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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Lars.
    »Nicht di­rekt«, ant­wor­te­te Kas­par, »da­für bin ich wohl schon zu alt. Das ist eher et­was für jun­ge Leu­te. Aber ich möch­te sie un­ter­stüt­zen.«
    »Und wie soll die­se Un­ter­stüt­zung aus­se­hen?«, frag­te Bas­ti­an.
    Hau­ke Kas­par griff in die In­nen­ta­sche sei­nes Jacketts, hol­te einen dicken Brief­um­schlag her­aus und warf ihn mit­ten auf den Bil­lard­tisch, ohne ein Wort zu sa­gen. Pas­cal nahm ihn, sah hin­ein und hielt den of­fe­nen Um­schlag den an­de­ren hin. Das Ku­vert ent­hielt ein Bün­del Geld­schei­ne.
    »Es sind zwan­zig­tau­send Euro«, sag­te Kas­par und es klang, als sei es eine Ne­ben­säch­lich­keit.
    Timo nahm den Um­schlag und blät­ter­te in den Schei­nen. Er hat­te in sei­nem gan­zen Le­ben noch nicht so viel Bar­geld in der Hand ge­habt.
    »Das ma­chen Sie doch nicht un­ei­gen­nüt­zig, nicht wahr?«, frag­te Timo, der sehr kri­tisch war.
    »Na­tür­lich nicht«, ant­wor­te­te Kas­par lächelnd, »ich will die Ex­klu­si­vrech­te an eu­rer Sto­ry.«
    »Ich wuss­te es«, em­pör­te sich Bas­ti­an. »Pres­se ist ge­nau das, was wir brau­chen. Fa­bel­haft.«
    »Ich ga­ran­tie­re, dass ich erst dar­über schrei­be, wenn al­les vor­bei ist. Die­ses Ver­spre­chen habe ich auch Frau Pe­tro­va ge­ge­ben und ich hal­te mich an mein Wort.«
    »Trotz­dem, Sie ge­ben doch nicht ein­fach so zwan­zig­tau­send Euro ei­ner Wi­der­stands­or­ga­ni­sa­ti­on, ohne eine Be­din­gung da­mit zu ver­knüp­fen oder eine Ge­gen­lei­stung zu er­war­ten.«
    »Die Ge­gen­lei­stung habe ich doch schon ge­nannt: Ihr sagt mir die Ex­klu­si­vrech­te zu. Und mei­ne Be­din­gung ist, nie­mand au­ßer mir er­fährt von al­le­dem.«
    »Gut«, wil­lig­te Pas­cal ein, »aber wir ha­ben auch eine Be­din­gung.«
    »Die wäre?«
    »Auch Sie müs­sen ver­schwie­gen sein. Nie­mand darf er­fah­ren, was wir pla­nen. Und Sie müs­sen sich dar­über im Kla­ren sein, dass Sie un­ter Um­stän­den Mit­wis­ser von nicht ganz le­ga­len Din­gen wer­den.«
    »Das las­sen Sie mei­ne Sor­ge sein«, ant­wor­te­te Kas­par.
    »Sie ma­chen mich ganz ner­vös mit Ih­rem stän­di­gen Her­um­lau­fen«, be­schwer­te sich Timo und schob ihm einen Stuhl hin, der nicht sehr be­quem aus­sah. Kas­par setzte sich.
    »Bit­te erzählen Sie, was Sie über die Bil­der­ber­ger wis­sen«, for­der­te Kas­par und zog ein klei­nes No­tiz­heft aus sei­ner Jacken­ta­sche. »Wer sind die­se Bil­der­ber­ger?«
    »Ganz ein­fach«, be­gann Pas­cal, »stel­len Sie sich vor, es tref­fen sich die reichs­ten und mäch­tigs­ten Per­so­nen der Welt und be­rat­schla­gen, auf wel­che Wei­se sich das ein­fa­che Volk bes­ser kon­trol­lie­ren und aus­beu­ten lässt. Das Gan­ze un­ter der Prä­mis­se: Wie treibt man Men­schen zur Mehr­ar­beit?«
    »Das hört sich hart an. Ist es denn so?«, hak­te Kas­par nach.
    »Viel här­ter«, füg­te Lars hin­zu. »Was pas­siert denn in un­se­rer Ge­sell­schaft? Die Ar­beits­lei­stung wird zu Guns­ten der Rei­chen und Super­rei­chen ste­tig ge­stei­gert und gleich­zei­tig Wi­der­stand mi­ni­miert. Dazu braucht man näm­lich Ka­pi­tal wie die­ses hier.« Lars nahm den Brief­um­schlag kurz auf und warf ihn gleich wie­der auf den Bil­lard­tisch. »Aber wer hat das schon?«
    »Das ist nur ma­te­ri­ell. Euer Ka­pi­tal ist der In­tel­lekt, oder etwa nicht?«, sag­te Kas­par.
    Pas­cal lach­te. »Da wären wir doch schon auf dem Punkt. Das Volk wird doch dar­an ge­hin­dert nach­zu­den­ken. Im Be­rufs­le­ben durch zu­neh­men­den Lei­stungs­druck und in der Frei­zeit sind Ab­len­kun­gen wie Cas­tings­hows, Rea­li­ty­s­hows, Fuß­ball, For­mel 1 und, und, und, was uns dar­an hin­dert, die Po­li­tik kri­tisch zu hin­ter­fra­gen. Wir sind längst zu funk­tio­nie­ren­den Ma­rio­net­ten ge­wor­den und es kommt noch viel schlim­mer.«
    »Dann muss man die Men­schen eben dazu brin­gen, Ver­nünf­ti­ges mit ih­rer Frei­zeit an­zu­fan­gen und sich nicht mehr von die­sem Un­ter­hal­tungs­an­ge­bot steu­ern zu las­sen. Wäre das nicht ein An­satz, um wie­der mehr Denk­ver­mö­gen zu er­zie­len?«
    »Grund­sätz­lich ha­ben Sie recht, Herr Kas­par, »fak­tischsieht es an­ders aus.

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