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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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zu sterben. Dieser Mann jedoch bietet mir das Leben an. Was habe ich für eine Wahl?«
    »Und was ist mit dem Risiko?«
    »Ein paar Monate zu verlieren? Das bezeichnest du als Risiko? Außerdem ist genau das der Grund, warum ich nichts ohne dich und Justin an meiner Seite tun will.«

12
    Justins Gedanken wirbelten durcheinander. Hatte er tatsächlich gerade ein Date mit dem Mädchen seiner Träume ergattert? Andere Teile seines Körpers fühlten sich noch erregter an. Solange er zurückdenken konnte, war er in Madeline verliebt. Als sie vor ein paar Jahren weggezogen war, hatte er geglaubt, sie nie wiederzusehen. Nun war sie zurück und seine Verabredung.
    »Hey, Justin, Mann«, rief ein Junge den Gang herab. »Bring dein GamePad zur Party mit. Wir spielen Battle Ultimo . Und Bares auch, denn du wirst jämmerlich untergehen, du Loser.«
    »Ja, ja, sicher, Sean«, gab Justin zurück. »Große Klappe, nichts dahinter. Aber egal, auf mich kannst du nicht zählen.«
    »Was soll das heißen, ich kann nicht auf dich zählen? Du schuldest mir noch Kohle. Wie soll ich die kassieren, wenn du nicht gegen mich spielst?«
    »Nicht diesmal, Kumpel. Ich habe ein Date.«
    »Ein Date? O Mann. Samantha?«
    »Madeline.«
    »Vergiss es«, erwiderte Sean. »Die kriegst du nie ins Bett. Bring lieber dein GamePad mit. Das ist weit weniger frustrierend.«
    »Ha, ha«, machte Justin, als er den Gang hinab und durch die Tür hinaus auf die East 23rd ging.
    »He, du da, Mann«, rief eine Stimme zwischen zwei Gebäuden hervor.
    »Ich?«, fragte Justin.
    »Ja, du. Komm doch mal her«, forderte die Stimme ihn auf.
    Kein kluger Bursche in Manhattan würde in den Schatten zu einem Fremden treten, der ihm zurief. Erst recht nicht, wenn es sich dabei um eine zwielichtig wirkende Gestalt handelte, die sich in weiten Jeans und einer Lederjacke vor einer der exklusivsten Privatschulen der Stadt herumdrückte. Unlängst waren zwei Kinder der Schule überfallen und ausgeraubt worden, weshalb man die Schüler aufgefordert hatte, besonders vorsichtig zu sein. Ungeachtet dessen hatte Justin gehört, dass sich nach der Schule öfter ein begabter Battle-Ultimo -Spieler in der Gegend herumtrieb, und als er den Burschen neben dem Fremden als Mitschüler erkannte, fühlte er sich sicher.
    »Was willst du?«
    »Hey, Mann, willst du was für die Party? Ich habe, was immer du brauchst.«
    »Nein, danke.«
    »Ich habe Amphetamine, Crack, Koks oder einen kleinen Joint für ein bisschen Nervenkitzel.«
    »Nein, alles cool, danke«, erwiderte Justin. Er empfand es als erbärmlich, dass sich jemand aus seiner Schule mit solchem Pöbel abgab. Ohne ein weiteres Wort entfernte er sich, hörte den Dealer jedoch noch mit dem Schüler reden.
    »Nein. Du bist eindeutig uncool«, murmelte der Dealer.
    »Spider«, sagte der Schüler, »angeblich ist er hervorragend in Battle Ultimo .«
    »Du und deine dämlichen Freunde«, knurrte Spider. »Ihr würdet einen wirklich guten Spieler nicht mal erkennen, wenn er euch in den Arsch beißt.«
    Justin drehte sich zu den beiden um. Spider konnte nicht älter als siebzehn Jahre sein, aber ihm haftete etwas Dunkles an, das Justin noch nie bei einem Teenager gespürt hatte. Spider starrte Justin an, während er dem anderen Schüler eine Tüte mit etwas Weißem darin reichte.
    »Warum interessiert er dich dann?«, fragte der Junge.
    »Ich will meinen Feind kennen lernen, bevor ich gegen ihn spiele.«

13
    Roberts Schritte wirkten leicht beschwingt, als er das Gebäude der Claibornes verließ. Mit einem zu lösenden Verbrechen im Kopf fühlte er sich stärker und mehr wie er selbst. Er lief forsch, und seine Gedanken rasten, während er einen Block nach dem anderen hinter sich ließ, ohne langsamer zu werden.
    Unvermittelt setzten die Bauchschmerzen, die in so beunruhigten, erneut ein. Roberts Herz pochte heftig. Er bog in das nächstbeste Lokal und bestellte sich einen doppelten Wodka mit Eis.
    Da saß er, der große, tapfere Robert Morgan, und ertränkte seine Ängste in einer schäbigen Bar mit einer blinkenden Martini-Neonreklame im Fenster. Und dennoch, irgendwie gefiel ihm dieser Ort. Er fühlte sich gemütlich an, wie eine fadenscheinige Decke oder ein altes Paar Jeans, das lange nicht gewaschen worden war.
    Als er seinen dritten doppelten Wodka bestellte, betrat ein gut gekleideter Mann Ende dreißig die fast verwaiste Bar. Robert musterte ihn abschätzend: vermutlich ein Investmentbanker, der eine Pause einlegte, um ein wenig Druck

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