Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
verletzen wollen? Würde ich das versuchen?«
»Jayr, oh Gott, nein. So wird das nicht sein.« Alex versuchte, den Arm um sie zu legen, aber die Seneschallin wich zurück. »Wenn überhaupt, dann wirst du dich noch mehr um ihn kümmern und die ganze Zeit bei ihm sein wollen. Du wirst unglücklich sein, wenn du es nicht bist, und du wirst nicht aufhören können, an ihn zu denken, bis ihr beide wieder zusammen seid. Du wirst von ihm träumen und davon, mit ihm zu schlafen.« Sie sah, wie Michael sich näherte, und die Realität wich für einen Moment zurück, als ihr mehrere Dinge gleichzeitig klar wurden. »Die Träume werden wirklich heiß sein.«
»Das ist alles, was ich haben kann«, hörte sie Jayr sagen. »Träume.« Die Seneschallin ging mit staksenden Schritten davon.
Michael nahm Alexandras Hand, als er bei ihr ankam. »Warum hat Jayr dich angeschrien?«
»Weil ich es verdient hatte.« Alex zog ihn zu sich herunter, um ihm einen schnellen Kuss zu geben. »Hör zu, mein Schöner, ich muss noch mal schnell in die Krankenstation und etwas überprüfen. Ich sehe dich dann später in unserem Zimmer.«
Sie lief weg, bevor er antworten konnte.
Byrne folgte Jayr, während sie vom Ball zu ihrem Gemach lief, hielt jedoch genug Abstand, sodass sie seine Anwesenheit nicht bemerkte. Er wollte ihr nicht noch einmal Angst machen, aber er wollte ihr unbedingt alles erklären und seinen Frieden mit ihr machen.
Und das würde er, sobald er wusste, warum er sie geküsst hatte.
Jayrs Weg endete in ihrem Gemach, und Byrne blieb unruhig vor der Tür stehen, nicht sicher, was er als Nächstes tun sollte. Er wusste, dass er sie schockiert hatte, als er sie an sich riss, als wäre sie ein Mensch, und sich ihr gegenüber so viel herausgenommen hatte. Seine Entschuldigung würde so armselig sein wie die Tatsache, dass er ihren Treueid ausgenutzt hatte. Nein, er sollte gehen, vergessen, was passiert war, und so tun, als wäre nie etwas geschehen. So ramponiert, wie ihre Würde war, würde sie vermutlich das Gleiche tun. Es durfte nicht noch einmal passieren. Er würde die Finger von ihr lassen. Er würde ihren Wert für ihn und sein Gefolge respektieren. Er würde seinem Verlangen widerstehen.
Er würde nicht die Tür eintreten und sie sich holen, um sie erneut zu küssen.
Byrne lauschte ein paar Minuten, hörte aber nichts aus dem Raum, aus dem er hätte schließen können, was Jayr machte. Sie nahm sich selten Zeit für sich selbst und legte sich nie zur Ruhe, bevor sie sich um ihn gekümmert hatte. Er drückte auf den Türknauf und stellte fest, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt breit und sah hinein.
Jayr stand vor dem rechteckigen Spiegel an ihrer Wand. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt und trug ihr Wams nicht mehr. Sie drehte sich leicht nach rechts, dann nach links, zog ihr Kinn ein und betrachtete ihre Brüste.
Byrnes Hand rutschte vom Türknauf, während er ihr Spiegelbild betrachtete. Ihre Brüste waren nicht wie die der meisten Frauen, denn sie waren nicht schwer und voll, aber auch nicht völlig flach, wie viele vermuteten. Als sanfte Hügel erhoben sie sich um ihre kleinen, flachen Nippel. Ihr Hemd und ihr Wams bedeckten sie sonst völlig, und deshalb sah sie aus wie ein Mann.
Über einem Nippel befand sich ein verwischtes, erhabenes Muttermal, das er sie einmal ihre Herznarbe hatte nennen hören. Manchmal erhaschte er einen kurzen, aufreizenden Blick darauf, wenn ihr Hemd aufging.
Er wusste, wie sehr Jayr ihren Körper verabscheute, und fragte sich, warum das bei ihm nicht auch so war. Während seines menschlichen Lebens hatte er immer füllige Frauen mit großen Brüsten bevorzugt, vor allem, weil sie große, schwere Männer ohne Probleme in sich aufnehmen konnten. Dünne, zarte Frauen waren zerbrechlicher, und der Gedanke, sie aus Versehen zu verletzen, lähmte seine Leidenschaft. Seit er ein Kyn war, war es noch wichtiger, ihnen aus dem Weg zu gehen.
Und außerdem erinnerten sie ihn zu sehr an Jayr.
Byrne wurde klar, dass es ihn nicht störte, dass Jayrs Hüften nicht kurvig und ihre Brüste kaum zu sehen waren. Verglichen mit den anderen Frauen, die er kannte, wirkte Jayr fast exotisch, wie eine Gazelle unter Rindern. Seine Hände sehnten sich noch immer danach, ihren langen, blassen Hals und ihren Rücken entlangzustreichen. Unter anderem.
Byrnes Blick folgte der langen, gebogenen Linie ihres Rückens bis zu ihrem Po. Die neue Hose, die sie trug, saß nicht
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