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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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Observierungsbereichs neben dem Verhörzimmer. Polizeichef Lario nippte an seinem Kaffee. Seine Wangen waren gerötet, teils vor Verlegenheit, teils vor Zorn. Er schien sich überwinden zu müssen, um Robert in die Augen zu sehen. Soweit es Robert anging, durchaus zu Recht.
    Dass die Ermittler nicht bemerkt hatten, dass die Hintertür, durch die der Mörder seiner eigenen Aussage nach die Wohnung betreten hatte, durch die Farbe noch zugeklebt war, konnte man nur als schlichtweg inkompetent bezeichnen. Schon, dass man die Lücke in der Aufzeichnung der Sicherheitskamera übersehen hatte, war schlimm, aber das schlug dem Fass den Boden aus.
    »Ich bin nur noch mal dorthin, weil ich ein Buch zurückbringen musste«, sagte Robert. »Hätte ich das nicht getan, wäre der Fall jetzt abgeschlossen, während der Mörder noch frei herumläuft.«
    »Ach, hören Sie doch auf, Robert«, herrschte ihn der Polizeichef an. »Sie haben nie geglaubt, dass es Seafore war! Und meinen Leuten haben Sie von Anfang an nicht vertraut. Sie haben alles doppelt und dreifach überprüft, was von ihnen gemacht wurde.«
    »Lassen Sie Ihre Wut nicht an mir aus. Sie haben hier ein Problem, das gelöst werden muss. Außerdem haben Sie mich wegen meiner Instinkte an Bord geholt, schon vergessen?«
    Der Polizeichef lief im Raum auf und ab. Er holte tief Luft. »Natürlich bin ich nicht auf Sie wütend, sondern stocksauer wegen dieser Schlamperei. Wenn das je an die Presse gelangt – diese schiere Blödheit ...« Er schlug mit der Faust gegen die Wand.
    »Wird es nicht. Aber Sie müssen ein deutliches Zeichen setzen. Ich sage Ihnen das als Freund und als jemand, der schon in Ihren Schuhen steckte. Wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass man nicht jeden einzelnen Beamten ständig im Auge haben kann. Nur wenn etwas Derartiges vorkommt, muss man verdeutlichen, dass es inakzeptabel ist. Ganz egal, welche Ausreden herangezogen werden.«
    »Sie haben Recht, aber er ist einer meiner besten Ermittler. In letzter Zeit hatte er eine Menge häusliche Probleme. Ich hätte seiner Arbeit mehr Aufmerksamkeit widmen müssen. Ich dachte, es wäre alles wieder in Butter, nachdem ich ihm frei gegeben hatte, um sich um seine Frau zu kümmern ...«
    »Was ist denn mit seiner Frau?«
    »Sie hat Brustkrebs.«
    »Dann wird ihm eine Beurlaubung ohnehin guttun«, meinte Robert. »Sie müssen tun, was getan werden muss.«
    Robert beobachtete durch den Einwegspiegel, wie ein Beamter Seafore in das Verhörzimmer führte. Diesmal wirkte der Inhaftierte noch elender, als er Platz nahm und die Ellbogen auf den kahlen Tisch stützte.
    Der Beamte beugte sich über ihn. »Bist wohl einer dieser Typen, die auf Ruhm aus sind, was?«, fragte er. »Wir haben einen prestigeträchtigen Mordfall, und du willst ihn dir auf die Fahnen heften, also erzählst du jedem, du wärst es gewesen. Ist es das, was du deinem Kumpel gesagt hast, der dich unlängst besucht hat? Muss sich ziemlich gut für dich angefühlt haben, diesem Mistkerl vorzugaukeln, du wärst für ein Verbrechen großen Kalibers verantwortlich. Hab ich Recht?«
    »Lecken Sie mich«, erwiderte Seafore. »Ich habe ihn umgebracht. Das habe ich Ihnen bereits gesagt.«
    »Ja, sicher. Du gestehst, und dein großer Kumpel erzählt all deinen Freunden, du wärst es gewesen.«
    Der Beamte verließ den Raum.
    Seafore starrte ins Leere. Nach einigen Minuten begann er, mit dem Fuß zu klopfen. Seine Augen zuckten durch das Zimmer. Als Robert eintrat, schrak er zusammen.
    »Ich wusste, dass Sie es nicht getan haben«, begann Robert.
    Seafore starrte ihn nur an.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich Ihnen glaube, als Sie meinten, Sie wären es nicht gewesen. Weshalb haben Sie Ihre Geschichte geändert? Warum haben Sie gelogen?«
    »Ich habe eine Axt genommen und dem reichen Mistkerl den Kopf abgehackt. Wie oft muss ich es denn noch wiederholen?« Seafore sprang auf und blickte prüfend durch den Raum.
    »Sagen Sie mir doch noch mal, wie Sie in die Wohnung gelangt sind.«
    »Ich bin zum Lieferanteneingang hoch und habe an die Tür geklopft. Claiborne hat sie geöffnet.«
    »Das hat er nicht. Und Sie waren nicht am Lieferanteneingang.«
    »Doch.«
    »Verschwenden Sie nicht Ihren Atem und meine Zeit.«
    Abermals zuckten Seafores Augen durch den Raum.
    »Was tun Sie da, Schatten jagen?«, fragte Robert.
    »Lassen Sie mich zufrieden. Warum gehen Sie mir auf die Nerven? Ich habe Ihnen die Wahrheit bereits gesagt. Ich habe gestanden. Das wollten Sie

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