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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wirkte vollkommen niedergeschmettert. »Na gut«, sagte er gedehnt, »sollen wir jetzt einpacken?«
    Pitt blickte zu den Stangen hinüber, die den Randbezirk des Suchrasters markierten.
    »Noch nicht«, sagte er entschlossen. »Erst wollen wir die Arbeit beenden. Die Vorstellung ist erst vorbei, wenn der Vorhang fällt.«

69
    D ie Mercedeslimousine hielt am Dock des Yachtclubs im Hafen von Alexandria. Der Chauffeur öffnete den Wagenschlag, und Robert Capesterre kletterte aus dem Fond. Er trug einen maßgeschneiderten weißen Leinenanzug, ein taubenblaues Hemd und eine dazu passende Krawatte. Er hatte keinerlei Ähnlichkeit mit Topiltzin.
    Man geleitete ihn eine Steintreppe hinunter zu einer wartenden Barkasse. Capesterre lehnte sich in die weichen Kissen zurück und genoß die Fahrt durch den Hafen und an der Zufahrt vorbei, wo einst eines der sieben Weltwunder der Antike, der berühmte Leuchtturm von Pharos, gestanden und hundertfünfunddreißig Meter aus dem Wasser geragt hatte. Nur ein paar Steine, die in einer arabischen Festung verbaut worden waren, waren von den Ruinen übriggeblieben.
    Die Barkasse nahm Kurs auf eine große Yacht, die in der Nähe des Hafens vor der langen, ausgedehnten Küste vor Anker lag. Capesterre kannte sie von früher her. Er wußte, daß ihre Länge fünfundvierzig Meter betrug. Das Schiff war in Holland gebaut worden, hatte schnittige Linien, die an ein Flugzeug erinnerten, war hochseetüchtig und erreichte eine Reisegeschwindigkeit von dreißig Knoten.
    Der Steuermann nahm Gas weg und legte, als sie sich der Jakobsleiter näherten, den Hebel auf ›Rückwärts‹ um. An Deck wurde Capesterre von einem Mann in offenem Seidenhemd, Shorts und Sandalen begrüßt. Sie umarmten sich.
    »Willkommen, Bruder«, sagte Paul Capesterre. »Wir haben uns allzu lange nicht gesehen.«
    »Du siehst gut aus, Paul. Ich schätze, du und Achmed Yazid, ihr habt ungefähr acht Pfund zugelegt.«
    »Zwölf.«
    »Ist beinahe komisch, dich ohne Uniform zu sehen«, erklärte Robert.
    Paul zuckte mit den Achseln. »Ich bin Yazids arabische Klamotten und den albernen Turban gründlich leid.« Er machte einen Schritt zurück und lächelte seinen Bruder an. »Schön, mal wieder mit dir zu reden. Ich vermisse deine Verkleidung als Gott der Azteken.«
    »Topiltzin macht im Augenblick Urlaub.« Robert schwieg und nickte zum Deck hinüber. »Du hast dir Onkel Theodores Boot ausgeliehen, wie ich sehe.«
    »Seit die Familie aus dem Drogengeschäft ausgestiegen ist, hat er kaum noch Verwendung dafür.« Paul Capesterre drehte sich um und begleitete seinen Bruder in den Speisesalon. »Komm mit, ich habe das Mittagessen servieren lassen. Jetzt, da ich weiß, daß du endlich auch Geschmack an Champagner gefunden hast, habe ich den Staub von ein paar von Onkel Theodores besten Jahrgängen geblasen.«
    Robert nahm das angebotene Glas. »Ich war der Meinung, Präsident Hasan hätte dich unter Hausarrest gestellt.«
    »Der einzige Grund, daß ich die Villa gekauft habe, war ein unterirdischer Geheimgang, der hundert Meter weiter in einer Werkstatt endet.«
    »Die dir auch gehört.«
    »Natürlich.«
    Robert hob sein Glas. »Einen Toast auf Mutters und Vaters großartigen Plan.«
    Paul nickte. »Obwohl im Augenblick die Sache in Mexiko vielversprechender aussieht, als es hier in Ägypten der Fall ist.«
    »Am Fiasko mit der Lady Flamborough trifft dich keine Schuld. Die Familie hat den Plan gebilligt. Niemand konnte mit der Gerissenheit der Amerikaner rechnen.«
    »Dieser Idiot Suleiman Aziz Ammar«, zischte Paul, »der hat die Operation vermasselt.«
    »Gibt's was Neues von den Überlebenden?«
    »Die Agenten der Familie berichten, die meisten, einschließlich Ammar und deinem Captain Machado, seien getötet worden. Einige wurden gefangengenommen, aber die haben keine Ahnung, daß wir die Finger im Spiel hatten.«
    »Dann können wir uns glücklich schätzen. Jetzt, da Machado und Ammar tot sind, kann uns kein Geheimdienst auf der Welt etwas am Zeug flicken. Sie waren die einzigen Verbindungsglieder.«
    »Präsident Hasan hatte keine Mühe, zwei und zwei zusammenzuzählen. Sonst stünde ich nicht unter Hausarrest.«
    »Ja«, stimmte ihm Robert zu, »aber ohne handfeste Beweise kann auch Hasan nichts gegen dich unternehmen. Bei dem Versuch würden sich deine Anhänger erheben und jede Verurteilung verhindern. Die Familie rät dir, dich im Hintergrund zu halten und deine Machtbasis zu konsolidieren. Zumindest für ein weiteres

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