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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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feilschte noch zehn Minuten und kehrte dann zu Lara zurück.
    »Haben Sie bekommen, was wir brauchen?«, fragte sie.
    »Alles klar«, erwiderte Mason. »Er transportiert einen Traktor auf einem Tieflader. Er lädt ihn ab, lässt ihn an der Tankstelle stehen und kommt her, um uns abzuholen. Mit etwas Glück sind wir in weniger als einer Stunde südlich des Hochdammes wieder auf dem Nil.«
    Als der Lastwagen kam, mussten sie alle drei mit anpacken, um das Boot auf den Tieflader zu hieven. Dann kletterten sie in die Kabine des Trucks, und genau wie Mason vorhergesagt hatte, waren sie eine Stunde später acht Meilen südlich von Assuan auf dem künstlich angelegten Nassersee.
    »Wir haben es geschafft«, sagte Mason mit einem erleichterten Seufzen, »Bis hierher«, schränkte Lara ein. »Jetzt müssen wir nur noch die Amenhotep finden, bevor die Mahdisten uns finden.«
     

7
     
    Eine Wolke zog am Mond vorüber. Lara spähte in die Dunkelheit »Wie spät ist es?«, fragte sie.
    Mason blickte auf die Leuchtzeiger seiner Uhr. »Etwa halb vier. Die Amenhotep muss jeden Augenblick eintreffen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Das will ich hoffen. Ich komme mir in diesem kümmerlichen kleinen Boot vor wie auf dem Präsentierteller.«
    »Es könnte aber auch noch ein Weilchen dauern«, meinte Mason. »In Assuan steigen nicht nur Verbrecher aus, wahrscheinlich nimmt man auch ein paar neue an Bord. Und der Kapitän muss den örtlichen Behörden vielleicht etwas Geld zustecken.« Er sah nach Norden in die Finsternis. »Ah! Da kommt sie ja doch schon.«
    »Das ist nicht die Amenhotep « , sagte Lara. »Die Lichter sitzen zu tief.«
    Das Boot kam langsam auf sie zu, und bald konnten sie seine Umrisse erkennen.
    »Das nenne ich einen Kabinenkreuzer«, sagte Mason bewundernd. »Ich wünschte, ich hätte das Geld, das der Besitzer dafür hingeblättert hat. Die Jacht wurde vermutlich für einen reichen Ölscheich gebaut.«
    »Was hat sie hier zu suchen?«, fragte Lara. »Neunundachtzig Prozent des Schiffsverkehrs spielen sich nördlich des Hochdamms ab.«
    »Vielleicht beißen hier die Fische besser«, meinte Mason. »Oder vielleicht wohnt der Besitzer hier. Ich kann mir schlimmere Anblicke beim Aufwachen vorstellen, als den Nassersee.«
    »Mag sein«, sagte sie zweifelnd.
    Der Kabinenkreuzer kam immer noch näher, und plötzlich wurde das kleine Motorboot von seinem Suchscheinwerfer erfasst.
    »Runter!«, schrie Lara und kauerte sich selbst instinktiv zu Boden, als auch schon ein Kugelhagel in die Flanke des Bootes einschlug und das Wasser ringsum aufspritzen ließ.
    »Verdammt!«, knurrte Mason.
    »Sind Sie getroffen?«
    »Nein. Ich bin mit dem Kopf gegen die Bootswand gestoßen.«
    »Wollen wir hoffen, dass das die schlimmste Ihrer Verletzungen bleibt«, sagte sie und zog ihre Pistolen.
    »Ich weiß nicht, wie Sie jemanden treffen wollen«, sagte Mason und äugte über den Rand der Bootswand. »Dieses Licht ist blendend grell!«
    »Dann wollen wir mal für Chancengleichheit sorgen«, sagte sie, blinzelte und wartete, bis sie wieder klar sehen konnte. Dann zielte sie und gab einen einzelnen Schuss ab. Der Scheinwerfer schien zu explodieren, und die Männer an Bord der Jacht fingen wieder an zu feuern.
    »Geben Sie mir eine Ihrer Waffen«, sagte Mason.
    »Ich sagte Ihnen doch – die Pistolen sind auf meinen Handabdruck abgestimmt. Außer mir kann sie niemand auslösen.« Sie lugte ins Dunkel hinaus. »Wie viele können Sie ausmachen?«
    »Drei, glaube ich«, sagte er, während er aus zusammengekniffenen Augen zu dem Kabinenkreuzer hinüberblickte.
    »Ich auch. Einer bei dem zerschossenen Scheinwerfer, einer rechts davon und ein anderer in der Nähe des Steuers.«
    Es folgte ein weiterer Schusswechsel, der keine sichtbare Wirkung zeigte.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Mason. »Die sind höher über dem Wasser als wir, und diese verdammt solide Reling bietet ihnen Schutz.«
    Lara spähte zur Jacht hinüber, die sich nur noch etwa fünfzig Fuß entfernt befand, dann blickte sie zu Mason.
    »Springen Sie ins Wasser«, flüsterte sie.
    »Sind Sie verrückt?«, gab er empört zurück. »Die werden mich abknallen wie eine Ente!«
    »Der Scheinwerfer ist kaputt. Die werden sich über die Reling lehnen müssen, um zu sehen, wo Sie sind, und dann kann ich sie im Mondlicht genau ins Visier nehmen.«
    Er schaute zweifelnd drein. »Wie gut können Sie mit diesen Dingern umgehen?«
    »Ich treffe, worauf ich ziele.«
    »Ich hoffe, Sie haben

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