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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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stiegen ihr in die Nase und brachten sie zum Niesen. Sie zog die Hand zurück.
    »Da ist nichts«, sagte sie und gab Justin die Jacke seiner Großmutter zum Halten, während sie die seine auf den Kleiderbügel hängte und im Schrank verstaute.
    Als Madeline die Tür schließen wollte, drängte sich Natasha an ihr vorbei und stupste etwas Glänzendes auf dem Schrankboden mit der Nase an.
    »Warte.« Justin stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und ging in die Knie, bis er mit der anderen zu dem hinübergreifen konnte, was Natasha im Schrank gefunden hatte.
    Als er sich wieder aufrichtete, hielt er einen Platinring mit fünf kleinen Diamantsplittern in der Hand. »Wow. Sieh dir das an«, stieß er hervor, während er den Ring betrachtete – und ihn erkannte.
    »Meiner ist das nicht«, sagte Madeline. »Er muss aus der anderen Jacke gefallen sein.«
    »Aus der meiner Oma?«
    »Wahrscheinlich. Soll ich ihr den Ring bringen? Ich bin sicher, sie hat ihn nicht absichtlich in ihrer Jacke gelassen.«
    »Nein, ich nehme ihn. Er hat Max’ Frau gehört.« Justin steckte ihn sich in die Tasche.
    Madeline ging in ihr Zimmer, dicht gefolgt von Justin, der hinter ihr herhumpelte. Sie schaltete den Fernseher ein.
    Justin setzte sich aufs Bett, legte die Hände auf ihre Hüfte und betrachtete an ihr vorbei ihr Spiegelbild, während sie vor ihm stand. Er beugte sich ein wenig vor und küsste sie auf den Rücken. Dann zupfte er an ihrem Rock, damit sie sich neben ihn setzte.
    Den Ring in seiner Tasche und die Schmerzen in seinem Knöchel hatte er völlig vergessen.

66
    Helenes und Roberts Stimmen aus der Küche holten Justin zurück in die Wirklichkeit. Unwillkürlich dachte er, wie glücklich sie sich anhörten. Dabei wurde ihm klar, wie einsam seine Mutter all die Jahre gewesen sein musste.
    »Ich richte mich besser fürs Abendessen her«, sagte Madeline und scheuchte ihn zurück in sein Zimmer.
    Dort ließ sich Justin aufs Bett plumpsen und schaltete Battle Ultimo ein, aber die Erinnerung an Madelines Küsse schwirrte ihm wie ein Taubenschwarm im Kopf herum.
    Er sprang auf und stieß einen Schrei aus. Der Taubenschwarm stob auseinander. »Jaaa!«, rief er und hopste auf einem Bein.
    Madeline kam in sein Zimmer gerannt. »Ist alles in Ordnung? Geht es dir gut?«
    »Mir ist gerade eine Spitzenstrategie eingefallen! Vielleicht muss ich doch noch mal gegen diesen Spider spielen.«
    »Herrgott! Schon wieder dieses Battle Ultimo .« Kopfschüttelnd ging Madeline wieder hinaus. Justin folgte ihr in Richtung des Esszimmers, hielt jedoch am Klavier kurz inne, um sich auszuruhen.
    Seine Mutter und Robert packten mitgebrachtes Essen aus. Sie schien glücklich, in einem Zweierteam zu arbeiten. Justin verspürte einen Anflug von Eifersucht.
    »Mom, was ist damals passiert, als ich klein war und die Rettung kam?«
    Helene schaute überrascht auf. »Wovon redest du?«
    »Ich erinnere mich noch, dass es im Park war. Etwas ist dort passiert.«
    »Du meine Güte, ich kann kaum glauben, dass du das noch weißt. Du warst noch so klein. Wir hatten damals gerade ein neues Kindermädchen.« Sie öffnete einen Behälter und schaufelte thailändisches Essen auf einen Teller. »Wir kamen damals gerade aus dem Central Park Zoo und hatten an einem Spielplatz angehalten. Ich bin kurz weggegangen, um eine Freundin zu begrüßen. Das Kindermädchen sollte auf dich aufpassen. Du bist von der Schaukel gefallen und hast dir den Kopf angeschlagen.«
    »War ich bewusstlos?«
    »Ja. Ich war völlig hysterisch. Jemand hatte sofort die Rettung verständigt.«
    »Habe ich zu Atmen aufgehört?«
    Helene stieß ein eigenartiges Lachen aus, dann schüttelte sie den Kopf. »Nun, das dachte ich. Ich konnte keine Atmung erkennen und auch keinen Puls fühlen, aber plötzlich bist du aufgewacht. Ich weinte, und du hast dieses Geräusch von dir gegeben, das du oft gemacht hast, als du klein warst.«
    » Fouick? «
    »Ja, genau.« Sie lachte über die Erinnerung. »So ein eigenartiges Wort, aber ich muss zugeben, es klang süß, wenn du es gesagt hast. Dieses französische Mädchen hat es andauernd verwendet. › Fouick, Fouick .‹«
    »Wie alt war ich?«
    »Ungefähr drei. Es war genau zu der Zeit, als dein Vater und ich uns scheiden ließen. Du warst sehr traurig darüber, dass er wegging.«
    Sie reichte Justin seinen Teller. »Du warst ein so bezauberndes Kind«, sagte sie nostalgisch, schlang einen Arm um ihn, drückte ihn an sich und küsste ihn auf die Stirn. »Es

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