid. Viel paranoider erschien mir die Stadtverwaltung. Ich schrieb eine E-Mail.
    An: Stadtverwaltung Porterville / Abteilung Öffentlichkeit.
    Betreff: Darkside Park.
    Ich las sie noch einmal durch, dann drückte ich die Entertaste. Gefühlte zwei Minuten später klingelte das Telefon. Ich zuckte heftig zusammen.
    Martin »Stadtbibliothek, Sie sprechen mit Martin Prey. Was kann ich für sie tun?«
    Die Leitung rauschte. Statik, ein regelmäßiges Knacken,

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