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Das 5. Gebot (German Edition)

Das 5. Gebot (German Edition)

Titel: Das 5. Gebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nika Lubitsch
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passiert ist, und schauen, was wir finden. So viel Deutsch wirst du wohl inzwischen können, um den Namen einer Frau zu entdecken, oder?“ Leo reichte ihr sein iPad.
    Tote, Krumme Lanke, Riemeisterfenn , gab Vicky ein. Es erschienen ungefähr zehn Seiten mit Treffern.
    „Da kriegt man ja Augenschmerzen“, sagte Vicky und klickte einzelne Meldungen an. „Ah, hier ist was. Isabelle G. – Mist, sie kürzen alle den Nachnamen ab.“
    „Das müssen sie, denke ich.“
    Vicky erinnerte sich, gelesen zu haben, dass die Touristin in der Nähe in einem Hotel gewohnt hatte. „So viele Hotels gibt es nicht in der Gegend. Ob die mir vielleicht den Namen sagen könnten?“
    „Auf einen Versuch käme es an.“
    Vicky merkte mit einem Mal, wie müde sie war. „Ich glaube, ich muss erst mal eine Runde schlafen.“
    Leo hatte ihr sein Gästezimmer bereit gemacht und ihre Tüte dort abgestellt.
    „Ruf, wenn du was brauchst“, sagte er und drückte ihr einen Kuss auf den bandagierten Kopf.
    Als Vicky in ihrer Tüte nach einem Schlafanzug suchte, fiel ihr der alte Pass ihrer Mutter entgegen. Behutsam setzte Vicky sich aufs Bett und schlug ihn auf. Auf dem alten Passfoto war ihr der Gesichtsausdruck der Mutter seltsam fremd. Tatsächlich wirkte sie auf dem Foto ziemlich alt. Vielleicht lag es auch nur an ihrer komischen Frisur, dachte Victoria. Von wann ist dieser Pass eigentlich? Victoria suchte das Datum. 13. Dezember 1978, ausgestellt von der Britischen Botschaft Venezuela. Viktoria legte den Pass beiseite und schlüpfte unter die Decke. Ihr fielen fast die geschwollenen Augen zu. Venezuela? Wie bitte? Was? Wieso? Vicky setzte sich noch einmal auf und öffnete den Pass. Kein Zweifel, der Pass war vom HM Ambassador unterschrieben. Aber wir waren doch in Goa. Wieso Venezuela? Mum hat nie was von Venezuela erzählt, dachte Vicky, bevor sie in einen unruhigen Schlaf fiel.

27. Frankfurt
     
    Er war total erledigt. Oh, wie er diese Hin- und Herfliegerei hasste. Dazu die stundenlangen Verhandlungen. Auch wenn er erfolgreich gewesen war. George lächelte bei dem Gedanken an die wirklich vorzeigbaren Ergebnisse. Zumindest für den ersten Tag. Er hatte einfach im richtigen Moment die richtige Idee gehabt und seinen Geschäftspartner mit einem Angebot überrumpelt, das dieser nicht ablehnen konnte. Glückwunsch, George McIntosh, an dir ist ein Pokerspieler verloren gegangen.
    Trotzdem war er müde, und wenn er ehrlich war, hochgradig genervt. Er hatte sich im Hotel Sheraton am Flughafen Frankfurt ein Club-Sandwich auf sein Zimmer bringen lassen, zu mehr hatte er einfach keine Lust. Was aber neben dem anstrengenden Tag vor allem an seinen Nerven zerrte, war die Tatsache, dass er nicht wusste, wo Vicky war. Ihr Telefon sagte ihm, dass sie nicht erreichbar war. Sie hatte auch nicht bei seiner Sekretärin angerufen. Und seine neue Handynummer hatte sie nicht. Wie blöd.
    Also würde er im Langtry anrufen müssen. Er fand die Nummer im Internet. Der Portier war seltsam zugeknöpft. Nein, seine Frau sei nicht da. Sie sei abgereist.
    Das glaube ich jetzt nicht, dachte George. Im Haus seiner Schwiegermutter ging auch niemand ans Telefon. Vicky war also nicht auf die bahnbrechende Idee verfallen, in das Haus ihrer Mutter zu ziehen. Wo also war sie? Er rief seinen alten Freund Mark an, nein, bei dem hatte sich Vicky auch nicht gemeldet.
    Also die Polizei. Wie hieß doch gleich die nette Polizistin von der Mordkommission der Dorset Police? Detective Inspector Ferguson. Genau, das war es. Es dauerte gefühlte fünf Stunden, bis er Detective Ferguson am Apparat hatte, er wurde von Pontius zu Pilatus verbunden. Natürlich hatte er nicht ihre Durchwahl, wie auch.
    Er wusste nicht so richtig, was er sie eigentlich fragen könnte. Also versuchte er es mit: „Gibt es etwas Neues im Fall meiner Schwiegermutter?“
    Detective Ferguson blieb ein paar Sekunden lang stumm. Dann sagte sie: „Ich muss dringend mit Ihrer Frau sprechen. Ist sie da?“
    „Nein, das ist der eigentliche Grund, warum ich anrufe. Ich mache mir langsam Sorgen um meine Frau. Sie ist telefonisch nicht zu erreichen, außerdem ist mir mein Handy geklaut worden, was bedeutet, dass sie mir keine Nachricht hinterlassen kann, weil sie die neue Nummer nicht kennt.“
    „Aber Sie haben doch zu Hause auch ein Telefon?“
    „Ja, aber ich bin nicht zu Hause, ich habe einen geschäftlichen Termin in Frankfurt, nach Hause komme ich erst morgen Abend. Jetzt mache ich mir um meine Frau

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