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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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weiteren Augenzeugen gab, beschloss Zannah, sich selbst ein wenig umzuschauen, in der Hoffnung, dabei auf weitere Hinweise zu stoßen.
    Die Nacht war hereingebrochen, um alles in fast vollkommene Schwärze zu tauchen. Sie probierte die Tür und stellte fest, dass jemand das Schloss bereits zertrümmert hatte. Wenig überraschend in Anbetracht der Armut, die sie gesehen hatte. Sie stieß die Tür auf und registrierte den schwachen Geruch von fauligem Fleisch. Sie zog einen Glühstab vom Gürtel, um den Schankraum mit blassgrünem Lichtschein zu erfüllen. Auf dem Boden konnte sie zwei Leichen ausmachen.
    Sie kniete neben dem ersten Leichnam nieder und unterzog ihn einer raschen Untersuchung. Doans trockene, staubige Hitze - kombiniert mit dem generellen Mangel eines Luftzugs in der Cantina - hatten die Leiche teilweise mumifiziert, den Zersetzungsprozess verlangsamt. Die Todesursache war offensichtlich: ein Blasterschuss in die Brust. Der Tote umklammerte seinen Blaster noch immer mit der Hand.
    Offenkundig handelte es sich nicht um Quano, denn der Körper war unverkennbar menschlich. Und er passte nicht zu der Beschreibung, die man ihr von dem Mann gegeben hatte, dem sie auf der Spur war. Ausgehend von seiner Kleidung und den gewaltigen Muskeln, war er wahrscheinlich einer der Minenarbeiter. Beim zweiten Leichnam verhielt es sich genauso: ein toter Minenarbeiter, Schuss in die Brust.
    Als sie ihre Überprüfung des Tatorts fortsetzte, fiel ihr auf, dass das Regal hinter dem Tresen leer war - doch deutlich sichtbare Kreise im Staub zeigten, dass dort bis vor Kurzem Dutzende von Flaschen standen. Wer immer hier eingebrochen war, musste den ganzen Alkohol gestohlen haben, und hatte die beiden Leichen dort zurückgelassen, wo sie auf dem Boden lagen.
    Eine gründliche Durchsuchung des Schankraums förderte keinerlei Hinweise zutage, weder auf den Rodianer noch auf den silberhaarigen Mann.
    Als das Geräusch von jemandem ertönte, der sich an der Tür zu schaffen machte, bedeckte Zannah den Glühstab mit ihrem Umhang und kauerte sich dicht auf den Boden, eine perfekte Statue, gänzlich verborgen in den Schatten - zumindest hoffte sie das.
    Die Tür öffnete sich mit einem Quietschen, und eine dunkle Gestalt bahnte sich zwischen den Tischen hindurch langsam ihren Weg zur Theke an der Rückwand. Zannah wartete, um sicherzugehen, dass der Eindringling allein war, dann stand sie auf und warf ihren Umhang beiseite, um den Raum im Schein ihres Glühstabs zu baden.
    Der Rodianer erstarrte und starrte sie mit großen, furchtsamen Augen an.
    »Quano, nehme ich an?«
    »Wer du sein?«, fragte er. Die Panik in seiner Stimme machte es noch schwieriger, sein kaum akzeptables Basic zu verstehen. Dann bemerkte er das leere Regal hinter der Bar, und sein Gesicht zog sich in missmutigem Zorn zusammen. »Du Quanos ganzen Schnaps gestohlen!«
    »Ich habe gar nichts gestohlen. Ich bin bloß hergekommen, um dir einige Fragen zu stellen«, versicherte sie ihm.
    Die Schultern des Rodianers sackten nach unten. Seufzend setzte er sich im Schneidersitz auf den Boden und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen.
    »Noch mehr Fragen. Du auch Jedi? Wie der andere?« Er sprach mit einem Tonfall vollkommener Hoffnungslosigkeit, als wäre ihm bewusst geworden, dass er dem Untergang geweiht war.
    »Ein Jedi? Du meinst Medd Tandar? Den Cereaner?«
    »Nein. Den anderen. Mensch. Langes, weißes Haar.«
    »Nach dem suche ich«, gab Zannah zu. »Aber warum glaubst du, dass er ein Jedi ist?«
    »Er haben Lichtschwert. Benutzen es, und jetzt das!«
    Der Rodianer drehte den Kopf und wies auf seine Wange. Zannah ging langsam auf ihn zu, um den offensichtlich verzweifelten Burschen nicht noch mehr aufzuschrecken, und blieb stehen, als sie imstande war, seine Narbe auszumachen. Im matten Schein des Glühstabs konnte sie sich dessen nicht sicher sein, doch das Brandmal schien von der Klinge eines Lichtschwerts verursacht worden zu sein.
    Sie verstand es, Leute zu deuten. Der Rodianer war wie ein geprügelter Welpe, der sich hinkauerte und furchtsam auf den nächsten Tritt wartete. Ließ man ihm hingegen ein wenig Mitgefühl zuteilwerden, würde er reagieren, als hätte sie ihm das Leben gerettet.
    »Er hat dich gefoltert. Du armes Ding«, gurrte sie und heuchelte Mitleid, obgleich sie sich den Kopf über die Identität des geheimnisvollen weißhaarigen Mannes zermarterte.
    Ein Jedi würde niemals jemandem grundlos Schaden zufügen. Wer immer Quano das angetan hatte,

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