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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Papier auf seinem Schreibtisch.
     
    Als ich in sein Büro kam, sprang Paul Trainer auf, kam auf mich zu und legte mir den Arm um die Schultern. Alles in allem keine schlechte Leistung für jemanden seiner Größe und seines Alters.
    »Wie war die Reise, Trevor? Gut? Wie hat Ihnen das Flugzeug gefallen?«
    »Alles bestens gelaufen, Mr Trainer.«
    Er wies auf drei Männer, die vor einem Teewagen in der anderen Ecke des Büros standen. Zwei der Männer, die sich mit Gebäckteilchen und Kaffee versorgten, waren Vorstandsmitglieder, deren Namen mir aber nicht einfallen wollte. Sie nickten mir höflich zu. Mein Vater machte sich nicht Mühe, sich umzudrehen. Er goss Milch in seinen Kaffee und setzte sich dann an den Tisch.
    »Wir haben Sie ihm Fernsehen gesehen«, fuhr Trainer energisch fort. »Sie haben gut ausgesehen. Etwas überrascht, aber gut.«
    Da ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte, hielt ich den Mund.
    »Und?« Trainer ließ mich los und setzte sich an den Tisch, an dem schon mein Vater Platz genommen hatte, der sich weiterhin nach Kräften bemühte, mich zu ignorieren. Die beiden anderen gesellten sich zu ihnen, aber da man mich nicht dazubat, blieb ich stehen und begann mit einer Zusammenfassung dessen, was in den letzten vierundzwanzig Stunden geschehen war. Dabei konnte man nicht viel falsch machen, egal, wie sehr es einem davor graute. Ich ließ meinen Blick über die niedrig hängenden Porträts an der Wand wandern und hoffte, dass es so aussah, als würde ich voller Selbstvertrauen mein Publikum im Auge behalten.
    »… gestern habe ich den ganzen Tag im Gerichtssaal verbracht und bin dann am Abend zurückgeflogen.«
    Trainer wirkte leicht ungeduldig, gab sich aber zu meiner Überraschung Mühe, es zu verbergen.
    »Und?«
    »Nach dem, was ich gesehen habe, sind die Geschworenen gegen uns. Den Anwälten der Kläger gelingt es recht gut, die Tabakindustrie als den Bösewicht hinzustellen, und die Geschworenen nehmen es ihnen ab. Auch der Richter scheint etwas gegen uns zu haben, aber das muss nicht unbedingt ein Nachteil für uns sein.«
    Mein Vater überraschte mich, indem er etwas sagte. »Wie das?«
    Ich antwortete nicht gleich. Fragte er mich tatsächlich um meine Meinung? »Nun, Hamilton gegen Reid und Lucas gegen Dawson machen deutlich, dass er sich nicht von seinen persönlichen Gefühlen leiten lässt. Im Fall Hamilton hat er einen Geschworenenspruch aufgehoben, den er persönlich befürwortet hat.« Meine Erklärung war mehr oder weniger von Daniel Alexander geklaut, aber ich dachte mir, es wäre besser, wenn ich gar nicht erst versuchte, die Worte eines ehemaligen Juraprofessors aus Harvard umzuformulieren.
    »Ich glaube nicht, dass das eine völlig zutreffende Interpretation der Fakten ist«, erwiderte mein Vater mit einem mitleidigen Unterton in der Stimme, den er gar nicht zu verbergen versuchte. »In Hamilton gegen Reid hat der Richter den Spruch der Geschworenen aufgrund einer sehr starken persönlichen Überzeugung aufgehoben – nicht trotz dieser. Diese Entscheidung wurde dann allerdings später vom Berufungsgericht für unzulässig erklärt.« Er sah mich so enttäuscht an, dass ich mir vorkam, als wäre ich wieder zwölf Jahre alt. »Das kann schon manchmal etwas verwirrend sein.«
    Plötzlich war mein Gehirn völlig leer. Ich war absolut sicher, dass ich nichts von dem, was Alexander gesagt hatte, durcheinandergebracht hatte. Trotzdem musste es so gewesen sein. Alexander war einer der besten Anwälte des Landes. Er machte keine Fehler. –
    »Und in Lucas gegen Dawson «, fuhr mein Vater fort, »hatte der Richter recht gut dokumentierte politische Gründe, um den Urteilsspruch aufzuheben. Ich glaube, jeder hier ist mit dem Fall vertraut. Das aktuelle Verfahren ist völlig anders. Der politische Nutzen entsteht, wenn er gegen uns ist. Außerdem würde das seinem Ego schmeicheln, und auch das ist etwas, was ihm sehr wichtig ist.«
    Nein! Ich war mir sicher. Ich hatte Alexanders Worte genau so aufgeschrieben, wie er sie gesagt hatte. »Aber das habe ich direkt von Da…«
    »Ich glaube, du hast ihn einfach falsch verstanden, Trevor. Ich bin mir sicher, dass Daniel diese beiden Urteile verstanden hat – sie sind relativ einfach, wenn man sie im Kontext betrachtet. Er hat vermutlich einen Scherz gemacht und ist selbstverständlich davon ausgegangen, dass du die Fälle nachgelesen hast, bevor du nach Montana geflogen bist.«
    Ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss, und

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