Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
Vom Netzwerk:
Er­mitt­lungs­ver­fah­ren ge­ben, soll­te es dazu kom­men.«
    »Warum tun Sie das?«, woll­te Svet­la­na wis­sen, die vonei­nem schlech­ten Ge­wis­sen ge­plagt wur­de. Hät­te sie ih­ren Chef nicht um Frei­s­tel­lung ge­be­ten, um Floyds rät­sel­haf­ten Tod auf­klären zu kön­nen, wäre es nie so weit ge­kom­men und Kas­par wür­de sich nicht ih­ret­we­gen in Ge­fahr brin­gen.
    »Mir ist auch nicht ganz wohl bei der Sa­che«, mel­de­te sich Tor­ge. »Ich glau­be, uns ist al­les über den Kopf ge­wach­sen. Wäre es nicht bes­ser, die Wei­ße Rose ein­fach zu be­gra­ben?«
    »So, wie wir Floyd be­gra­ben ha­ben? Nie­mals!«, wi­der­sprach Svet­la­na. »Das ist doch ge­nau das, was die­se ho­hen Herr­schaf­ten wol­len. Das Volk soll weg­se­hen, gar nicht erst mit­be­kom­men, was mit ihm pas­siert. Und so wird es blei­ben, wenn wir nichts da­ge­gen un­ter­neh­men.«
    »Svet­la­na hat recht«, sag­te Kas­par zu Tor­ge. »Die Men­schen wol­len, dass al­les schön und bunt ist. So­lan­ge sie ein funk­tio­nie­ren­des Smart­pho­ne in der Hand hal­ten kön­nen, gau­keln sie sich selbst hei­le Welt vor. Sie sam­meln Freun­de im In­ter­net, ver­schicken jede Men­ge Smi­leys und je mehr Likes sie be­kom­men, de­sto schö­ner und bun­ter ist die Welt. Die Men­schen se­hen nur noch durch einen schma­len Tun­nel und wol­len nicht mehr wis­sen, was au­ßer­halb die­ses Tun­nels pas­siert. Wis­sen sie über­haupt noch, dass es mehr als nur ihre vir­tu­el­le Welt gibt?«
    Tor­ge hör­te auf­merk­sam zu. Was Kas­par aus­führ­te, traf es ge­nau auf den Punkt. Der ab­so­lu­te Wahn­sinn tob­te, doch alle ta­ten so, als wäre nichts. An­schei­nend wa­ren die Men­schen ge­gen Leh­ren aus der Ver­gan­gen­heit re­sis­tent ge­wor­den.
    »Ich will das än­dern«, sag­te Kas­par ent­schlos­sen, »es zu­min­dest ver­su­chen. In der heu­ti­gen Aus­ga­be desAbend­blatts möch­te ich die ge­sam­te Ti­tel­sei­te mit die­sem The­ma be­le­gen.«
    »Sehr mu­tig«, sag­te Tor­ge vol­ler Re­spekt, »zu­mal wir nicht vor­her­se­hen kön­nen, was es aus­lö­sen wird. Es kann al­les pas­sie­ren, an­ge­fan­gen von gar nichts, über ein bren­nen­des Re­dak­ti­ons­ge­bäu­de, bis zu hef­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Volk und Po­li­zei wie in Spa­ni­en.«
    »Ge­nau des­halb habe ich mei­ne Er­klärung ab­ge­ge­ben. Der Ar­ti­kel ist mein al­lei­ni­ger Ent­schluss!«, be­ton­te Kas­par.
    »Wir möch­ten aber auch an un­se­rer Idee ei­ner Talks­how fest­hal­ten«, warf Svet­la­na ein.
    »Da­von bin ich aus­ge­gan­gen«, sag­te Kas­par. »Am Ende des Ar­ti­kels wer­de ich auf die­se Sen­dung hin­wei­sen. Ich hab schon mit dem Sen­der te­le­fo­niert. Wir be­kom­men mor­gen zur bes­ten Sen­de­zeit sech­zig Mi­nu­ten live.«
    »Nicht schlecht«, freu­te sich Svet­la­na. »Das wird der Knal­ler, denn wahr­schein­lich habe ich eine Über­ra­schung. Aber dar­über kann ich im Mo­ment noch nicht spre­chen.«
    »Ich habe auch eine«, füg­te Kas­par hin­zu, »so­zu­sa­gen mein Ge­schenk an die Wei­ße Rose. Es wird die Glaub­wür­dig­keit die­ser gan­zen Bil­der­ber­ger-Ge­schich­te un­ter­mau­ern.«
    »Lass mich ra­ten«, sag­te Svet­la­na, »wir er­fah­ren nicht, was es ist, oder?«
    »Ich weiß noch nicht ge­nau, ob es auch wirk­lich klap­pen wird«, ant­wor­te­te er lächelnd, ob­wohl er längst wuss­te, dass sei­nem Vor­ha­ben nichts mehr im Wege stand. Der Mensch, der im Fern­seh­stu­dio er­schei­nen soll­te, hat­te be­reits sein Ein­ver­ständ­nis er­klärt. Al­ler­dings trau­te Kas­par dem nicht und woll­te erst ab­war­ten, ob er tat­säch­lich so viel Zi­vil­cou­ra­ge auf­bräch­te, um sich vor lau­fen­der Ka­me­ra zu äu­ßern.
    »Kom­men wir zum Ar­ti­kel zu­rück«, sag­te Kas­par. »Was hal­tet ihr von der Schlag­zei­le: ›Wei­ße Rose ins Zen­trum der Macht ein­ge­drun­gen‹?, na­tür­lich über die vol­le Sei­ten­brei­te.«
    »Klingt gut«, kom­men­tier­te Svet­la­na. Tor­ge war der­sel­ben Mei­nung.
    »Wir ge­hen aber noch nicht auf die Agen­da zur Be­völ­ke­rungs­re­duk­ti­on ein, bes­ten­falls in Ver­bin­dung mit dem Hin­weis auf die

Weitere Kostenlose Bücher