Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
auch Locksley hätte versklaven können, hätte sie es versucht.
Ein Jammer, dass die Umstände das nun unmöglich machten.
Robin schickte seine Männer aus dem Zimmer, und mit einem Nicken zu ihrer Tresora tat Salva dasselbe. Sobald sie allein waren, setzte sie sich auf eine Chaiselongue und lehnte Robins Angebot von Blutwein ab.
»Ich entschuldige mich dafür, dass ich Euch ohne angemessene Vorwarnung so überfalle«, sagte sie, als er sich ihr gegenübersetzte. »Ich bin seit vielen Jahren nicht mehr gereist, nicht mehr seit der Zeit der Jardin -Kriege. Im letzten Kampf den armen Arno zu verlieren, hat mir das Herz gebrochen, und ich habe in diesen letzten Jahrhunderten darum gekämpft, unseren Jardin zu erhalten, uns der Bruderschaft zu entziehen und ein wenig Frieden für mich selbst zu finden. Ich fürchte, meine Mühen und Sorgen haben mich zu einer ziemlichen Einsiedlerin gemacht.«
Robins Miene wurde sanft. »Ich weiß, was Ihr ertragen musstet, Contessa. Ihr müsst euch niemals dafür entschuldigen.«
»Danke, Mylord.« Sie verschränkte ihre Hände im Schoß und bereitete sich innerlich darauf vor, vor ihm zu kriechen. »Ich komme in großer Not zu Euch. Es scheint, dass Euer Seigneur sich nach London davongemacht hat, und ich kenne keinen seiner Lords bis auf Euch. Seit Ihr den Leichnam meines Ehemannes zu mir nach Hause gebracht habt, betrachte ich Euch in meinem Herzen als einen Freund. Ich gebe zu, dass mir niemand sonst einfiel, zu dem ich gehen und um Hilfe bitten könnte.«
»Ich bin dankbar dafür, dass Ihr es getan habt.« Robin musterte sie für einen Moment. »Was hat Euch dazu gebracht, Italien zu verlassen?«
»Die Bruderschaft. Sie haben meinen Landsitz gefunden und kamen am helllichten Tag, um alles in Brand zu stecken. Der Großteil meiner menschlichen Diener wurde ermordet, und der Jardin war gezwungen, sich in die Hügel zu zerstreuen und tagelang zu verstecken. Wäre ich zu dieser Zeit nicht mit meiner persönlichen Wache in der Stadt gewesen …« Um ihre Gefühle zu verbergen, wandte Salva den Blick ab. »Wir hatten von den Angriffen in anderen Regionen gehört, aber ich hatte nie geglaubt, dass es uns ebenfalls treffen könnte. Wir waren so vorsichtig, so diskret.«
»War es Euch möglich, etwas zu retten?«
»Sobald wir unsere Leute gesammelt und versucht hatten, die Flucht aus Italien zu arrangieren, entdeckte ich, dass all unsere Bankkonten geleert, unsere Grundstücke verkauft und unsere Anlagen veräußert worden waren. Wir waren gezwungen, eine Touristengruppe davon zu überzeugen, uns zu verstecken und über die Grenze zu bringen.« Sie sah auf das schicke Kleid hinab, das sie auf der Reise von Venedig in Paris gekauft hatte. »Meine Tresora hat darauf bestanden, in Paris zu verweilen, um uns auszuruhen und Geld, Papiere und neue Kleidung zu beschaffen, bevor wir den Atlantik überqueren. Ich schätze es nicht, mein Talent einzusetzen, um Menschen dazu zu bringen, mir solche Dinge zu geben, wo ich es doch eine Woche vorher noch mit meinem eigenen Geld hätte erwerben können. Aber ich musste erfahren, dass man recht gierig wird, wenn man um sein Leben flieht.«
»Die Brüder werden dafür zahlen, was sie getan haben.« Seine Miene verfinsterte sich. »Das verspreche ich Euch.«
»Ich hoffe sehr darauf, dass der Highlord und die Seigneurs das ebenso empfinden werden. Zu viele unserer Art wurden uns genommen.« Salva zog eine Zigarette aus einem Etui in ihrer Tasche und lehnte sich vor, um Locksley zu erlauben, ihr Feuer zu geben. Sie blies einmal Rauch aus, bevor sie sich wieder zurücklehnte. »Nun seid Ihr dran, caro . Ich bin hier, um Asyl zu suchen, aber meine wichtigste Aufgabe ist es, meinen Jardin in Sicherheit zu bringen. Wir sind vierundsiebzig an der Zahl.«
»Cyprien hat allen Kyn, die von den Fanatikern vertrieben wurden, neue Gebiete zugewiesen«, erklärte Robin. »Wenn er zurückkehrt, wird er Euch helfen. Bis zu diesem Zeitpunkt seid Ihr hier willkommen, Mylady.«
»Eure Großzügigkeit überwältigt mich.« Das Angebot erfreute sie. »Ich würde gerne annehmen, aber ein Großteil der Männer und Frauen meines Jardin haben Familie, die einem Eurer Lords im Norden dient. Kennt Ihr Suzerän Jaus?«
Robin nickte. »Valentin ist ein alter Verbündeter.«
»Ich bin froh, das zu hören. Versteht Ihr, aufgrund ihrer Verbindungen würden meine Leute sich sicherer fühlen, wenn wir uns in seinem Gebiet niederlassen«, erklärte Salva. »Ich habe Jaus
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