Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Es wirkte sehr geheimnisvoll und passte absolut nicht zum üblichen Prozedere nach dem Absturz eines Flugzeugs.
»Das sind Männer vom CIA«, erklärte Peters mit ernster Stimme. Er war jetzt hellwach.
»Was haben die bei einem Flugzeugabsturz verloren?«, fragte Svetlana mechanisch.
»Das habe ich mich auch gefragt. Womit die dort hantieren, sind Metalldetektoren und Geigerzähler«, fuhr Mark fort.
»Geigerzähler!?«, hakte Kaspar nach.
Peters bestätigte dies und forderte ihn auf, jetzt ein bestimmtes Foto zu öffnen. Er nannte den Dateinamen und wartete einen Moment ab. Im Display sah er erstaunte Gesichter, die fassungslos das Foto betrachteten, welches Peters mit einem Superteleobjektiv geschossen hatte. Erst durch Reflexion der Sonne war er auf einen Gegenstand aufmerksam geworden, der unmöglich ein Trümmerteil sein konnte. Es war ein zylindrischer Behälter.
»Was ist das?«, fragte Svetlana.
»Hast du die Beschriftung nicht gesehen?« Tatsächlich war etwas in diesen Behälter eingestanzt worden. Kasparvergrößerte das Foto, bis die Beschriftung deutlich zu erkennen war. Sie war zwar etwas unscharf, aber dennoch gab es keinen Zweifel. Auf dem Behälter stand: ›Plutoni ĭ -239|Tomck-7‹. Es bedurfte keiner Russischkenntnisse, um zu erkennen, worum es sich handelte. Es war Plutonium 239, welches offensichtlich aus dem sibirischen Tomsk-7 stammte.
»Jetzt wissen Sie, weshalb ich Sie so dringend sprechen wollte«, sagte Mark Peters.
Weder Kaspar noch Svetlana gaben eine Antwort. Beide waren fassungslos. Bis vor einer Minute hätte es niemand für möglich gehalten, dass hoch angereichertes Plutonium so ohne Weiteres in einem Verkehrsflugzeug transportiert werden könne, obwohl die Sicherheitschecks seit dem legendären 11. September weltweit drastisch verschärft waren. Andererseits: Ein System konnte noch so perfekt sein, Lücken gab es immer.
»Ich habe die Passagierliste gecheckt, die von der Fluggesellschaft veröffentlicht wurde«, berichtete Peters. »Darauf stehen fünf Namen mit dem Vermerk, dass sie nicht an Bord erschienen seien. Vielleicht haben sie nur deshalb eingecheckt, um ihr Gepäck unauffällig in die Maschine zu schmuggeln.«
Peters las vier dieser Namen vor, welche sich Svetlana notierte.
»Du hast gesagt, es sind fünf Namen«, hakte Kaspar nach.
»Die Namen sind nicht so wichtig«, befand Peters und hoffte, dass besonders Svetlana seiner Meinung sein würde.
»Selbstverständlich sind die Namen wichtig«, widersprach Kaspar entschlossen. »Wie heißt die fünfte Person?«
»Nun, bei der fünften Person handelt es sich, - wie soll ich sagen?«
»Mach nicht so ein Geheimnis!«
»Also, wenn ihr es unbedingt wissen wollt. Es tut mir leid, Svetlana. Es ist Floyd Dolny.«
Svetlana glaubte, sich verhört zu haben. Gerade erst hatte sie ihren Freund auf mysteriöse Weise verloren und jetzt sollte er auch noch in einen Plutoniumtransport verwickelt sein?
4
Moskau, ein knappes Vierteljahr früher.
Der Mann, der gerade im Moskauer Ritz-Carlton eincheckte, verhielt sich keinesfalls auffällig und passte aufgrund seines Erscheinungsbildes durchaus in dieses Nobelhotel, in dem reiche Geschäftsleute abzusteigen pflegten. Hellgrauer Nadelstreifenanzug, dunkle Krawatte, kurz geschnittene Haare, ein Mann, der insgesamt auf sein Äußeres achtete. Jeder, der ihn sah, hielt ihn für einen Geschäftsmann von Welt. In gewisser Weise traf es sogar zu, wenn auch nicht in der üblichen Form.
Während er den Anmeldezettel ausfüllte, sah er kurz den Portier an. »Hat jemand nach mir gefragt?« Adrian Grabowski sprach ausgezeichnet Russisch.
»Net«, war die knappe Antwort.
»Ist
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