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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ver­ab­reichst.«
    »Wie lan­ge dau­ert es, bis sie wach wird?«, frag­te Svet­la­na.
    »Kei­ne zehn Mi­nu­ten«, ant­wor­te­te der Arzt, der von Mau­ri­ce in eine Ecke ge­drängt wur­de, nach­dem er die Sprit­ze ge­setzt hat­te. Es wa­ren end­lo­se Mi­nu­ten.
    Svet­la­na stell­te sich ne­ben die Prit­sche, nahm Ce­li­nes Hand und re­de­te auf sie ein, in der Hoff­nung, den Auf­wach­vor­gang da­durch be­schleu­ni­gen zu kön­nen. Ihre Hand fühl­te sich kalt an. Sie moch­te gar nicht dar­an den­ken, dass sie wo­mög­lich eine töd­li­che In­jek­ti­on be­kom­men ha­ben könn­te. Doch die­ser schreck­li­che Ge­dan­ke ver­flog, als Svet­la­na eine Re­ak­ti­on spür­te. Ce­li­ne be­weg­te sich. Svet­la­na at­me­te er­leich­tert auf und be­kam Trä­nen in den Au­gen. Eine Mi­nu­te später wach­te Ce­li­ne auf, eine wei­te­re Mi­nu­te ver­ging, bis sie ganz lei­se zu spre­chen be­gann.
    »Wo bin ich?«, frag­te sie mit ver­schwom­me­ner Stim­me, während sie ihre Freun­din an­sah.
    »Wir er­klären es dir später. Erst ein­mal brin­gen wir dich in Si­cher­heit«, sag­te Svet­la­na, die sich wahn­sin­nig freu­te, dass Ce­li­ne leb­te.
    »In Si­cher­heit!?«, stam­mel­te sie. Of­fen­bar hat­te sie kei­ner­lei Er­in­ne­rung dar­an, was pas­siert war. Als Svet­la­na die Decke weg­nahm, mit der Ce­li­ne zu­ge­deckt ge­we­sen war, sah sie, dass sie nur ih­ren BH trug.
    »Wo ist dei­ne Blu­se?«, frag­te Svet­la­na er­staunt.
    »Wo­her soll ich das wis­sen«, sag­te Ce­li­ne, der das Spre­chen im­mer noch schwer fiel. Svet­la­na sah sich um, aber die Blu­se lag nir­gends.
    »Warum trägt sie nur ihre Un­ter­wä­sche?«, frag­te Svet­la­na ver­är­gert den Arzt. »Hast du sie etwa an­ge­fasst?«
    »Wenn das der Fall ist, dann zieh dich warm an«, sag­teKas­par, der sich fast ver­gaß.
    »Ich hab ihr nichts ge­tan und ihre Klei­der lie­gen dort im Schrank«, ver­si­cher­te der Arzt und deu­te­te auf einen schma­les Mö­bel­stück, vor dem Mau­ri­ce stand. Zu­min­dest, was die Klei­der an­ging, sag­te er die Wahr­heit. Der Rest ließ sich erst klären, so­bald Ce­li­ne wie­der klar den­ken konn­te und sich an al­les er­in­nern wür­de.
    Als Svet­la­na ih­rer Freun­din beim An­zie­hen hel­fen woll­te, ent­deck­te sie un­ter­halb des lin­ken Rip­pen­bo­gens eine fri­sche Nar­be. Sie warf Tor­ge einen schnel­len Blick zu und deu­te­te kurz auf die Stel­le. Als er die zwei Zen­ti­me­ter lan­ge Nar­be sah, wur­de ihm flau im Ma­gen. Svet­la­na er­ging es nicht bes­ser. Bei­de dach­ten an die Agen­da, und zwar an eine bes­timm­te Pas­sa­ge. Ce­li­ne sag­ten sie nichts, um sie nicht zu be­un­ru­hi­gen. Es schi­en so, also ob sie gar nichts von ei­nem Ein­griff wuss­te. Svet­la­na ent­schloss sich, sie erst später da­nach zu fra­gen.

24
    Etwa zwei Stun­den blie­ben Kas­par noch, um einen wag­hal­si­gen Plan in die Tat um­zu­set­zen. Sein Büro im Re­dak­ti­ons­ge­bäu­de wur­de ge­wis­ser­maßen zur Zen­tra­le der Wei­ßen Rose, die sich bis da­hin im Hin­ter­zim­mer ei­ner Ha­fen­knei­pe ge­trof­fen hat­te. Ne­ben Kas­par, der sich mitt­ler­wei­le da­zu­ge­hö­rig fühl­te, wa­ren Svet­la­na und Tor­ge an­we­send.
    »Bist du dir wirk­lich dar­über im Kla­ren, was es für dich und die Zei­tung nach sich zie­hen kann?«, frag­te Svet­la­na, die sich für das gan­ze Di­lem­ma ver­ant­wort­lich fühl­te und nicht noch mehr Men­schen hin­ein­zie­hen woll­te.
    Kas­pars Ent­schluss stand fest.
    »Ich weiß, was ich tue«, ant­wor­te­te er ru­hig und ge­las­sen, »und ich über­neh­me jeg­li­che Ver­ant­wor­tung. Ein ent­spre­chen­des Schrift­stück habe ich heu­te Mor­gen ver­fasst und bei mei­nem An­walt hin­ter­legt. Soll­te mir et­was zu­sto­ßen, über­gibt er die Er­klärung der Staats­an­walt­schaft.«
    »Doch nicht etwa bei un­se­rem Freund Gra­bow­ski?« Svet­la­na schmun­zel­te, doch Kas­par war al­les an­de­re als zum Scher­zen auf­ge­legt.
    »Na­tür­lich nicht. Al­les, was in den nächs­ten vier­und­zwan­zig Stun­den ge­schieht, neh­me ich auf mei­ne Kap­pe und ihr seid aus der Ver­ant­wor­tung her­aus. Ge­gen euch wird es also kei­ne

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