Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
erinnere ich mich daran. Also kann ich nicht so tun, als wäre nichts davon passiert, nur weil ich jetzt auch Reißzähne habe. Nicht mal für Gabriel.«
»Erstens, die Kyn wussten nicht einmal, dass du existierst. Elizabeth hat deine Eltern umgebracht und dich alleine durch die Verwandlung gezwungen. Glaub mir, dafür hat sie gezahlt.« Alex dachte darüber nach, Nick zu erzählen, wie genau Richard seine sadistische Ehefrau bestraft hatte, entschied aber, dass das Mädchen schon genug Stoff für Albträume hatte. »Du liebst Gabriel wirklich, oder?«
»Logo.« Nick lud diese einfache Äußerung mit Tausenden unausgesprochener Worte auf.
Alex drehte sich zu ihr um. »Dann musst du einen Weg finden, damit umzugehen, Nick, genau wie ich es musste. Weil du ihn liebst, weil du mit ihm verbunden bist, und er Kyn ist. Und egal, wie sehr du dich bemühst, es zu leugnen, du bist es auch.«
Die junge Frau starrte für eine Weile einfach nur an den Horizont. »Dann werde ich mir die Haare hochstecken müssen und Kleider tragen und all dieses formelle Begrüßungszeug durchziehen, oder? Ich hasse diesen albernen Dreck.«
»Oder du könntest Jeans und T-Shirt tragen und dir den Kopf rasieren«, meinte Alex. »Du wärst die Dame des Suzeräns, niemand würde es wagen, dir Ärger zu machen. Und ich persönlich vermeide das formelle Begrüßungszeug, wann immer es mir möglich ist. Meistens zwinge ich Philippe, es zu machen, außer es ist ein Lord, den ich wirklich mag.«
Nick wirkte nachdenklich. »Gabriel wird einen Seneschall brauchen, wenn er Sig-lord wird.« Sie lächelte leicht. »Ich stand nie besonders auf M&Ms, aber Mann, an manchen Abenden würde ich für Erdnussbutter töten.«
Alex grinste. »Pur oder als Erdnussbuttertörtchen?«
»Pur.« Nick schnaubte. »Warum sollte man gute Erdnussbutter mit schlechter Milchschokolade versauen?«
»Ah, aber es gibt sie jetzt auch als dunkle und weiße Schokolade.« Alex holte tief Luft. »Okay, jetzt bin ich dran mit motzen. Wir haben da ein Problem.«
Nick hörte zu, während Alex ihr von der Reaktion des Kyn-Pathogens auf Hitze, den fehlenden Körpern der Opfer der Brandanschläge und den Auswirkungen erzählte, die die neue Munition auf die Überlebenden hatte.
»Was machen sie mit denjenigen, die sie mitnehmen?«, fragte Nick.
»Wir wissen es nicht, aber du hast ja live mitbekommen, was sie Gabriel angetan haben.« Alex beobachtete ihr Gesicht. »Nick, ich weiß, dass wir eine Menge von dir verlangen, aber nicht jeder hat dein Talent. Wir brauchen dich, um sie zu finden.«
»Das ist es also. Richard will meinen Reißzahn-Radar einsetzen.« Sie studierte Alex’ Gesicht. »Er hat dich gezwungen, mich zu fragen. Er wusste genau, dass er es nicht tun konnte, weil ich ihm gesagt hätte, er solle sich sein Zepter in den Arsch schieben.« Sie lachte leise und schüttelte den Kopf. »Verdrehter Hurensohn.«
»So sehr ich dir auch zustimme, er hat recht. Gabriel hat uns erzählt, wie ihr zusammenarbeitet. Er muss nicht mal mehr ihrer Fährte folgen. Du weißt immer, wo sie sind.«
»Ich mache es«, sagte Nick plötzlich. »Unter einer Bedingung. Ich will, dass dieser große, blonde Kerl aus Irland mitkommt.«
»Korvel?« Alex runzelte die Stirn. »Warum willst du ihn?«
»Gabriel hat mir von ihm erzählt. Er hat gesagt, dass Richard ihn zu seinem Seneschall gemacht hat, weil er tut, was auch immer der Vampirkönig ihm befiehlt, egal, wie scheußlich es ist«, erklärte sie. »Ich will, dass er bis an die Zähne bewaffnet ist und unter klarem Befehl steht. Wenn es aussieht, als würde die Bruderschaft uns erwischen, will ich, dass Korvel uns umbringt.«
»Nick –«
»Nein.« Sie sah Alex in die Augen. »Du bist nicht da, wenn Gabriel zitternd aufwacht und Blut aus seinem Mund fließt, weil er sich auf die Lippen gebissen hat, um nicht zu schreien. Du siehst nicht, wie er jedes Mal zusammenzuckt, wenn sich uns ein Priester oder auch nur ein Kerl in Schwarz nähert. Du fühlst nicht die Brandnarben an deiner Haut, während ihr euch liebt, und erinnerst dich daran, wie er sie bekommen hat. Du hast ihn auf keinen Fall jemals von einem verdammten Kreuz runtergeholt.«
Alex wollte etwas sagen, doch dann schwieg sie.
»Ich werde nicht zulassen, dass diese Irren Gabriel noch einmal berühren«, sagte Nick leise. »Und ihr wollt wirklich nicht, dass sie uns in die Finger kriegen. Denn sie werden ihn benutzen, um mich dazu zu zwingen, als einer ihrer Jäger zu
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