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Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Titel: Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrs. Stephen Fry
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mitnehmen musste – schließlich gibt es hier richtige Pokerturniere und Oben-ohne-Tänzerinnen –, aber wenigstens kann ich dadurch im Auge behalten, wie Viennetta ohne uns klarkommt. Zu schade, dass sie nicht fliegen durfte. Was nicht an ihrer Schwangerschaft lag, sondern anscheinend mit Interpol zu tun hatte.
    Die Arme scheint sich recht und schlecht alleine durchzuschlagen, aber immerhin veranstaltet sie laut ihrer Facebook-Seite heute Abend ein geselliges Beisammensein. In ein paar Stunden fängt ihre »Partyfürs Schwangerwerden« an. Ich finde es schön, wenn sie Freunde um sich hat. Ich hoffe bloß, sie gehen nicht in Stephens und mein Schlafzimmer. Noch einen Prozess können wir uns im Moment einfach nicht leisten.
    23. August, Dienstag
     
    Also ehrlich, ohne die Exkursionen der Veranstalter wäre Stephen überhaupt nicht vom Pool wegzukriegen. Im Angebot waren unter anderem Besuche in der örtlichen Kondomfabrik und im Hochsicherheitsgefängnis. Da Stephen aber diese schlimme Latexallergie hat und ich keine Lust hatte, schon wieder im Knast zu laden, entschieden wir uns für den Trip zu einem Weingut in der Nähe, während andere Hotelgäste beim Gefängnisausflug mitmachten, um Freunde und Verwandte wiederzusehen, die sie seit dem Urlaub im letzten Jahr nicht mehr gesehen haben. Ich habe Adrian und Samantha gefragt, ob sie nicht Lust hätten mitzukommen, aber sie sagten, sie müssten sich um ihren kleinen Sheldon kümmern. Anscheinend ist der noch nicht wiederhergestellt, seit ein Mädchen im Spaßclub ihm auf dem Kopf herumgesprungen ist und dessen Geschwister, anscheinend ein Zwillingspärchen, ihm den Spielzeugdino geklaut haben. Und ich dachte, die Aufsichtspersonen wären dafür da, dass so was nicht passiert. Ich hoffe bloß, Brangelina, Subo und Asbo haben keine solchen Probleme.
    Das Weingut – berühmt für seine konzessionslose Champagnermarke »Cristalini« – war zauberhaft. Unsere Führerin war schrecklich informativ, nur war sie leidernicht immer zu verstehen. Ich glaube, sie sagte, sie käme aus Bolton. Ich fand den Produktionsprozess jedenfalls ganz schön kompliziert, denn unter anderem geht es da ums Bärenstampfen. Die Fermentierung findet dann in Eichenfässern über einen Zeitraum von bis zu sechs Tagen statt, um »die unverwechselbare, frische, bläschenfreie Erfahrung« zu garantieren. Am Ende unseres Rundgangs durften wir das Ergebnis kostenlos probieren. Als wir unsere Gläser (sowie der anderen Touristen, die aus unerfindlichen Gründen früher gehen mussten) geleert hatten, bat ich darum, ein paar Flaschen für den Hausgebrauch mitnehmen zu dürfen, musste mich aber belehren lassen, dass ich so viel Abflussreiniger nie durch den Zoll bekommen würde.
    24. August
     
    25. August, Donnerstag
     
    Liebes Tagebuch, bitte entschuldige, dass ich Dich gestern wieder vernachlässigt habe, aber ich hatte einfach keine Zeit, zum Stift zu greifen.
    Ich brauchte dringend kulturelle Anreize, und da sich die Middlesmiths noch immer nicht blicken ließen, verließ ich Stephen, der am Pool weiterhin an seiner Bräune arbeitete, und machte mich zum Fährhafen auf. Alles, was recht ist, aber die Fähre war um einiges kleiner, als ich erwartet hatte. Und ich hatte auch nicht erwartet, dass ich einen Gutteil der Strecke würde rudernmüssen, aber dem Kapitän zufolge ist in der Hochsaison nur schwer Personal zu finden. Endlich dockten wir am Festland an. Der Kapitän schärfte mir ein, ich hätte fünf Stunden Zeit bis zur Rückfahrt des Boots. Ich lächelte erschöpft, reichte ihm das Ruder und machte mich auf den staubigen Weg. Die Zeit würde hoffentlich reichen, um das nächstgelegene Dorf zu erkunden.
    Wie sich herausstellte, war das nächste Dorf nicht mal einen Kilometer weit weg. Gespannt durchstreifte ich das Labyrinth der mittelalterlichen Gassen, wobei ich mich von Zeit zu Zeit unter den tiefhängenden Wäscheleinen hinwegducken musste, die von einem Balkon zum anderen quer über die Straße gespannt waren. Ich sah an den bröckelnden Gebäuden hoch, deren Fensterläden gegen die gleißende Sonne geschlossen waren. Die Einwohner hielten offenbar eine kühle Siesta, denn bis auf mich und einen Hund mit ganz schön viel Schaum vor dem Mund waren die Gassen wie ausgestorben.
    Nach all dem Trubel in unserem Urlaubskomplex empfand ich den Frieden und die Einsamkeit zwar als sehr wohltuend, freute mich aber doch, als ich endlich Stimmen hörte. Als ich um eine Ecke bog, sah ich eine Art

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