Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Unterstützung hat.«
    Der Schock war der Stimme des Senators deutlich anzuhören. »Seit wann gibt sich das Weiße Haus mit Mord ab? Ich beschwöre Sie, Mr. President, lassen Sie Ihr Amt nicht durch Yazid und die übrigen Terroristen in den Dreck ziehen.«
    »Wenn jemand vor zwölf Jahren so geschickt gewesen wäre, Khomeini umzulegen, dann wäre der Nahe Osten heute eine wesentlich friedlichere Gegend.«
    »Dasselbe hätte King George 1778 von Washington und den Kolonien sagen können.«
    »Na, kommen Sie, George. Wir könnten den ganzen Tag Vergleiche herunterbeten. Die endgültige Entscheidung liegt ohnehin bei Hasan. Man muß ihm nur den Weg ebnen.«
    »Eine schlechte Idee«, gab der Senator überzeugt zurück. »Bei einem solchen Angebot habe ich die stärksten Bedenken. Wenn das durchsickert, könnte es das Ende Ihrer Präsidentschaft bedeuten.«
    »Ich respektiere Ihren Rat und Ihre Offenheit. Deshalb sind Sie der einzige, dem ich diese Botschaft anvertrauen kann.«
    Der Senator lenkte ein. »Ich werde tun, worum Sie mich bitten, und Hasan über den Vorschlag hinsichtlich der Bibliothek in Kenntnis setzen. Aber erwarten Sie bitte nicht von mir, daß ich ihm die Ermordung Yazids empfehle, auch wenn der Mann hundertmal den Tod verdient hat.«
    »Ich werde mich darum kümmern, daß Hasans Stab auf Ihr Kommen vorbereitet wird«, warf Nichols diplomatisch ein.
    Der Präsident erhob sich hinter seinem Schreibtisch und deutete damit an, daß die Unterhaltung beendet war. Er gab dem Senator die Hand.
    »Ich danke Ihnen, alter Freund. Ich freue mich auf Ihren Bericht am Mittwoch. Wir können dann anschließend zusammen zu Abend essen.«
    »Bis dann, Mr. President.«
    »Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug.«
    Als Senator Pitt das Oval Office verließ, beschlich ihn die leise Ahnung, daß es sehr gut möglich war, daß der Präsident am Mittwoch allein sein Abendessen einnehmen würde.

33
    K urz bevor die Sonne im Westen unterging, glitt die Lady Flamborough lautlos in den winzigen Hafen von Punta del Este. Eine sanfte Brise, die kaum den Union Jack an ihrem Heck bewegte, kam aus südlicher Richtung.
    Sie war ein atemberaubend schönes Kreuzfahrtschiff, schlank und schnittig, mit stromlinienförmigen Aufbauten. Sie war, ganz im Gegensatz zu den traditionellen Farben britischer Schiffe, in blassem Blau gehalten, der gerade Schornstein hatte zwei Ringe in Königspurpur und Burgund.
    Die Lady Flamborough, die zur Klasse der neuen, schlanken und kleinen Kreuzfahrtschiffe gehörte, erinnerte eher an eine elegante Motoryacht, ihr eleganter, einhundertundein Meter langer Rumpf beherbergte den verschwenderischsten Luxus, den es auf dem Meer geben konnte. In ihren fünfzig großen Suiten beförderte sie nur hundert Passagiere, die von einer gleichen Anzahl Besatzungsmitglieder umsorgt wurden.
    Auf dieser Reise, von San Juan nach Porto Rico, ihrem Heimathafen, hatte sie jedoch keine Passagiere an Bord.
    »Zwei Grad backbord«, befahl der dunkelhäutige Lotse.
    »Zwei Grad backbord«, bestätigte der Rudergänger.
    Der Lotse trug ein weites Khakihemd und Hosen aus dem gleichen Material und warf einen abschätzenden Blick auf die Landzunge, die die Bucht schützte und jetzt hinter dem Heck der Lady Flamborough verschwand.
    »Fallen Sie langsam nach Steuerbord ab und gehen Sie auf Kurs null acht null.«
    Der Rudergänger bestätigte geflissentlich den Befehl, und das Schiff drehte langsam auf seinen neuen Kurs.
    Der Hafen war mit Yachten und anderen Kreuzfahrtschiffen überfüllt, die mit bunten Wimpeln beflaggt waren. Einige Schiffe waren als schwimmende Hotels für die Wirtschaftskonferenz gechartert, andere boten Touristen Quartier.
    Einen halben Kilometer vom Liegeplatz entfernt, befahl der Lotse ›Alle Maschinen stop‹. Der Schwung ließ das luxuriöse Schiff weiter durch das ruhige Gewässer gleiten und verringerte die Entfernung, bis es schließlich allmählich zum Halten kam.
    Befriedigt sprach der Lotse in ein Funksprechgerät. »Wir sind in Position. Langsame Fahrt rückwärts, Anker fallen lassen.«
    Der Befehl wurde zum Bug weitergeleitet, und der Anker fiel in dem Augenblick, in dem das Schiff sich langsam nach achtern bewegte. Als die Ankerhaken im Hafenschlick griffen, wurde die Ankerkette dichtgeholt, und der Befehl ›Maschinen aus‹ klingelte über den Maschinentelegraphen.
    Captain Oliver Collins, ein schlanker Mann in maßgeschneiderter blendendweißer Uniform, der sich kerzengerade hielt, nickte dem

Weitere Kostenlose Bücher