Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
entsprechender Eintrag in dieser Datenbank. Ich nenne sie einfach mal die Populationsdatenbank. Sie funktioniert in diesem Fall so ähnlich wie die Flensburger Kartei für Verkehrsdelikte. Wird eine Höchstpunktzahl erreicht, wird ebenfalls das Tötungssignal ausgelöst. Kaum jemand wird mehr eines natürlichen Todes sterben. Wir steuern auf eine kleine Weltbevölkerung aus Elitemenschen zu und diese Elite passt auf, dass es so bleibt.«
Kaspar musste gerade an Floyd Dolny denken.
»Ich denke gerade an jemanden, der auch zu den Bilderberger-Jägern zählte und als kerngesunder Mensch plötzlich zusammenbrach und starb. Allerdings fanden die Pathologen Gift in seinem Körper.«
»Das waren die ersten Varianten, bevor die Software für das Auslösen von Herzattacken entwickelt wurde. Es waren Giftkapseln, gefüllt mit hoch konzentriertem Aspartam. Das ist …«
»Müssen Sie mir nicht erklären«, fiel Kaspar ihm ins Wort. Ich weiß, was es ist und wie gefährlich es ist.«
»Es hat sich als unsicher erwiesen. Klingt makaber, nicht wahr? Man braucht eine ziemlich hohe Dosis, die je nach Konstitution unterschiedlich sein kann. Die neue Methode hat einen viel höheren Wirkungsgrad. Selbst ein gesundes und starkes Herz hat dem nichts entgegenzusetzen.«
Gleichwohl Hauke Kaspar absolut bewusst war, einer Enthüllung auf der Spur sein, die an Brisanz alles Bisherige weit in den Schatten stellen würde, fiel es ihm immer schwerer, die Fakten in Worte zu fassen. Das Eis wurde stetig dünner, auf dem er sich bewegte, genauso wie für Adrian Grabowski und erst recht für die Weise Rose.
»Kennen Sie die Weiße Rose?«, fragte Kaspar.
»Nein, habe ich noch nie gehört. Was soll das sein?«
»Eine Widerstandsbewegung gegen das Machtkomplott der Bilderberger. Der Gründer wurde ermordet. Jetzt führt seine Lebensgefährtin diese Gruppe weiter. Sie haben etwas während der heutige Konferenz geplant. Was, weiß ich allerdings nicht.«
»Wissen Sie wenigstens, ob diese Aktion außerhalb oder innerhalb des Hotels stattfindet?«
»Innerhalb«, sagte Kaspar bereitwillig. Mittlerweile vertraute er dem Mann, von dem er allerdings immer noch nicht seinen Namen wusste. Er war überzeugt, diesen auch nie zu erfahren.
»Das ist schlecht«, bekam er zur Antwort. »Ich konnte in Erfahrung bringen, dass Globalisierungsgegner eine Protestaktion geplant haben. Wenn diese anläuft, verstärken die Polizeieinheiten, übrigens keine andere als die umstrittene Eurogendfor, die Absperrungen. Das Hotel wird hermetisch abgeriegelt, so wie es damals in Griechenland der Fall war. Die Leute von dieser Weißen Rose werden nicht die geringste Chance haben, aus dem Hotel herauszukommen. Die Eurogendfor hat einen pauschalen Schießbefehl gegen aufständische Rädelsführer und werden davon Gebrauch machen. Die Menschen, die zu dieser Bewegung gehören, sind so gut wie tot.«
»Ich muss sie sofort warnen«, sagte Kaspar. »Bei der Frau, die die Führung übernommen hat, handelt es sich um meine Volontärin. Ich bin es ihr schuldig, alles dafür zu tun, sie nicht ins offene Messer laufen zu lassen.«
»Wohl eher in einen Kugelhagel«, korrigierte der Journalist. »Aber wie wollen Sie das anstellen? Keiner kommt ins Hotel hinein und sobald Sie herauskommen, wird das Feuer eröffnet.«
»Wollen Sie damit sagen, die Weiße Rose sitzt in einer Art Todesfalle?«
»Nicht nur in einer Art, es ist die Todesfalle schlechthin.«
Kaspar brach das Gespräch ab. Er hatte jetzt Wichtigeres zu tun, als sich noch länger mit diesem Mann zu unterhalten.
»Kommen Sie in den nächsten Tagen zu mir in die Redaktion. Dann erledigen wir das Finanzielle und sprechen
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