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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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abgeschirmter Spots. Ein früher aufgenommenes Bild hing daneben, auf dem die letzte bekannte Position der Lady Flamborough rotumrandet, ihr vorhergehender Kurs grün und ihr voraussichtlicher Kurs orange eingezeichnet waren.
    Jones trat zurück, während sich General Dodge und seine Offiziere um die Fotografien sammelten und gespannt nach dem winzigen Punkt, der das Kreuzfahrtschiff darstellte, Ausschau hielten.
    »Das letzte Satellitenbild zeigte das Schiff ungefähr hundert Kilometer südlich von Kap Hoorn«, stellte ein Major fest und folgte dem Kurs auf der vorhergehenden Darstellung. »Die Lady Flamborough müßte sich jetzt mittlerweile in der Drake-Straße befinden und auf die Inseln vor der Antarktischen Halbinsel zulaufen.«
    Nach einer vollen Minute der Prüfung wandte sich General Dodge an Jones. »Haben Sie sich das Foto angesehen, Lieutenant?«
    »Nein, Sir. Ich habe mir nicht die Zeit genommen. Ich habe es so schnell wie möglich hierhergebracht.«
    »Sie sind sicher, daß dies die letzte Übertragung ist?«
    Jones sah verdutzt aus. »Ja, Sir.«
    »Irrtum ausgeschlossen?«
    »Ja«, erwiderte Jones, ohne zu zögern. »Der Seesat, ein Satellit der NUMA, hat die Gegend mit Hilfe digitaler Impulse aufgezeichnet, die dann sofort zur Bodenstation übermittelt wurden. Sie haben ein Bild vor sich, das nicht älter als ein paar Minuten ist.«
    »Wann wird das nächste Foto eintreffen?«
    »Der Landsat müßte die Gegend in vierzig Minuten überfliegen.«
    »Und die Casper?«
    Jones warf einen Blick auf seine Uhr. »Wenn die Maschine planmäßig zurückkommt, dann ist der Film in vier Stunden verfügbar.«
    »Legen Sie ihn mir sofort vor, wenn er eintrifft.«
    »Jawohl, Sir.«
    Dodge wandte sich zu seinen Untergebenen um. »Nun, meine Herren, das hier wird dem Weißen Haus überhaupt nicht gefallen.«
    Er ging zum Telefon hinüber und hob den Hörer ab. »Verbinden Sie mich bitte mit Alan Mercier.«
    Innerhalb von zwanzig Sekunden meldete sich der Nationale Sicherheitsberater. »Ich hoffe, Sie haben gute Neuigkeiten, Frank.«
    »Tut mir leid. Nein.« antwortete Dodge mit flacher Stimme. »Es scheint, daß das Kreuzfahrtschiff –«
    »Gesunken ist?« unterbrach ihn Mercier.
    »Das können wir nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Was können Sie sagen?«
    Dodge holte tief Atem. »Bitte informieren Sie den Präsidenten, daß die Lady Flamborough erneut verschwunden ist.«

47
    Z u Beginn der neunziger Jahre waren Geräte zum Versenden von Fotografien und Grafiken über Mikrowellen via Satellit in Unternehmens- und Regierungsbüros so verbreitet wie Kopierer. Das Bild wurde mittels Laser abgetastet, an einen Laserempfänger übertragen und konnte umgehend als Farbabzug mit außergewöhnlich hoher Auflösung ausgegeben werden.
    Daher kam es, daß der Präsident und Dale Nichols kaum zehn Minuten nach General Dodges Anruf über den Schreibtisch im Oval Office gebeugt standen und das vom Seesat überspielte Bild betrachteten, das die Gewässer vor der Spitze Südamerikas darstellte.
    »Diesmal liegt sie vielleicht tatsächlich auf dem Meeresgrund«, seufzte Nichols. Er war müde und hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
    »Das glaube ich nicht«, gab der Präsident zurück. Sein Gesicht war eine Maske des Zorns. »Die Entführer hätten die Gelegenheit gehabt, das Schiff vor Punta del Este zu zerstören, und waren ohne weiteres auf der General Bravo entkommen, aber sie haben es nicht getan. Weshalb sollten sie es jetzt versenkt haben?«
    »Möglicherweise sind sie mit einem U-Boot auf und davon.«
    Der Präsident schien den Einwand nicht zu hören. »Es ist erschreckend, daß wir so machtlos sind und mit dieser Krise nicht fertig werden. Die gesamten Reaktionen von unserer Seite kommen mir unwahrscheinlich träge vor.«
    »Wir wurden auf dem linken Fuß erwischt«, entschuldigte sich Nichols wenig überzeugend.
    »Das passiert in diesen heiligen Hallen zu oft«, murmelte der Präsident verärgert. Er blickte auf, in seinen Augen loderte ein Feuer. »Ich weigere mich, diese Menschen abzuschreiben. Ich schulde George eine Menge. Ohne seine Hilfe säße ich jetzt nicht hier im Oval Office.« Er machte eine wohlberechnete Pause. »Wir werden uns nicht noch einmal an der Nase herumführen lassen.«
    Auch Sid Green musterte die Satellitenaufnahmen. Er war Fotospezialist des Geheimdienstes und arbeitete bei der National Security Agency in deren Hauptquartier in Fort Meyer. Die beiden vorletzten Satellitenbilder hatte er

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