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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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be­ru­higt, rufe ich gern an«, sag­te sie und ver­schwand. Aus ih­rer Sicht gab es noch kei­nen Grund, sich über die Ver­spätung Sor­gen zu ma­chen.
    In ei­nem Büro hin­ter der Re­zep­ti­on te­le­fo­nier­te sie mit der Agen­tur und be­kam die er­war­te­te Ant­wort. Trotz­dem muss­te sie zu­ge­ben, selbst et­was er­leich­tert zu sein, als sie er­fuhr, dass der Bus mit den Aus­hilfs­kräf­ten je­den Mo­ment ein­trä­fe. Hät­te sie ge­wusst, dass der Bus in die­ser Mi­nu­te an­ge­hal­ten wur­de, wäre sie min­des­tens ge­nau­so ner­vös ge­wor­den, wie es ihr Chef war. Manch­mal war es bes­ser, nichtzu wis­sen, was ge­sch­ah, aber nicht ge­sche­hen soll­te.
    Etwa zwei Ki­lo­me­ter vom Ho­tel ent­fernt wur­de der Bus von jun­gen Leu­ten zum An­hal­ten ge­zwun­gen, die sich ein­fach auf die Straße stell­ten und so­mit das Wei­ter­fah­ren ver­hin­der­ten. Lars mus­ter­te den Fah­rer be­zie­hungs­wei­se sei­ne Re­ak­ti­on, um zu ent­schei­den, ob er Gra­bow­skis Waf­fe be­nöti­gen wür­de. Er war froh, als die Tür frei­wil­lig ge­öff­net wur­de, was auf die Klei­dung der jun­gen Leu­te zu­rück­zu­führen war. Sie sa­hen wie Ser­vice­kräf­te aus und schie­nen so­mit zu der Grup­pe zu ge­hören, die sich im Bus be­fand. Der Fah­rer ließ sich täu­schen.
    »Tut uns leid«, ent­schul­dig­te sich Svet­la­na, die zu­erst eins­tieg. »Wir ha­ben uns ver­spätet. Dan­ke, dass Sie uns noch mit­neh­men. Nicht aus­zu­den­ken, was pas­siert wäre, wenn wir den Job ver­mas­selt hät­ten.«
    »Sie ha­ben Glück«, sag­te der Fah­rer und dach­te sich sei­nen Teil. Er war schon äl­ter, hat­te ei­ni­ges hin­ter sich und wenn er eins hass­te, dann war es Un­pünkt­lich­keit.
    We­nig später fuhr der Bus an ei­nem Sei­ten­ein­gang des Ho­tels vor. Zwei Po­li­zis­ten ka­men her­bei. Ei­ner von ih­nen in­spi­zier­te das Fahr­zeug von au­ßen, der an­de­re stieg ein. Bei den vor­de­ren Sitzrei­hen be­gann er, sich die mit­ge­brach­ten Ta­schen zei­gen zu las­sen. Be­reit­wil­lig wur­den die­se ge­öff­net, während die Stim­mung mehr als ge­dämpft war. Nie­mand trau­te sich, et­was zu sa­gen. Svet­la­na stell­te sich vor, dass es früher an der in­ner­deut­schen Gren­ze ge­nau­so ge­we­sen sein muss­te, als die Fahr­zeu­ge nach Re­pu­blik­flüch­ti­gen durch­sucht wor­den wa­ren.
    »Ver­dammt, was ma­chen wir jetzt?«, flüs­ter­te Svet­la­na, die sich mit ih­ren Freun­den im hin­te­ren Teil des Bus­ses be­fand. Ihre Ta­schen ent­hiel­ten nicht die üb­li­che Wech­sel­gar­de­ro­beund sons­ti­ge Uten­si­li­en, die man als Ser­vice­kraft im Dauer­ein­satz be­nöti­gen wür­de. Sie trans­por­tie­ren Waf­fen, die sie sich zu­vor auf dem Schwarz­markt be­sorgt hat­ten, vers­teckt un­ter ei­ner Lage frisch ge­stärk­ter wei­ßer Hem­den. Ein Griff in die Ta­schen hät­te ge­nügt, um das Me­tall zu er­tas­ten. Sie ver­such­ten, ihre Auf­re­gung so gut es ging zu un­ter­drücken, was aber kaum ge­lang. Ein Blick wür­de ge­nü­gen, um zu er­ken­nen, dass et­was mit ih­nen nicht stimm­te.
    Der zwei­te Po­li­zist war mitt­ler­wei­le auch in den Bus ein­ge­s­tie­gen. Bei­de ar­bei­te­ten sich Rei­he für Rei­he wei­ter nach hin­ten durch. Sie wa­ren jetzt in der Mit­te des Bus­ses an­ge­kom­men, kon­trol­lier­ten wei­ter jede Ta­sche und sa­hen sich je­den Ein­zel­nen ge­nau an, ohne ein Wort zu ver­lie­ren. Ge­nau das konn­te sehr zer­mür­bend sein, erst recht, wenn man et­was zu ver­ber­gen hat­te. Die Ak­ti­on der Wei­ßen Rose durf­te auf kei­nen Fall hier schon ihr Ende fin­den.
    »Denk nach«, flüs­ter­te Svet­la­na Pas­cal zu, »uns muss jetzt so­fort et­was ein­fal­len, sonst sind wir ge­lie­fert.«
    Lars, der Gra­bow­skis Pi­sto­le im Ho­sen­bund stecken hat­te, rech­ne­te da­mit, die­se in­ner­halb der nächs­ten Mi­nu­te ge­brau­chen zu müs­sen, ver­warf die­sen Ge­dan­ken je­doch so­fort wie­der. Die Po­li­zis­ten tru­gen ge­pan­zer­te Wes­ten und wür­den ihn mühe­los über­wäl­ti­gen. Au­ßer­dem woll­te er kei­ne un­be­tei­lig­ten Men­schen ge­fähr­den, schließ­lich war der Bus voll be­setzt.
    Die Be­am­ten wa­ren nur

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