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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Raubtiere anlockten. »Wenn ich das mache, dann nimmt sie nie wieder ein Paket für mich an.«
    Wegen der hohen Verkehrsdichte und der zahlreichen Fußgänger und weil es keine Parklücke mehr gab, die groß genug gewesen wäre, beschloss Sam, den Wagen hinter dem Nachtclub abzustellen und zurück zum Haupteingang zu laufen. Dieses Mal schien der Türsteher sie bereits zu erwarten.
    »Sind Sie die Cops?« Als Sam nickte, schloss er den Eingang auf. »Viel Vergnügen.«
    »Was sind wir freundlich heute Abend«, murmelte Harry. »Beim letzten Mal hätten wir fast einen Durchsuchungsbefehl zeigen müssen, um zu Mr Lucan durchzukommen.«
    »Könnte sein, dass er uns sehen will.« Sam blieb stehen, um ihre Augen an das dunkle Innere des Clubs zu gewöhnen. »Montgomery dürfte es in die Sechsuhrnachrichten geschafft haben.«
    Anders als bei ihrem letzten Besuch war die Bar fast leer. Es waren keine Angestellten vor oder hinter der Theke zu sehen, und nur ein paar spärlich bekleidete Frauen saßen an zwei zusammengeschobenen Tischen. Sie redeten, rauchten Zigaretten und tranken etwas mit Tomatensaft aus schwarzen Kristallgläsern. Eine von ihnen, eine hart aussehende Frau mit auberginefarbenem Haar, betrachtete Sam herablassend und sagte dann etwas zu der Frau neben ihr. Sie blickten beide Sam an und fingen an zu lachen.
    »Die kenne ich«, meinte Harry und nickte zu der mit den auberginefarbenen Haaren, bevor er anfing zu husten und mit der Hand vor seiner Nase herumwedelte. »Ihr Name ist Alice, aber sie nennt sich Alisa. Wir haben sie vor zwei Jahren erwischt, wie sie in einem Fetisch-Club im Norden einem Mann einen geblasen hat. Ihr Zungenpiercing hatte sich im Schwanzring von dem Kerl verfangen. Wir mussten die Sanitäter rufen, um sie auseinanderzubekommen.«
    »Nette Geschichte. Wir sprechen mit ihr, bevor wir wieder gehen.« Sam suchte den Raum nach Lucan ab und ging dann mit Harry zum Büro, das erneut verschlossen war.
    »Entschuldigen Sie, Detective Brown?«
    Sam wandte sich um und sah einen besorgt aussehenden Mann hinter sich stehen. »Ich bin Detective Brown«, sagte sie über Harrys Hustenanfall hinweg, der noch nicht vorbei war. »Wer sind Sie, und wo ist Lucan?«
    »Ich bin Burke, der Nachtclubmanager. Mein Mei… Mister Lucan ist in der Penthousesuite und bittet Sie, ihn dort aufzusuchen.« Er deutete auf einen Fahrstuhl, sah dann jedoch Harry an, der nach Luft rang. »Sir, möchten Sie sich vielleicht setzen?«
    Harry holte sein Asthmaspray heraus und benutzte es, bevor er antworten konnte. »Sammy, ich muss meine Pillen aus dem Auto holen«, sagte er zu ihr. »Ich komme dann nach.«
    Sam blickte zum Fahrstuhl, hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, ihrem Partner zu helfen, und dem, zu Lucan zu kommen. Sie musste Lucan unbedingt sehen, musste wissen, ob es ihm gut ging, und sie hatte absolut keine Ahnung weshalb. »Ich komme mit dir.«
    »Nicht nötig, ich komme klar.« Er machte eine beschwichtigende Geste. »Na los, knöpf ihn dir schon mal vor.«
    Burke begleitete Sam zum Fahrstuhl, ging jedoch nicht mit ihr hinein. »Er bringt sie direkt ins Penthouse«, sagte er und steckte einen Schlüssel in das Schloss, sodass die Türen sich zu schließen begannen.
    »Warten Sie, mein Partner muss wissen …« Sam stieß frustriert den Atem aus, als die Türen zuglitten und der Fahrstuhl in die Höhe schwebte.
    Etwas stimmte nicht mit Barbastro Abbey.
    John hatte das schon am Tag seiner Ankunft vage gespürt. Zuerst schob er es darauf, dass Mercer Lane sich so verändert hatte. Sein Freund war ein ganz anderer Mann als der, den er in Chicago kennengelernt hatte; jetzt war er genau wie jeder andere aufgeblasene, arrogante Kirchenfunktionär. Manchmal, wenn der Abt mit ihm sprach, hatte John das Gefühl, wieder in Chicago zu sein und von Bischof Hightower gegängelt und in die Irre geführt zu werden.
    »David mag ein Schäfer gewesen sein, aber Gott wollte nicht, dass er sein Leben damit vertut, Schafe zu hüten«, sagte Mercer eines Abends beim Essen, als sie über das Leben der biblischen Figur sprachen. »Deshalb gab er ihm die Schleuder. Damit er üben und sich vorbereiten konnte.«
    »David hat die meisten Psalmen als Schäfer geschrieben«, entgegnete John, überrascht von der militanten Meinung des Abtes über den biblischen Krieger. »Bethlehem, wo er die Schafe für seinen Vater hütete, ist als Stadt Davids bekannt.«
    »Davids ärmliche Herkunft hat ihn nicht zum König gemacht«, widersprach

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