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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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einfach meine Traurigkeit bemerkt, und sie glaubte nicht, dass es daran lag, dass meine Freunde weg waren, denn als ich gestern vom Schlittenfahren zurückkam, schien es mir noch ganz gut zu gehen.

    »Ist es wegen Tante Helen?«
    Es war die Art, wie sie es sagte. Es brachte die ganzen Gefühle in mir wieder hoch.
    »Bitte tu dir das nicht an, Charlie.«
    Ich tat es mir aber an. So wie ich es mir jedes Jahr an meinem Geburtstag antat.
    »Es tut mir leid.«
    Meine Mutter wollte nicht »darüber reden«. Sie wusste, dass ich ab einer bestimmten Stelle nicht mehr zuhöre und sehr schnell zu atmen beginne. Also legte sie mir einen Finger auf den Mund und wischte mir dann die Augen trocken. Ich beruhigte mich genug, um es nach unten zu schaffen. Und ich beruhigte mich genug, um mich zu freuen, dass mein Bruder nach Hause kam. Und das Essen war auch nicht zu trocken. Und später gingen wir nach draußen, um die Lichter aufzustellen, was alle in der Nachbarschaft jedes Jahr taten. Wir stellen braune Papiertüten mit Sand entlang der Straße auf, dann stecken wir in jede Tüte eine Kerze, und wenn wir die Kerzen anzünden, verwandelt sich die ganze Straße in eine Landebahn für den Weihnachtsmann. Dieses Lichteraufstellen macht großen Spaß, weil es einfach schön und eine Tradition ist und mich von meinem Geburtstag ablenkt.
    Ich habe einige wirklich tolle Sachen zum Geburtstag bekommen. Meine Schwester war zwar noch wütend auf mich, trotzdem hat sie mir ein Album von den Smiths geschenkt. Mein Bruder hat mir ein Poster geschenkt, auf dem sein ganzes Footballteam unterschrieben hatte. Mein Vater hat mir einige Platten geschenkt, von denen ihm
meine Schwester gesagt hat, dass ich sie mögen würde. Und meine Mutter hat mir einige Bücher geschenkt, die ihr selbst sehr gut gefallen hatten, als sie jung war. Darunter »Der Fänger im Roggen«.
    Ich habe in Moms Ausgabe von der Stelle an weitergelesen, an der ich in Bills Ausgabe aufgehört hatte. Und es half mir, nicht mehr über meinen Geburtstag nachzudenken. Stattdessen dachte ich darüber nach, dass ich in nicht allzu ferner Zukunft meinen Führerschein machen würde, und das war ein wirklich guter Gedanke. Und dann dachte ich an den Fahrkurs, den ich im letzten Halbjahr an der Schule belegt hatte.
    Mr. Smith, der ziemlich klein ist und merkwürdig riecht, erlaubte uns nie, beim Fahren das Radio anzustellen. Mit mir waren noch zwei ältere Schüler in dem Kurs, ein Junge und ein Mädchen, und die beiden fassten sich immer heimlich an die Beine, wenn sie nicht gerade fahren mussten. Und wir sahen uns diese Filme über Todesfälle auf dem Highway an. Und da waren diese Polizeibeamten, die sich mit uns unterhielten. Und es war toll, den Führschein auf Probe zu bekommen, aber Mom und Dad wollten nicht, dass ich damit fahre, weil die Versicherung so teuer ist. Und Sam zu bitten, mich ihren Pick-up fahren zu lassen – nein, das könnte ich einfach nicht.
    Jedenfalls, über all das nachzudenken, ließ mich meinen Geburtstag irgendwie überstehen.
    Am nächsten Tag war Weihnachten, und es fing wirklich gut an. Dad freute sich über M*A*S*H , und das freute mich, vor allem als er seine Version jenes Abends erzählte, an dem wir gemeinsam die Folge gesehen hatten. Den Teil
mit der Küche und dem Sandwich und dem Weinen ließ er ebenfalls weg, aber er zwinkerte mir zu, wie um mir zu sagen, dass er es nicht vergessen hatte. Auch die Fahrt nach Ohio war die erste halbe Stunde eigentlich ganz in Ordnung, obwohl ich hinten auf der Ausbuchtung sitzen musste. Dad stellte meinem Bruder eine Menge Fragen übers College, und mein Bruder beantwortete sie. Er geht jetzt mit einer Cheerleaderin aus, die während der Footballspiele Räder schlägt. Sie heißt Kelly. Meinen Vater interessierte das ziemlich. Meine Schwester sagte, Cheerleading sei dumm und sexistisch, und mein Bruder sagte, sie solle den Mund halten – Kelly studiert im Hauptfach Philosophie. Ich fragte meinen Bruder, ob Kelly »auf ihre ganz eigene Art und Weise« schön sei.
    »Nein, sie sieht einfach nur umwerfend aus.«
    Darauf sagte meine Schwester, dass das Aussehen einer Frau ja wohl nicht das Wichtigste sei. Ich stimmte ihr zu, aber dann sagte mein Bruder, meine Schwester sei eine »blöde Lesbe«, und meine Mutter sagte, er solle solche Ausdrücke nicht in meiner Gegenwart gebrauchen, was schon lustig ist, da ich vermutlich der Einzige in der Familie bin, der einen schwulen Freund hat. Gut, vielleicht auch nicht,

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