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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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war es ziemlich ruhig, und nur selten begegneten Harry oder sie Garcia oder den vier Detectives, die tagsüber arbeiteten.
    Heute war eine Ausnahme, denn Lena Caprells Leiche war von der Strandpatrouille dreißig Minuten vor dem Ende von Sams und Harrys Schicht gefunden worden.
    »Überstunden, muss schön sein«, rief ihr Jeff Peterson hinterher, während Sam zu ihrem Schreibtisch ging. Er war ein kleiner, dünner Waffennarr, der ins Morddezernat versetzt worden war, um dort darauf zu warten, dass eine Stelle als Ausbilder an der Polizeiakademie frei wurde. »Was kriegst du denn so raus, Harry?«
    »Mehr als ich«, grollte Ortenza, Petersons Partner. Er hatte vier Kinder und war schon den ganzen Monat schlecht drauf, seit dem Tag, an dem seine Frau ihm eröffnet hatte, dass sie ihr fünftes Kind erwartete.
    »Hör auf zu stänkern«, sagte Harry freundlich, während er zum Kaffeeautomaten ging. Er trank das dunkle Gebräu nicht, weil das Koffein sich nicht mit seiner Asthmamedizin vertragen hätte, sondern hatte einen Wasserkocher auf dem Tisch stehen, mit dem er sich einen speziellen Tee machte, den seine Frau ihm mitgab. »Sam, schon genug Kaffee gehabt?«
    »Ich kann nie genug Kaffee haben.« Sam hob den Hörer des Telefons ab und rief das Labor an. Tenderson hatte ihr schließlich widerwillig erlaubt, das Kreuz und das Portemonnaie mitzunehmen, die sie bei Lena Caprell gefunden hatten, und auf dem Weg ins Büro hatte sie beides im Labor für eine weitere Untersuchung abgegeben. »Hier spricht Detective Brown. Ich hatte vergessen zu sagen, bis wann wir die Untersuchungsergebnisse brauchen.«
    »Wir müssen das Kreuz noch für weitere Untersuchungen wegschicken«, erklärte ihr der Labormitarbeiter. »Es ist solides handgeschmiedetes Kupfer, so viel steht schon fest, und das könnten echte Berylle und Onyxe sein.«
    »Das wusste ich nicht.« Sam hatte sich gefragt, warum das Kreuz so schwer war, aber das, was sie über alten Schmuck wusste, passte locker in einen Fingerhut. »Was glauben Sie, wo sie es herhatte?«
    »So etwas gibt es jedenfalls nicht im Ron Jon Surf Shop zu kaufen«, meinte der Mitarbeiter. »Ich frage mich, ob sie es irgendwo gestohlen haben könnte. Ich meine, ich bin da kein Experte, Detective, aber ich war auf dem College mal bei einigen archäologischen Ausgrabungen dabei. Dieses Kreuz gehört in ein Museum. Es ist definitiv das älteste religiöse Objekt, das ich jemals gesehen habe.«
    »Wie alt?«
    »Kann ich nicht sagen.« Der Mann holte durch die Vorderzähne Luft. »Also, ich schätze, es könnte aus dem Mittelalter stammen. Vielleicht ist es sogar noch älter.«
    Was wollte Lena mit etwas so Altem? »Melden Sie sich bitte, wenn Sie es genauer wissen.«
    »Da ist noch etwas«, meinte der Mitarbeiter. »Wir haben den Stiel einer Kirsche in ihrem Portemonnaie gefunden. Er war frisch und, äh, verknotet.«
    »Verstanden. Danke.« Sam machte sich Notizen über das Gespräch und schaltete ihren Computer an. Sie kannte die alte Barwette, bei der man versuchte, nur mit der Zunge und den Zähnen einen Knoten in einen Kirschstängel zu machen; Männer fanden es sexy, wenn Frauen das machten. Was bedeutete, dass Lena vielleicht gestern Abend irgendwo in einer Bar gewesen war. »Harry, wie hieß noch mal der Nachtclub auf der Straßenseite gegenüber des Leichenfundortes?«
    »War nur ein Wort. Etwas Kurzes.« Er hängte einen Teebeutel in seine Lieblingstasse, ein Geschenk von seiner Frau mit einem Miniaturbarsch als Henkel und der Aufschrift Ich wäre lieber angeln .
    Sam suchte nach Nachtclubs mit Einwortnamen in Fort Lauderdale und las sie laut vor. » Hotshots, Infusion , J.T.’s …«
    » Infusion «, meinte Harry, während er sich an seinen Schreibtisch setzte und den Telefonhörer hochnahm. »So hieß der Laden.«
    »Danke.« Sams Blick wanderte vom Computer hinüber zu ihrem Boss, der gerade durch die Tür kam, die in die Abteilung Gewaltverbrechen führte. »Morgen, Captain.«
    »Ich muss mit Ihnen beiden sprechen«, meinte Garcia, als er an Sams und Harrys Schreibtischen vorbeikam und dann, ohne stehen zu bleiben, weiter in sein Eckbüro ging.
    Harry wählte die Nummer nicht weiter und legte den Hörer wieder auf. »Warst du wieder frech zur Mimose?«
    »Bin ich das je?« Sam druckte ein paar Informationen über das Infusion aus, bevor sie Harry in das Büro ihres Chefs folgte. Aus Respekt vor dem Alter ihres Partners überließ Sam ihm den einzigen Stuhl vor Garcias Schreibtisch und

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