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Das 5. Gebot (German Edition)

Das 5. Gebot (German Edition)

Titel: Das 5. Gebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nika Lubitsch
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sein Tablet ein. „Mal sehen, was Wikipedia dazu sagt. 913 Tote, Peoples Temple nannte sich die Sekte. 913 Tote, stellt euch das mal vor.“
    „Ein wahnsinniger Massenselbstmord“, sagte Dominique. „Moment mal, die Kinder können sich nicht selbst umgebracht haben, das ist eindeutig Mord.“
    „Ich will ins Bett, jetzt sofort“, sagte Vicky, „ich muss alleine sein.“
    „Wo schlaft ihr denn?“, fragte Dominique.
    „Im Hotel Cour des Loges“, sagte Leo. „Kannst du uns ein Taxi rufen?“
    „Quatsch, ich bring euch hin, jetzt sofort?“
    „Bitte, ich muss das erst mal allein verdauen“, sagte Vicky.
    „Vielleicht kannst du mich auf dem Weg zum Hotel an der Garage um die Ecke von Isabelles Büro absetzen, da habe ich unseren Mietwagen geparkt“, sagte Leo.

46. Schlachtensee
     
    „Wer hat etwas davon, wenn Vicky stirbt?“
    Gerhard nickte. „Ja“, sagte er, „das ist die Frage aller Fragen.“ George schaute ihn aufmerksam an. Er weiß es, dachte George, er weiß, wer den Mord an der Frau von der Krummen Lanke begangen hat.
    „Sehen Sie zu, dass Sie Ihre Frau in England erreichen“, sagte Gerhard. „Aktivieren Sie alle Freunde, derer Sie habhaft werden können. Wir müssen Vicky in Sicherheit bringen. Um den Rest werde ich mich kümmern. Sie ist wirklich in Lebensgefahr, soviel Zufälle, wie Sie mir geschildert haben, gibt es gar nicht.“
    George erzählte Gerhard noch einmal, dass er im Moment keinen Kontakt zu seiner Frau hatte. „Man hat mir mein iPhone in Heathrow gestohlen, ich habe jetzt eine neue Nummer.“
    „Verflucht, so finden sie sie, über Ihr Handy! Vicky hat wahrscheinlich hundertmal auf Ihre Mailbox gesprochen und gesagt, wo sie zu erreichen ist. Das war kein zufälliger Raub in Heathrow, das war gezielt.“
    George war heiß geworden. Natürlich, Gerhard hatte recht, er hatte die Verfolger auf Vickys Fährte gesetzt. Und nun? „Wie soll ich sie finden?“
    „Haben Sie keinen Festnetzanschluss?“, fragte Gerhard.
    „Doch, aber ich habe in der ganzen Hektik zwei Tage vergessen, den Anrufbeantworter auf Empfang zu stellen. Aber auch heute ist nicht darauf gesprochen worden. Es gab nicht mal einen Anruf.“
    Gerhard schaute ihn zweifelnd an. „Das ist allerdings merkwürdig. Sind Sie sicher, dass niemand in Ihrer Wohnung war?“
    George schüttelte den Kopf. „Sie meinen …“
    „Ja, ich meine. Geben Sie mir mal Ihre Telefonnummer, na los!“
    George nannte Gerhard die Telefonnummer. Der Alte wählte und ließ es tuten. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein. Gerhard krächzte: „Test, Test, Test. Das ist nur ein Test.“
    „So“, sagte der Alte, „und nun ab mit Ihnen nach Hause. Ich will wissen, ob Sie meine Nachricht auf dem AB haben oder ob da einer manipuliert hat. Aber vorher geben Sie Ihre Handynummer auf mein Telefon und ich meine auf Ihres. Ich will auf dem Laufenden bleiben, verstanden?“
    Als George das Haus in der Terrassenstraße verließ, kam ihm ein älterer Mann entgegen. Das ist wahrscheinlich der geheimnisvolle Peter, dachte er. Was für ein ungewöhnlicher Typ, der Alte. Doch George kam nicht umhin, ihn ein wenig zu bewundern. Er hatte mehr durchgemacht, als ein normaler Mensch aushält.

47. Lyon
     
    Vicky hatte sich auf den Beifahrersitz in Dominiques grauen SUV gekuschelt und starrte blicklos aus dem Fenster. Dominique hatte Leo im Parkhaus Berthelot in der Rue de Marseille abgesetzt und fuhr Richtung Brücke. „Treffen wir uns morgen noch mal? Ich will noch so viel von dir wissen“, sagte Dominique auf Englisch.
    Vicky nickte. „Natürlich. Aber erst einmal muss ich mit all dem allein sein.“
    Dominique war auf die Pont de la Guillotière gefahren, von der aus man einen wundervollen Blick auf das alte Lyon hatte, als der SUV von einem lauten Knall erschüttert wurde. Instinktiv trat Dominique auf die Bremse. Vicky schaute in den Seitenspiegel und sah weit hinten einen Feuerball. Sie schrie auf. „Was ist da passiert?“
    „Da muss etwas explodiert sein, da hinten, im Cours Gambetta, wo wir hergekommen sind.“
    „Oh Gott, Leo!“ Vicky wurde panisch. „Dreh um, Dominique, dreh sofort um!“ Dominique fuhr bis zum Ende der Brücke und wendete bei der nächstbesten Gelegenheit. Schon von weitem sah Vicky, dass das, was da brannte, der gleiche Typ Wagen war, den sie am Morgen am Flughafen gemietet hatten, ein grauer SUV,  ähnlich dem von Dominique.
    „Leo, Scheiße! Halt an, wir müssen Leo helfen.“ Der Verkehr hatte gestockt,

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