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Das alte Haus am Meer

Das alte Haus am Meer

Titel: Das alte Haus am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wentworth
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Ordnung. Sie sagte:
»Eine großartige Idee.«
Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter.
»Hör nie auf, mich zu lieben, Lisle.«
    9

    Wenn Lisle später auf den folgenden Tag zurückblickte, erschien er wie ein lichtes Paneel, das Dunkelheit von Dunkelheit trennte, wie ein Fenster, durch das sie die Sonne sehen konnte, obwohl es im Zimmer dunkel war. Während sie den Tag durchlebte, war er einfach einer dieser Tage, an denen alles stimmt. Der Himmel war blau und wolkenlos, das Meer war blau und ruhig und die Stunden vergingen angenehm und ohne besondere Vorkommnisse. Dale kam in bester Laune vom Flugplatz zurück und redete während des ganzen Mittagessens von technischen Dingen. Rafe kam wie immer erst am Abend nach Hause, und Alicia war weggefahren, so dass sie allein waren. Später gingen sie baden, und er gab ihr Schwimmunterricht. Die Zeit verging wie im Flug. In dieser Nacht schlief sie traumlos und erwachte ausgeruht und zufrieden.
    Als sie beim Frühstück saßen, wurde Alicia ans Telefon gerufen. Rafe war fertig, hatte seinen Stuhl zurückgeschoben und rauchte. Er arbeitete in der Konstruktionsabteilung der Firma, die vor einigen Jahren ein Stück Land von Dale für eine neue Flugzeugfabrik gekauft hatte. Er saß mit dem Blick zur Uhr und trödelte wie immer bis zum letzten Augenblick.

Alicia kehrte mit strahlendem, spöttischem Lächeln ins Zimmer zurück. Sie ließ sich auf den Stuhl fallen und wandte sich an Dale:
    »Das, mein Schatz, war Aimée.«
»Welche Aimée?«
Sie lachte.
»Kennst du mehr als eine? Ich hätte gedacht, diese sei
    mehr als genug. Aimée Mallam, mein Schatz. Sie ist bei den Crawfords zu Besuch und möchte heute zum Lunch zu uns kommen.«
    »Was für ein Vergnügen«, sagte Rafe. »Und zu dumm für mich, dass ich sie verpasse. Dafür werdet ihr umso mehr von ihr haben.« Gemächlich stand er auf und warf Lisle eine Kusshand zu. »Du kannst dich glücklich schätzen, Kleines, richte ihr meine allerbesten Grüße aus.«
    »Du kommst noch zu spät, wenn du dich nicht beeilst«, sagte Alicia.
»Nur fast«, erwiderte Rafe, »ich gehe zwar bis ans Limit, aber nicht weiter. Das hat zumindest der alte Mallaby erst Samstagmorgen zu mir gesagt. Macht’s gut, Kinder, und viel Spaß.« Er ging hinaus und ließ die Tür offen.
Dale stand auf und schloss sie. Er versuchte, seine Wut zu zügeln.
»Was hast du zu ihr gesagt, Alicia?«
Sie zuckte die Schultern.
»Was man so sagt.« Mit übertrieben höflicher Stimme sagte sie: »›Wie wunderbar, meine Liebe, wir freuen uns so, dich zu sehen, besonders Dale wird sich freuen‹«, das habe ich gesagt.
»Sei nicht dumm, Lal! Sie kann heute nicht kommen. Ich fliege heute Vormittag und fahre am Nachmittag in die Stadt. Lisle fährt mich nach Ledlington. Wenn du Aimée also nicht für dich allein haben willst …« Er blickte sie an und sah, wie ihre Augen aufblitzten.
»O nein, mein Schatz, so nicht. Ich bin für Aimée nicht zuständig.«
»Dann ruf sie zurück und sage ihr, sie kann nicht kommen!«
Lisle verfolgte das Gespräch verwirrt und fühlte sich ein wenig ausgeschlossen. Aimée Mallam. Einen Augenblick blieb der Name an der Oberfläche ihres Gedächtnisses haften, dann sank er wie ein Stein in die Tiefe. Das war die Frau, die auf der anderen Seite der Hecke geredet hatte; die Wespe im Honigglas, hatte Rafe sie genannt. Kalt durchfuhr es sie, und sie zitterte. Sie blickte Alicia an, die mitfühlend den Kopf schüttelte.
»Das geht nicht. Die Crawfords fahren Joan im Internat besuchen. Anscheinend hat es Ärger gegeben, und da wollen sie natürlich Aimée nicht dabeihaben.« Sie sprach wieder mit normaler Stimme. »Hör zu, lass sie einfach kommen, und bringe es hinter dich. Sie kommt erst um ein Uhr, und wenn du den Zug um zwanzig nach drei nimmst
– und das nehme ich an –, dann können wir um Viertel vor aufbrechen.«
»Wir?«
Alicia lachte.
»Ich lasse mich nicht den Wölfen zum Fraß vorwerfen. Außerdem will ich meinen Wagen abholen. Langham sagt, er ist ab drei hier fertig; ich werde einkaufen und dann nach Hause fahren.«
Sie ging um den Tisch zu Dale, baute sich dicht vor ihm auf und raunte mit vertraulicher Stimme:
»Ehrlich, mein Schatz, du solltest sie kommen lassen. Sie hat immer wieder davon angefangen, dass sie dich bei den Cranes nicht angetroffen hat und dass Lisle so überstürzt abgereist ist, wo sie sie doch so gerne kennen lernen wollte. Du weißt schon. Je mehr du versuchst, sie abzuwimmeln, umso entschlossener wird sie.

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