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Das alte Königreich 03 - Abhorsen

Titel: Das alte Königreich 03 - Abhorsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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es noch eine andere Möglichkeit, die Hemisphären nach Forwins Mühle zu schaffen?«, fragte Sam. »Hedge hat alles sorgfältig geplant, sowohl im Königreich wie auch hier… alles war vorbereitet. Die Südlinge waren da, die er zu seinen Heerscharen machte, die Karren standen bereit…«
    Tindall studierte wieder die Karte. Der Strahl der Taschenlampe wanderte in verschiedene Richtungen, als er nach möglichen Alternativen suchte.
    »Nun ja«, meinte er schließlich. »Ich schätze, sie könnten die Hemisphären an die Küste karren, sie auf Boote laden, nach Süden schippern, dann die Uferlinie entlang fahren und durch die Bucht bis zum alten Dock an der Mühle. Aber sie haben beim Stützpunkt West keine Lademöglichkeit…«
    »Doch, die gibt es«, sagte der Major mit plötzlichem Grimm. Er drückte den Finger auf ein einzelnes Symbol auf der Karte, einen vertikalen Strich mit vier abgewinkelten Strichen. »Es gibt ein Marinedock beim Leuchtturm West.«
    »Das wird Hedge nutzen«, sagte Lirael und war sich ganz sicher. »Wie schnell können sie auf See sein?«
    »Das Verladen dauert eine Weile«, meinte Sam und studierte ebenfalls eingehend die Karte. »Und sie müssen segeln. Dampfer funktionieren nicht. Aber ich würde sagen… weniger als zwölf Stunden.«
    Diesen Worten folgte ein Augenblick der Stille, ehe alle wie auf ein gemeinsames Zeichen in Aktion traten. Greene schnappte sich die Karte und kletterte ins Führerhaus des ersten Lasters. Lirael und ihre Gefährten liefen nach hinten und stiegen ein, und Lieutenant Tindall lief winkend die Straße entlang und rief: »Los! Los!«, als die Motoren aufheulten und die Wagen sich mit flackernden Scheinwerfern in Bewegung setzten.
    Auf der Ladefläche legte Sam den schlafenden Kater auf seinen zerschlissenen und nur notdürftig geflickten Rucksack und ließ sich neben ihm nieder. Dabei zog er einen kleinen Metallbehälter aus seiner Gürteltasche und legte ihn dem Kater vor die Nase. Ein paar Sekunden schien es, als würde Mogget tief und fest schlafen. Dann öffnete sich ein grünes Auge einen Spalt weit.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Sardinen«, sagte Sam. »Sie sind Teil der Kompanieverpflegung. Ich habe ein paar Dosen für dich organisiert.«
    »Was sind Sardinen?«, fragte Mogget misstrauisch. »Und warum ist da ein Schlüssel dabei? Ist das irgendein Abhorsen-Trick?«
    Statt einer Antwort brach Sam den Schlüssel ab und drehte den Deckel der Dose auf. Der intensive Duft der Sardinen drang heraus. Mogget beobachtete die Prozedur sehr interessiert und ließ keinen Blick von der Dose. Als Sam sie hinstellte, wobei er sich fast geschnitten hätte, als der Laster durch ein paar Schlaglöcher fuhr, schnupperte Mogget vorsichtig an den Sardinen.
    »Warum gibst du mir das?«
    »Du magst Fisch«, sagte Sam. »Außerdem habe ich es dir versprochen.«
    Mogget riss sich von den Sardinen los und musterte Sam. Er kniff die Augen zusammen, konnte aber keine Hinterlist in Sams Miene entdecken. Der kleine Kater schüttelte den Kopf und machte sich dann blitzschnell über die Sardinen her. Zurück blieb eine leere, makellos ausgeleckte Dose.
    Lirael und die Hündin warfen nur einen kurzen Blick auf diese Demonstration von Gefräßigkeit. Beide waren mehr an den Vorgängen draußen und hinter ihnen interessiert. Lirael schob die Plane beiseite, und sie starrten hinter die drei nachfolgenden Wagen. Lirael konnte die zweite, viel größere Schar von Toten- und Schattenhänden spüren, die die Straße entlangkam. Die Schattenhände, die mächtiger als die Totenhände und nicht an tote Körper gebunden waren, bewegten sich sehr schnell. Manche sprangen und flogen wie riesige Fledermäuse der Hauptmasse ihrer schwerfälligen Brüder voraus, die den Körpern von Toten innewohnten. Sie würden zweifellos irgendwo für ein gewaltiges Chaos sorgen und Furcht und Schrecken verbreiten, doch Lirael konnte keinen weiteren Gedanken an sie verschwenden. Die größere Gefahr wartete im Westen auf sie und bereits auch im Süden, wo am Horizont Blitze zuckten. Lirael fiel auf, dass der andere Donner, der von der ancelstierrischen Artillerie stammte, bereits vor einiger Zeit verstummt war, aber sie war zu beschäftigt gewesen, um es wahrzunehmen.
    »Hündin«, flüsterte Lirael, zog sie zu sich und legte ihr die Arme um den Hals. »Hündin. Was ist, wenn wir die Blitzfarm nicht mehr rechtzeitig zerstören können? Was ist, wenn sie die Hemisphären zusammenbringen?«
    Die Hündin sagte

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