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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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wo ist dieses Paket?«
    »Ich habe es ins Wohnzimmer gestellt, Meister«, erklärte Burke und deutete auf die Tür. »Soll ich es herbringen?«
    Lucan stand auf und zog sich einen Morgenmantel an. »Nein, ich kümmere mich selbst darum.«
    Das Paket war vom gleichen Floristen wie zuvor, und Lucan hatte keinen Zweifel, dass es erneut tote Blumen enthielt. Sein Bewunderer gehörte offenbar zur hartnäckigen Sorte. Er zog seine Handschuhe an und wollte es nach draußen in die Halle werfen, damit Burke es entsorgte. Dann roch er das Blut.
    »Hast du mir diesmal etwas Persönliches dazugelegt?« Er stellte das Paket wieder ab und öffnete es. Ein Dutzend schwarze, verrottete Rosen lag darin und dazwischen etwas, das in ein blutbesudeltes Tuch eingeschlagen war. »Ein Zeichen deiner Zuneigung?« Er drückte auf den Stoff und fühlte Fleisch darin. »Oder das von jemand anderem?«
    Er holte das Stoffbündel heraus und wickelte es vorsichtig aus. Es enthielt eine abgeschnittene Hand. Um ihm Angst einzujagen, war es völlig nutzlos: Er hatte abgetrennte Gliedmaßen auf dem Schlachtfeld gesehen, gegen die diese winzige Farce völlig verblasste. Die Rostspuren im Fleisch am abgetrennten Handgelenk faszinierten ihn jedoch. Hatte sich sein Bewunderer etwas Kreatives einfallen lassen, um die Hand von ihrem vorherigen Besitzer abzuschlagen? Oder war die Hand in Kupferlösung getaucht worden, so wie die Lilien?
    Er legte die Hand beiseite und untersuchte die toten Blumen. Die Dornen waren vorsichtig entfernt und durch wie Dornen geformte Kupferspitzen ersetzt worden. Es war die perfekte Illustration seines Dilemmas: Schönheit, die er niemals in den Händen halten konnte. Eine Zuflucht, die zerstört worden war, bevor er sie überhaupt kennenlernen durfte.
    Vage nahm er das Geräusch von sehr viel Glas wahr, das in der Nähe zersplitterte.
    »Hast du gedacht, ich wäre so nachlässig?« Er nahm das Paket und warf es durchs Zimmer, schrie ihm nach: »Glaubst du, ich bin ein Idiot?«
    Was sollten diese lächerlichen präparierten toten Geschenke? Lucan daran erinnern, was er war? Daran, was er getan hatte? Hatte er Gott den Allmächtigen gebeten, ihn so zu verfluchen? Nein. Er hatte das Beste aus seinem Schicksal gemacht. Hätte er nicht versucht, das anzunehmen, was er war, und es zu kontrollieren, dann hätte es mehr als nur sein schnelles Ende bedeutet.
    Die Zeit war gekommen. Er hatte sein Wort gegeben.
    Was die verhöhnenden, kindischen Geschenke anging, sie spielten keine Rolle. Wenn Rafael nicht herausfand, wer sie ihm schickte, dann würde Lucan es selbst tun. Ein so entschlossener Narr würde nicht länger auf Distanz bleiben – und dann würde er zu spüren bekommen, wie passend sein Geschenk tatsächlich war.
    »Meister, der Seigneur kommt innerhalb der nächsten Stunde«, meinte Burke und trat vorsichtig über die toten Rosen und die Glasscherben, die den Boden bedeckten. »Ich werde dafür sorgen, dass die Fenster repariert werden. Ich habe dem Bandmanager eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter hinterlassen und den Auftritt am 14. Juli bestätigt.« Er hielt inne und machte große Augen. »Ist das eine echte Hand?«
    »Vermisst du eine?« Lucan erkannte, dass er in seiner Wut sämtliche Fenster im Zimmer hatte zerspringen lassen. Er hob das abgetrennte Körperteil und den schmutzigen Stoff auf und stopfte alles in das Paket. »Verbrenn das – alles.«
    »Ja, Meister.«
    »Außerdem wirst du endlich aufhören, mich jedes Mal, wenn du mich ansprichst, so anzusehen, als müsstest du befürchten, dass ich dir den Kopf abreiße.« Er sah, wie Burke zusammenzuckte. »Wirklich, diese Unterwürfigkeit macht mich wahnsinnig. Was ist jetzt schon wieder? War ich zu laut? War mein Gesichtsausdruck zu wütend? Habe ich zu viel Glas zerbrochen?«
    »Nein, Meister, es ist nur … der Mann, der ermordet wurde. Er wurde enthauptet und verstümmelt.« Sein Tresora blickte auf den Karton. »Die Polizei hat seine Hand noch nicht gefunden.«
    Jetzt verstand er, warum Detective Brown zurückgekehrt war. »Wer war der getötete Mann?«
    »J.R. Montgomery«, erklärte Burke.
    Lucan runzelte die Stirn. »Ich kenne den Namen nicht.«
    »Er ist Inhaber der Firma, die Meister Rafael damit beauftragt hat, den Club zu renovieren«, erklärte Burke. »Er war erst gestern hier.«
    Sam kaufte Harry in einem der Salat-und-Sandwich-Läden der Gegend etwas zu essen und ignorierte seine Forderung nach einem Chili-Käse-Dog. Stattdessen drängte sie ihn

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