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Das Aion - Kinder der Sonne

Das Aion - Kinder der Sonne

Titel: Das Aion - Kinder der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marrak
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Fußboden.
    »Dort unten?«
    Ben nickte.
    »Darf ich ihn sehen?«, fragte Mira.
    Dr. Gayot blickte auf ein Gerät, das aussah wie ein Chronometer mit einem kleinen Bildschirm. »Im Augenblick läuft das Bewässerungsprogramm und danach beginnt die Nachtsequenz. Die angenehmste Zeit für einen Arboretum-Besuch ist vormittags. Ich denke, das ließe sich morgen Früh eventuell einrichten …« Er starrte einige Sekunden lang auf die künstlichen Tiere und murmelte: »Vorher müsstest du uns allerdings ein paar äußerst wichtige Fragen beantworten. Weißt du noch, wo genau sich die Öffnung befindet, aus der diese Maschinentiere auftauchten?«
    Mira nickte gedankenverloren.
    »Würdest du sie wiederfinden?«
    »Ich glaube schon.«
    »Mhm …« Dr. Gayot tauschte einen raschen Blick mit Ben. »Wie lange warst du zu diesem Ort unterwegs?«
    »Wenn man schnell läuft, ist man in einer guten Stunde dort«, erklärte Mira.
    »Aber nicht jeder Mensch vermag so schnell zu laufen wie ihr Betas«, bemerkte der Doktor. »Wie weit ist es ungefähr bis zu dieser Öffnung?«
    Mira überlegte einen Moment. »Mit einem Sandschlitten sind es zwanzig Kilometer, wenn man dem Wadi bis zur Mündung in die Sijr-Ebene folgt«, erklärte sie. »Vielleicht 25 Kilometer …«
    Ben sah das Mädchen überrascht an. »Du läufst diese Strecke in einer Stunde?«, staunte er.
    Mira zuckte mit den Schultern.
    »Barfuß durch die Wüste und ohne Wasser?«
    »Ich kenne ein paar Plätze, wo Jassar-Melonen wachsen.«
    Der Doktor schwieg. Ihm war anzumerken, dass ihn etwas beschäftigte. Er schwebte vor die Fensterscheibe und sah lange hinaus auf die Wüste. Fast wirkte es, als würde er in den fernen Dünen ein geheimes Muster suchen. Dann tippte er mit den Fingerspitzen auf eine getönte, rechteckige Stelle am Rand der Scheibe, die Mira bis dahin nicht aufgefallen war. Sie veränderte sich daraufhin zu einer leuchtenden Tastatur mit Zahlen- und Schriftzeichenfeldern aus Licht. Dr. Gayots Finger huschten über die Zeichen, woraufhin sich das gesamte Fenster verdunkelte. Auf seiner Oberfläche erschien eine Landkarte, die ebenfalls nur aus Licht zu bestehen schien.
    Dr. Gayot schwebte ein Stück zurück, um sich einen Überblick über das Gelände zu verschaffen. »Hier, an der Grenze von Geröllwüste und Sandwüste, liegt die Beta-Zone«, erklärte er schließlich und ließ auf der Karte eine elliptische Form blinken. »Fast genau im Zentrum der Zone befinden sich die Oasen von Iférana.«
    Mira staunte, als auf der Karte ein Symbol aufleuchtete, das einem Wagenrad mit acht Speichen glich. Zum ersten Mal hörte sie, dass ihr Dorf einen Namen besaß.
    »Hier unten«, fuhr Dr. Gayot fort, »knapp 150 Kilometer südöstlich von Iférana, liegen das Termit-Massiv und das Institut.« Er deutete auf ein Symbol, das das Carinea-Institut kennzeichnen musste, ein Baum unter einem Halbkreis. Dann vergrößerte er den Ausschnitt mit Miras Dorf und der umgebenden Sandwüste. Nun waren sogar einzelne Häuser und Straßen zu erkennen.
    »Nehmen wir als Ausgangspunkt das Ende der nach Westen führenden Speichenstraße.« Dr. Gayot tippte das zur Sandwüste gelegene Ende der Siedlung an. »Dann ziehen wir eine Gerade mit einer Länge von einmal zwölf und einmal fünfzehn Kilometern nach Westen. Wenn wir jeweils eine Toleranz von vielleicht fünf Grad berechnen, um die Wahrscheinlichkeit einer leichten Richtungsabweichung einzukalkulieren« – mehrere rote Lichtbahnen wanderten auf der Landkarte in die Wüste hinein – »so erhalten wir dieses trapezförmige Areal, in dem die von Mira beschriebene Öffnung liegen musste.« Die Linien verschwanden, woraufhin eine rötliche Tönung das berechnete Gebiet markierte. Dr. Gayot starrte eine Weile darauf, dann murmelte er: »Falls sich das Mädchen nicht geirrt hat, liegt der Ort mitten im ehemaligen Sperrgebiet.«
    Ben sah den Wissenschaftler überrascht an.
    »Welches Sperrgebiet?«
    »Das Terrain um die Absturzstelle der Demeter.« Dr. Gayot wandte sich ab und schwebte ziellos durch das Büro.
    »Einen Moment!« Ben folgte dem Wissenschaftler und versperrte ihm den Weg. »Soll dass heißen, einen halben Tagesmarsch vom Dorf des Mädchens entfernt liegt ein Schiffswrack in der Wüste?« Mira erkannte so etwas wie Fassungslosigkeit in seinem Gesicht.
    »Ja, so ist es«, bestätigte Dr. Gayot. »Seit über siebzig Jahren liegt das Wrack dort.«
    »Aber – es gab doch gar kein Flüchtlingsschiff dieses Namens.«
    »Die

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