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Das Alte Aegypten

Das Alte Aegypten

Titel: Das Alte Aegypten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Vogt
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Grabbeigaben, bis zu 50 wurden bei den größten von ihnen gezählt. Als private Begräbnisstätte war sie bis zum Ende des Alten Reichs in Gebrauch.
    Uschebti
    „O mein Uschebti, wenn ich verpflichtet werde, irgendeine Arbeit zu leisten, die dort im Totenreich geleistet wird … dann sollst du dich verpflichten zu dem, was dort getan werden muss … ‚Ich will es tun, hier bin ich’, sollst du sagen.“ Mit diesen Worten beschreibt das Totenbuch die Aufgabe der Uschebtis („Antworter“). Seit dem Mittleren Reich wurden den Toten bis zu 365 kleine, mumiengestaltig ausgeführte Figuren meist aus Fayence beigegeben. Sie fungierten als Stellvertreter des Toten und sollten ihm bei den im Jenseits anfallenden Arbeiten helfen
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Von den Pyramiden zum Felsgrab
    Die Pharaonen verlangten nach monumentaleren Bauwerken und türmten bereits während der 3. Dynastie mehrere Mastabas mit unterschiedlichen Seitenlängen aufeinander. Von dieser Stufenpyramide war es dann nur noch ein kleiner Schritt zur echten Pyramide, der bevorzugten Begräbnisform der Könige für über 1000 Jahre. Auch hier wurde meist unter der Erde, nicht im Pyramideninnern bestattet. Die Kapelle, Ort des Opfers und des Gebets, enthielt ein eigenes Gebäude neben der Pyramide, den Totentempel.
    Noch während der Pyramidenzeit entwickelte sich bei den Privatgräbern ein neuer Typus, der später dann auch von den Königen übernommen wurde, das Felsgrab. Es hatte zuerst die Form einer in Stein gehauenen Mastaba, seit der 11. Dynastie fand es zu einem dann bis ins Neue Reich beibehaltenen eigenen Aufbau. Idealerweise waren diese in den Fels gehauenen Gräber von Ost nach West ausgerichtet, der Grundriss nahm vom Eintretenden aus gesehen die Form eines umgekehrten T an. Trotz der neuen Form gab es weiterhin Sargkammer, Scheintür und Statuennische. Je nach gesellschaftlichem Stand verfügte das Grab über weitere Räume und aufwändige Dekorationen.

Im unversehrten Grab des Sennedjem in Deir el-Medina fand Gaston Maspero 1886 einige Uschebti-Kästen aus Kalkstein, darunter diesen für den Sohn des Grabherrn, Chabechnet. Die oft in Kapellenform gearbeiteten Behältnisse dienten zur Aufbewahrung mehrerer kleiner Uschebtis
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    (c) akg, Berlin

Kästen des ewigen Lebens
Särge und Sarkophage
    Enene, Untergebener des Schatzhausschreibers Kageb, kam sich vor wie in einem der Märchen, die er, selber Schreiber, sammelte. Er war heute Zeuge der letzten Reise des verstorbenen Herrschers von Binse und Biene (Ober- und Unterägypten), Merenptah, Sohn des großen Ramses, geworden. Mit prunkvollem Geleit war die Barke mit der königlichen Mumie in Theben angekommen, nachdem man sie in der alten Residenzstadt Memphis vorschriftsmäßig einbalsamiert hatte. Viel von ihr hatte er aber nicht sehen können, denn sie befand sich in einem Sarg aus purem Gold, der wiederum von zwei vergoldeten Holzsärgen umgeben war. Auch bei den nun folgenden Zeremonien im Totentempel des Pharaos war er nicht zugelassen. Wie gerne wäre er Zeuge der Beisetzung im Tal der Könige. Von seinem Freund Panese, dem Steinmetz, wusste er wenigstens, dass die drei Särge in einen vierten, einen Alabastersarkophag gelegt werden würden – auch er wie die inneren Särge nach der Gestalt eines Menschen gefertigt. Noch drei weitere Sarkophage folgten. Alle waren mit Inschriften und Bildern verziert, der größte maß acht Ellen, war aus feinstem roten Granit und hatte die Form einer königlichen Namenskartusche – oval wie der Ring, den man als Schreiber, so hatte Enene es gelernt, um den Geburts- und Thronnamen des Königs machen musste.
Menschliche Formen
    Der Sarg stand im Zentrum der Bestattungsriten, egal ob es sich dabei um einen König oder einen Schreiber handelte. Nur ganz arme Menschen wurden, wie das am Anfang der Pharaonenzeit allgemein üblich war, direkt im heißen Sand bestattet. Dies führte teilweise zu einem besseren Erhaltungszustand der Leichen, als die aufwändige Mumifizierung, die zur Konservierung des Leichnams erst nötig wurde, als man begann, Särge zu verwenden.
    Sargtexte
    Seit dem Mittleren Reich wurden die Särge mit Sprüchen bedeckt, die in der ersten Person abgefasst und für den Gebrauch des Verstorbenen im Jenseits gedacht waren. Sie enthalten ganz menschliche Wünsche und Sorgen und sind aus den Pyramidentexten (siehe S. 40) hervorgegangen, mit denen die Grabkammern der toten Herrscher geschmückt waren. Außer auf Särgen finden sich die Texte auch auf beigelegten

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