Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)
es vor den anderen so lange verborgen hast.
Sie wandte sich um, weil die luftleere Schwärze sie erstickte, und versuchte, den Weg zurück in ihre Realität und zu ihm zu finden. Sobald diese Halluzinationen aufhören, wanderst du in den Knast .
Würdest du nicht lieber bei mir bleiben?
Sie spürte, wie seine Hand ihr Gesicht berührte, wie sein Mund über ihren Hals wanderte, und sog die Luft ein. Damit du weiter so deinen Spaß mit mir hast? Nein danke .
Lachen vibrierte an ihrer Haut. So erstaunlich viel Widerstand. Du willst einfach nicht nachgeben. Ich bin völlig fasziniert von dir. Ein Mund küsste ihre Stirn. Wie lange, glaubst du, wird es dauern, bis du dich mir ergibst?
Sam dachte an Dwyer. Wie wäre es mit niemals? Ist niemals okay für dich?
Das Lachen erstarb. Nein, Samantha. Ich bin nicht wie dieser Wurm, der dich verfolgt. Gestatte mir, es zu beweisen.
Noch eine Explosion von Bildern füllte Sams Kopf, die diesmal sie und Lucan zeigten. Sie trug jetzt eines von den wunderschönen langen Kleidern, und er hielt sie im Arm und tanzte mit ihr durch den Raum.
Die Bewegung ihrer Füße verwirrte sie. Ich kann nicht tanzen .
Mit mir zusammen kannst du alles, was du dir jemals erträumt hast , versprach er.
Der Ballsaal wurde zu etwas Dunklerem, einem Schlafzimmer mit massiven, verzierten Möbeln. Sam spürte, wie sie auf ein riesiges Bett fiel. Lucan war auf ihr, küsste sie, zog das Mieder ihres Kleides nach unten, um ihre Brüste zu berühren.
Es war das Gefühl von Samt auf ihrer Haut, das den Bann brach. Sie blickte auf die burgunderfarbenen Samthandschuhe hinunter, die er trug, und dann löste sich plötzlich alles auf und stürzte vorwärts, jagte sie durch Tage und Nächte und Monate und Jahre, bis sie sich in der Penthousesuite wiederfand, dicht an die Tür und an ihn gepresst.
Sie wusste nicht, wie er es geschafft hatte, ihr das T-Shirt hochzuziehen und ihren BH zu öffnen, aber der Beweis dafür war eindeutig da, genau wie sein Mund. Zögernd hob Lucan den Kopf, und Sam hörte irgendwo ein Telefon klingeln. »Lass mich runter.«
Er stellte sie wieder auf den Teppich, wo sie die Füße zurück in ihre Schuhe steckte. »Erzähl mir von deinem Talent.«
»Erzähl mir, wie du es geschafft hast, dass ich derart halluziniere«, konterte sie.
»Das ist nicht wichtig.« Er ergriff ihre Hand und fuhr mit dem Finger über die Narbe in ihrer Hand. »Das hier allerdings schon. Du benutzt Blut. Du benutzt es, um Morde zu sehen. Erzähl es mir, Samantha.«
Sie wollte nicht, doch sie hörte die Worte aus ihrem Mund kommen. »Als ich angeschossen wurde, war ich auf dem Operationstisch für ein paar Minuten tot. Es war nicht so wie in den Filmen. Ich kann mich an nichts erinnern, da waren kein Tunnel und kein helles Licht, keine toten Menschen, die mir entgegenkommen. Es war nur dunkel. Ein paar Monate später, als ich wieder arbeitete, legte ich meine Hand aus Versehen in die Blutlache eines Opfers. Als das Blut meine Narbe berührte, sah ich das, was ihm passiert war, kurz bevor er starb.«
»Ich verstehe.« Er sah entsetzt aus und ließ ihre Hand los.
»Ich habe es dir erzählt. Jetzt bist du dran«, sagte sie zu ihm. »Wie hast du es geschafft, dass ich diese ganzen Bilder in meinem Kopf sehe? Hast du übernatürliche Kräfte?«
»Nein.« Lucan öffnete die Tür und deutete auf den Fahrstuhl. »Du gehst jetzt besser und suchst deinen Partner.«
Sie bewegte sich keinen Zentimeter. »Lucan, wenn du willst, dass ich dich an mich heranlasse, dann funktioniert das nur, wenn du das auch tust.«
»Meister.« Burke kam aus dem Fahrstuhl. »Ihr werdet unten gebraucht.« Er war so aufgeregt, dass er Samantha gar nicht wahrnahm.
Sie runzelte die Stirn. »Meister?«
Lucan blickte seinen Assistenten an. »Sag ihm, er soll warten.«
»Mylord, Rafael sagt …« Burke hielt inne, als er endlich Samantha bemerkte. »Detective Brown. Mein Gott, ich dachte, Sie wären längst gegangen.«
»Ist mein Partner unten?«, fragte sie.
»Tut mir leid, aber ich fürchte, Detective Quinn ist nicht in den Club zurückgekehrt.«
Sie sah Lucan an. »Wenn Harry und ich wiederkommen, dann wäre ich dankbar, wenn wir das alles noch einmal besprechen könnten. Ohne die Hypnose.«
Er wollte etwas sagen, dann ging er zum Tisch zurück und holte das Weinglas, das noch dort stand. »Ich glaube, dass du noch mehr Beweise finden wirst, die mich mit dem Ort in Verbindung bringen, an dem Montgomery gefunden wurde. Etwas Altes,
Weitere Kostenlose Bücher