Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
quetschen?« Er sprach, als wäre es etwas, das in diesem Moment geschah, direkt hinter diesen Mauern.
»Du warst bei Desert Storm?« So alt wirkte er gar nicht.
»Nur zwei Festungen sind übrig, Tortosa im Norden und die Pilgerburg in Athlit im Süden. Ich war in der Pilgerburg, um die christlichen Pilger zu beschützen, die ins Heilige Land kamen. Nur wagte es niemand zu kommen. Da waren nur Sarazenen.« Hass und Trauer schwangen in seiner Stimme mit. »Ich wollte nach Hause, aber ich stand zu meinem Schwur.«
»Tortosa? Die Pilgerburg …« Jema schüttelte den Kopf und war jetzt vollkommen verwirrt. »Das waren Burgen der Tempelritter. Wovon sprichst du?«
»Tortosa wurde zuerst aufgegeben, und dann erreichte uns zehn Tage später der Befehl. Wir sollten uns nach Ruad zurückziehen, wo Schiffe auf uns warteten, um uns nach Hause zu bringen.« Er sah sich um. »Jemand musste dableiben, bis der letzte Mann gegangen war. Ich meldete mich freiwillig als Wache, um die Sarazenen im Auge zu behalten.«
»Hier gibt es keine Sarazenen.« Sie nickte zur Tür. »Die einzige Person da draußen ist das Milchmädchen. Ich glaube, du könntest sie wahrscheinlich nehmen.«
»Angelica.« Seine Lippen wurden schmal. »Sie hat mich betrogen. Sie hat mich und unseren Sohn und meine Familie an den Teufel verkauft.«
»Ich wusste nicht, dass du verheiratet bist.«
»Du weißt nichts über mich. Ich war ein Tempelritter. Ich wurde zu einem Monster.« Er öffnete den Mund und enthüllte zwei lange, gefährlich aussehende weiße Fangzähne. »Ich wandle seit siebenhundert Jahren über die Erde. Ich ernähre mich vom Blut der Lebenden.«
Sie musste etwas sagen. »Hast du Leben mit Vision gelesen?«
»Mach keine Witze darüber. Ich bin ein Dämon, Jema, nur nicht der, den du dir vorgestellt hast. Und ich werde diesen Ort niemals verlassen.« Er wandte sich von ihr ab, und seine Stimme änderte sich. »Ich kann nicht. Ich war zu lange hier.«
»Das ist ein solcher Blödsinn .« Jema hob etwas Nasses und Tropfendes auf und warf es ihm gegen den Rücken, genau zwischen die Schulterblätter. Wut wurde zu Entsetzen, als er sie ansah. »Tut mir leid. Das hätte ich nicht tun sollen.«
Er ging mit entschlossenen Schritten zum Tisch, griff nach ihren Waden und zog an ihnen, sodass sie jetzt flach auf dem Rücken lag.
Unter ihm.
Nicht da, wo Jema sein wollte. Nicht auf einem Steinklotz voller Kuh-Tartar. Nicht, wenn sie eine ziemlich genau Vorstellung davon hatte, was er mit diesen Fangzähnen tun würde.
Sie rollte sich herum, doch er klemmte sie zwischen seinen Schenkeln ein und hielt sie fest. Mit seinem gesamten Gewicht drückte er sie runter gegen den Stein. Sie spürte, wie etwas Glitschiges unter ihrer Brust zusammengequetscht wurde, und kämpfte, damit ihr Gesicht nicht im Blut landete. Oberhalb ihres Kopfes hielt er ihre Handgelenke fest und streckte ihre Arme, sodass sie ihre Ellbogen nicht benutzen konnte. Seine schweren Beine lagen außen um ihre.
Nein, das war nicht gut, dachte Jema. Gar nicht gut.
Seine schlecht geschneiderte Hose war eher dünn, und ihr Nachthemd war hochgerutscht und entblößte ihre Beine. Sie konnte jeden Zentimeter von dem fühlen, was er da gegen ihren Po schob. Er hatte offensichtlich keine Probleme mit der Umgebung, in der sie sich befanden.
Das Problem war, sie auch nicht. Sie lag in Blut und Innereien, aber sie war in den Duft von Gardenien gehüllt. Alles unterhalb ihres Schlüsselbeins wollte sich umdrehen, die Beine breit machen und ihn in sich eindringen lassen. Die Hitze und das Verlangen waren so überwältigend, dass sie ihn beinahe angefleht hätte, es zu tun.
Nicht dass er irgendetwas in der Art tun würde. Jema konnte sich nicht bewegen oder atmen oder ein Geräusch von sich geben, und er wich nicht von ihr, um es ihr zu gestatten. Dunkelheit breitete sich vor ihren Augen aus, deshalb tat sie so, als würde ihr Körper ganz schlaff und bewegte sich nicht mehr.
Er fiel darauf rein und erhob sich.
Jema warf den Kopf nach hinten, stieß gegen sein Gesicht und überraschte ihn so, dass sie einen Arm freibekam. Sie hielt sich am Rand des Tisches fest und benutzte die nasse Oberfläche, um unter ihm herauszurutschen. Seine Hände griffen nach ihrem Rücken, aber das Blut hatte sie glitschig gemacht. Sie war über den Rand des Tisches und stand wieder mit den Füßen auf dem Boden, bevor es ihm gelang, sich wieder zu fangen.
Sie stand näher an seinem Schwert als er und hätte danach
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