Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
ich zu bezweifeln. Für meine Begriffe steckt mehr dahinter. Ach ja, bevor ich’s vergesse, Winzlow und Matthäus waren relativ gut befreundet. Und wenn die Aussagen von Frau Matthäus und Frau Neuhaus stimmen, dann waren Matthäus und Neuhaus jeweils montags abends gemeinsam unterwegs, zumindest kamen sie immer um etwa die gleiche Zeit in den frühen Morgenstunden zurück. Also scheint es eine Verbindung zwischen den drei Männern zu geben, doch welche . . .?« Sie zuckte die Achseln. »Mehr gibt es von mir nicht zu berichten.«
    »Kommissar Hellmer?« fragte Berger.
    »Ich hatte gestern Kontakt zu Frau Neuhaus, und sie berichtete mir, daß ein Anwalt ihres Mannes sich mit ihr in Verbindung gesetzt hat. Er will mit den beiden anderenGeschäftsführern und dem Prokuristen von Neuhaus Immobilien und Frau Neuhaus am Donnerstag nach der Beerdigung mitteilen, was und wieviel sie erbt.«
    »Kennen wir den Anwalt?« fragte Julia Durant.
    »Wir kennen ihn, und zwar relativ gut. Dreekmann. Wie sie sagte, ist er der Vermögensverwalter ihres Mannes. Etwas seltsam finde ich das schon, bisher habe ich geglaubt, er würde sich ausschließlich auf Strafverteidigung spezialisieren.«
    Berger machte sich einige Notizen, bevor er sagte: »Welche Informationen haben wir über die eben genannten Geschäftsführer und den Prokuristen von Neuhaus? Und was ist über die anderen Mitglieder des Vorstands der Frankfurter Bank bekannt?«
    »Wir sind noch dran«, sagte Kullmer. »Einer der Geschäftsführer hielt sich die ganze letzte Woche im Ausland auf, der andere liegt im Krankenhaus.«
    »Nehmen Sie beide unter die Lupe, auch den Prokuristen. Ich will alles über den Vorstand der Frankfurter Bank wissen.« Er hielt kurz inne, bevor er fragte: »Was haben die Computerauswertungen ergeben?«
    Einer der Beamten meldete sich zu Wort. »Das können wir jetzt noch nicht genau sagen. Die Geschäftscomputer sind ausschließlich geschäftlich genutzt worden, zweimal hatten wir das Problem, daß gewisse Dateien mit einem Paßwort geschützt waren, doch wir schafften es, den Code zu knakken. Bei Matthäus handelte es sich um streng vertrauliche Betriebsinformationen, die aber nach unserem Dafürhalten keinerlei kriminellen Inhalt haben. Bei Neuhaus waren es Briefe, die an eine, wie wir annehmen, Geliebte geschrieben worden waren. Die Texte sind ziemlich eindeutig, bisweilen sogar pornographisch. Die Privatcomputer hingegen waren alle mit Paßwörtern gesichert, wir haben uns trotzdemZugang zu den verschiedenen Dateien verschaffen können. Das Problem ist, daß einige der Dateien überhaupt keinen Sinn zu machen scheinen, und wir werden sicher noch eine Weile brauchen, um vielleicht dahinterzukommen, was diese Dateien bedeuten.«
    »Können Sie ein Beispiel nennen?«
    »Nun, wir haben eine Datei bei Neuhaus gefunden, in der praktisch eine Geschichte erzählt wird, vom Winter, vom Leben und vom Tod, eher prosaisch, würde ich sagen. Doch das paßt nicht so recht in das Bild, das wir von ihm gewonnen haben. Außerdem ist es seltsam, daß er eine solche Datei verschlüsselt.«
    »Noch mehr?«
    »Allerdings. Denn etwas Ähnliches haben wir bei Matthäus und Winzlow auch entdeckt, wenn man es genau nimmt, dann waren alle drei verkappte Dichter, wenn auch ziemlich miserable. Doch wie gesagt, wir müssen es auswerten, und danach können wir eventuell mehr sagen.«
    »Chiffrierte Botschaften?« fragte Julia Durant nervös und steckte sich eine weitere Zigarette an.
    »Könnte sein. Wir werden uns bemühen, so schnell wie möglich zu dechiffrieren.« Der Beamte fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Lippen, fügte dann hinzu: »Die Dateien sind auch nicht alle in deutsch verfaßt, sondern einige in englisch, zwei oder drei in spanisch und, soweit ich mich erinnern kann, ebenso viele in italienisch. Und bei Winzlow war auch eine Russisch-Datei vorhanden.«
    »Haben Sie die Texte übersetzen lassen?«
    »Wir haben noch gestern nachmittag Dolmetscher mit der Übersetzung beauftragt, wir erwarten die Ergebnisse im Laufe des Vormittags.«
    »Sind die Dateien nach Datum numeriert?«
    »Ja, das macht der Computer automatisch.«
    »Ist in irgendeiner der Geschichten eine Andeutung auf Kinder zu finden?« fragte sie weiter.
    »Ja, bei Winzlow. Versteckt und wie gesagt prosaisch, doch Andeutungen sind vorhanden.«
    »Um was für Computer handelt es sich?« fragte sie.
    »Sie meinen, die privaten?«
    »Genau die.«
    »Es handelt sich bei allen drei um Notebooks der

Weitere Kostenlose Bücher