Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
dachte daran, wie leicht es war, einen solchen Ausweis im Internet zu kaufen.
»Bestenfalls kann ich Ihnen die Hälfte bezahlen«, bot ihm Kaspar an.
Ohne zu überlegen ließ der Mann sich auf den Handel ein. Er hätte auch für noch weniger Geld zugestimmt, folgerte Kaspar daraus, was ihn maßlos ärgerte. Warum ließer sich so schnell auf sehr viel weniger Geld ein? Hatte er Geldsorgen, sodass ihm jede Summe recht war, Hauptsache, er hatte wieder welches? Oder hatte er Angst? Kaspar war es egal.
»Also, was haben Sie zu bieten?«, fragte Kaspar, der jetzt eine Gegenleistung erwartete, die seine Entscheidung rechtfertigen würde.
»Kann ich mich darauf verlassen, dass Sie mir die vereinbarte Summe zahlen und mich nicht anzeigen werden? Ganz legal bin ich nämlich nicht an die Informationen gekommen, wenn ich das mal so ausdrücken darf.«
»Bilderberger-Jäger sitzen in einem Boot, nicht wahr? Sie haben mein Wort.«
»Gut, ich verlasse mich auf Sie. Lassen Sie uns ein Stück gehen. Mir ist unwohl, wenn ich mich zu lange am selben Ort aufhalte.«
»Sie müssen mächtig Angst vor den Bilderbergern haben.«
»Weniger vor der Bilderberger-Gruppe als vor denen, die sie schützen.«
Peters konnte jetzt nicht mehr folgen, zumindest nicht als Fotograf. Er verpackte seine Kamera und ging den beiden in sicherer Entfernung nach. Seinen Chef wollte er auf keinen Fall aus den Augen lassen. Fotos hatte er genügend geschossen, um im Zweifelsfall dieses konspirative Treffen belegen zu können.
»Ich habe ein paar Spezialisten an der Hand. Sie haben sich in das Netzwerk der Bilderberger gehackt«, erzählte der Mann. Er wartete kurz Kaspars Reaktion ab. Dieser blieb völlig gelassen, als ginge es ihn nichts an. Tat es ja auch nicht. Was hatte er damit zu tun, wenn andere, die er zudemnicht kannte, sich am Rande der Legalität bewegten?
»Wir haben ein erschreckendes System gefunden, welches sich offenbar in der Testphase befindet. Es wird ein Identifikationschip entwickelt, der künftig jedem Menschen eingepflanzt wird und den bisher üblichen Personalausweis ersetzen soll.«
»Das schockiert mich jetzt erst einmal nur peripher«, sagte Kaspar.
»Ist ja auch erst der Anfang. Diese Chips werden im ständigen Kontakt mit einem GPS-System stehen und über Satelliten Kontakt zu einem gigantischen Server halten. Kennen Sie den Orwell-Roman?«
»Sie sprechen von ›Big Brother‹?«
»Wobei dieser hier noch viel heimtückischer ist. Durch das GPS-System lässt sich zu jeder Tages- und Nachtzeit abrufen, wo sich jeder einzelne Mensch aufhält. Perfekter geht es nicht, um ein lückenloses Bewegungsmuster jedes Einzelnen zu erstellen. Man wäre sogar in der Lage zu sagen, dass Sie jetzt rechts und nicht links neben mir gehen.«
»Haben Sie Beweise dafür?«
»Wir können uns jederzeit erneut einhacken, wenn Sie das meinen. Dann können Sie sich selbst davon überzeugen.«
»Vielleicht später. Erzählen Sie weiter.«
»Alle Daten werden in einer riesigen Datenbank gespeichert und diese hat eine erschreckende Funktion. Täglich wird das Alter der Menschen berechnet.«
»Das ist doch harmlos«, warf Kaspar ein.
»Nicht, wenn die Software das Alter mit einer Vorgabe abgleicht. Wird ein festgelegtes Höchstalter erreicht, sendet das Programm automatisch ein Tötungssignal an den Satelliten, der Sie über das GPS-System ortet und das Signalan ihren Chip weitergibt. Eine kleine Software auf diesem Identchip, der übrigens mit dem zentralen Nervensystem verbunden sein wird, empfängt dieses Signal und löst eine tödliche Herzattacke aus.«
»Jetzt bin ich tatsächlich schockiert«, sagte Kaspar.
»Es geht noch weiter. Wird ein Mensch straffällig, erfolgt nach seiner Verurteilung ein
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