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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Polizei zu arbeiten.«
    »Wenn ich keine Polizistin wäre, dann wäre ich nichts. Das ist alles, was ich habe.« Ihr Haar kitzelte sein Kinn, als sie zu ihm aufsah. »Du hast gesagt, du könntest mir helfen, den Mann zu finden, der Lena umgebracht hat. War das Teil der Anmache oder meintest du das ernst?«
    »Ja.« Lucan war nicht bewusst gewesen, wie stark ihre Arbeit mit ihrem Selbstwertgefühl verknüpft war. Er musste ihr zeigen, was für ein Leben sie an seiner Seite führen würde, er musste ihr das deutlich vor Augen führen. Aber das würde warten müssen, bis sie genug Zeit zum Trauern gehabt hatte. »Darüber sprechen wir in ein paar Tagen.«
    »Ich kann nicht glauben, dass ich mit dir im Bett liege.« Ihre Stimme wurde bei den letzten Worten undeutlich, und ihre Augen schlossen sich. »Es ist wie ein Traum.«
    Lucan zog die Decke über sie. »Dann schlaf, Samantha.«

 
    15
    »Vater, wissen Sie, wo Bruder Patrick ist?«
    Mercer blickte von dem Abschnitt im Buch der Könige auf, das zu lesen er vorgab. »Nicht hier, hoffe ich.«
    »Er ist verschwunden«, meinte Ignatius. »Er ist gestern nicht mit den Einkäufen aus der Stadt zurückgekehrt. Er ist gar nicht zurückgekehrt.«
    »Das ist komisch.« Ignatius’ Stimme durchdrang den Weinnebel, den Mercer in der letzten Stunde so sorgfältig hatte aufsteigen lassen, aber der alte Mönch würde nicht gehen, bis er Interesse zeigte. »Hat er sich bei Bruder Jacob gemeldet?«
    »Das habe ich bereits überprüft, und nein, das hat er nicht.« Ignatius begann, vor Mercers Schreibtisch auf und ab zu laufen. »Sie haben ihm Bargeld für den Einkauf gegeben, nicht wahr? Das war dumm. Er hat sich damit wahrscheinlich aus dem Staub gemacht.«
    »Natürlich habe ich ihm Bargeld gegeben. John konnte ja schwerlich das Scheckbuch mitnehmen.« Mercer fragte sich, ob Ignatius jede Minute des Tages damit verbrachte, überall Probleme zu sehen. »Hast du dich um eine neue Unterkunft für ihn gekümmert?«
    »Noch nicht.« Ignatius steckte seine Hände in die Enden seiner Ärmel und nahm die Haltung an, die er für seine würdevollste hielt. »Mit Bruder Patrick stimmt etwas nicht. Er sollte nicht hier sein. Er stellt zu viele Fragen über uns. Ich glaube, wir sollten ihn dem Hüter des Lichts melden.«
    »Ich glaube, du solltest nicht vergessen, wer hier das Sagen hat«, erinnerte ihn Mercer. »Ich entscheide, was Rom erfahren muss.«
    »Natürlich, Vater.« Ignatius’ Paranoia verwandelte sich in Angst. »Bitte, denken Sie nicht, dass ich Ihre Entscheidungen infrage stelle. Ich war nur besorgt. Sie hatten in letzter Zeit so viel Stress.« Er blickte demonstrativ auf die Weinflasche auf dem Tisch.
    Mercer ignorierte das großmütig. »Ignatius, ich verlasse mich auf dich, dass du hier für Ordnung sorgst, wenn ich heute Nacht mit den Männern rausgehe und nach den Maledicti suche. Bitte, lass mich nicht glauben, ich hätte eine schlechte Wahl getroffen.«
    »Das haben Sie nicht, Vater.« Jetzt stammelte der alte Mönch. »Ich habe mich ganz der Sache verschrieben, das wissen Sie. Ein Teil des Schwurs an den Hüter des Lichts ist es, zu gehorchen, ohne Fragen zu stellen. Ich würde niemals auch nur daran denken …«
    »Du musst nicht solche Angst vor mir haben.« Mercer lächelte. »Selbst Jesus hat den Herrn einmal angezweifelt. Geh jetzt.«
    Nachdem Ignatius gegangen war, dachte Mercer über die Aufgaben dieser Nacht nach. Er hatte die Brüder paarweise in die Clubs der Stadt geschickt, um sich dort umzusehen und jede verdächtige Aktivität zu melden, aber das konnte er nicht mehr tun, nicht nach dem jüngsten Fax aus Rom. Die Bruderschaft suchte nach einem ehemaligen Priester namens John Patrick Keller, der sofort gefangen genommen und verhört und, falls das nicht möglich war, exekutiert werden sollte.
    Das ließ Mercer fast durchdrehen. Er hatte die Flasche aus seinem Schreibtisch geholt und angefangen zu trinken, und er hatte bis jetzt noch nicht damit aufgehört.
    Dass er von seiner Mission abgewichen war, störte ihn nicht im Geringsten, denn die Bruderschaft hatte diesmal zu viel von ihm gefordert. Er stand so kurz davor, seinen Auftrag zu beenden, und danach hatte er sich hier in Barbastro zur Ruhe setzen und den Rest seines Lebens in Frieden verbringen wollen. Wenn er vorsichtig war, dann war das vielleicht noch möglich. Über die Jahre hatte er gelegentlich das Leben eines echten Priesters führen müssen; er sehnte sich danach, es wieder zu tun. Aber die

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