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Das 5. Gebot (German Edition)

Das 5. Gebot (German Edition)

Titel: Das 5. Gebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nika Lubitsch
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alle mithelfen, Vicky zu finden. Es klingelte. George sprang erschreckt auf. Wer war das? Vicky?
    Er sprintete zur Tür und schaute in die Überwachungskamera. Lisa. Die Frau, die Vicky das Kochen von Königsberger Klopsen beigebracht hatte. Ein Engel. Er drückte den Türöffner.
    „Lisa, kommen Sie rein.“
    Lisa entschuldigte sich wortreich wegen der späten Störung. Aber sie habe eine Nachricht von Vicky.
    „Gott sei Dank!“ George zog sie in die Wohnung. „Wo ist sie?“, fragte er und bedeutete ihr, ins Wohnzimmer zu gehen.
    „Vicky versucht seit Tagen, Sie anzurufen. Sie kann Sie nicht erreichen.“
    „Ja, das habe ich befürchtet. Oh Gott, geht es ihr gut? Ist sie gesund? Wo ist sie?“ George zitterte fast.
    „Sie ist auf dem Weg nach Berlin. Wieso gehen Sie nicht ans Telefon? Das soll ich Sie fragen.“
    „Man hat mir mein Handy in Heathrow geklaut. Und auf dem Anrufbeantworter kommen keine Nachrichten an. Es gibt auch keine Rückrufnummern.“
    „Hier ist Vickys neue Telefonnummer. Ihr Handy ist bei einem Unfall kaputtgegangen.“
    Lisa reichte ihm einen Zettel, auf dem sie Vickys Nummer notiert hatte. Sie drehte sich um. „Schönen Abend noch.“
    George hatte kaum die Geduld für Höflichkeit. „Vielen lieben Dank“, sagte er und schloss die Tür hinter ihr. Sofort tippte er die Nummer in sein iPhone. Es meldete sich eine verschlafene Stimme.
    „Vicky, Schatz, ich bin’s.“ George war sich sicher, dass man die Alpen von seiner Seele plumpsen gehört hatte.
    „George, oh George, ich bin so froh, dich zu hören“, sagte Vicky.
    „Wo bist du?“
    „Wo sind wir?“, hörte George Vicky fragen. Und eine männliche Stimme murmelte etwas von „kurz hinter Straßburg“.
    „Was machst du in Straßburg? Vicky, geht es dir gut? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“
    „Es geht schon, George, es geht schon. Es ist so furchtbar viel passiert. Ich weiß gar nicht, wie ich es dir erklären soll, wo ich anfangen soll.“
    „Ich habe dir auch eine Menge zu erzählen. Oh, Vicky, wann bist du zu Hause?“
    „Bald, George, bald. Warum hast du dich denn nicht gemeldet?“
    „Man hat mir mein Telefon in England geklaut! Ich habe eine neue Nummer!“
    „Aber warum gehst du zu Hause nicht an den Apparat, ich habe tausendmal angerufen. Erst ging der Anrufbeantworter nicht an und seit gestern habe ich dir x-mal auf den Papagei gesprochen.“
    „Vicky, jemand hat irgendetwas an unserem Telefon manipuliert. Vicky, hier stimmt etwas ganz und gar nicht! Ich fürchte, wir werden sogar abgehört. Schatz, du bist in allergrößter Gefahr. Komm auf keinen Fall zu uns nach Hause, hörst du! Nimm dir ein Hotel und ruf mich dann auf dieser Handy-Telefonnummer an, okay?“
    „Was, ich soll in ein Hotel gehen? George, es ist alles so durcheinander. Bin ich jetzt nirgendwo mehr sicher, warum passiert das alles?“
    „Vicky, es ist wahnsinnig kompliziert. Es gibt anscheinend jemanden, der dich umbringen will. Weil derjenige deine wahre Identität kennt.“
    „Was weißt du darüber?“
    „Ganz sicher nicht alles, und ich kann jetzt hier auch nicht reden. Nimm dir ein Hotel. Und ruf mich auf diesem Handy an, mit dem wir gerade telefonieren. Bitte!“
    „George, ich muss in Berlin etwas erledigen.“
    „Liebling, lass uns hier nicht weitersprechen, ich habe ein ungutes Gefühl dabei. Ich werde diese Wohnung auch schnellstens verlassen!“
    „George, ich liebe dich. Pass auf dich auf, ja!“
    „Ich liebe dich auch. Pass du auf dich auf. Wer ist übrigens der Kerl, mit dem du eben geredet hast?“, fragte George.
    „Dominique Durand. George, ich weiß, du wirst mich jetzt für verrückt halten. Er ist der Mann meiner Zwillingsschwester.“
    „Ich weiß, dass du nicht verrückt bist. Sei vorsichtig, Kleines. Versteck dich, bis ich auf dich aufpassen kann.“
    „George, Leo ist tot.“
    „Leo? Äh – dein früherer, äh, deine sogenannte beste Freundin aus Studienzeiten?“
    „Er ist meinetwegen gestorben, George. Er hat versucht, auf mich aufzupassen.“ George hörte Vicky schluchzen.
    „Liebling, Vicky, ach Schatz, ich umarme dich. Komm schnell nach Berlin und ruf mich an, ich melde mich auch.“
    „Leb wohl.“ Vicky hatte das geflüstert.
    „Bis ganz bald“, sagte George und legte auf. Er war während des Gesprächs die ganze Zeit durch die Wohnung getigert. Jetzt setzte er sich auf die Kante der cremefarbenen Couch und dachte nach. Er musste weg. Also ging er ins Schlafzimmer. Er nahm sein

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