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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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etwas zu schnell war, aber Keira schien nichts bemerkt zu haben.
    »Soll ich dir etwas vom Chinesen mitbringen?«
    »Klar, das wäre super. Wann kommst du wieder?«
    Ich hörte, wie sie leise kicherte. Ich war mir sehr sicher, dass ich nicht der Grund dafür war.
    »So in einer halben Stunde, denke ich.«
    »Super. Danke Keira.«
    Ich legte auf, bevor sie noch etwas sagen konnte. In hektischer Eile stopfte ich das Buch und die Seiten in meinen Rucksack. Ich sah mich noch einmal um, ob ich auf die Schnelle noch irgendetwas Brauchbares sehen konnte. Ich wollte gerade gehen, als mir ein Kästchen auf dem Tisch auffiel. Ich holte es unter dem Bücherstapel hervor und klappte es auf. In seinem Inneren waren viele kleine Werkzeuge und merkwürdige Einzelteile. Einen Impuls folgend schob ich das Kästchen zum Buch in meinen Rucksack und rannte zurück in den Tunnel. Ich hatte für den Weg hierher knapp fünfundzwanzig Minuten gebraucht. Ich lief noch ein wenig schneller, sodass ich fast rannte. Ich hatte eine kleine Chance, dass Keira nichts von meinem nächtlichen Ausflug erfuhr. Außer Atem und mit Seitenstechen stolperte ich durch die Tür zu unserer Suite. Reynold hatte ich völlig ignoriert. Sein neugieriger Blick, bei meinem schmutzigen Anblick, war mir allerdings nicht entgangen. In der Suite rannte ich ins Badezimmer und wechselte in meinen Schlafanzug. Ich wischte mir gerade das Gesicht sauber, als ich das Klicken der Tür hörte.
    »Janlan?«
    »Hier.«
    Ich versuchte völlig unschuldig zu wirken. So als hätte ich die Suite nie verlassen.
    »Und wie war dein Abend? Hast du mich vermisst?«
    Ich grinste sie herausfordernd an.
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Wir lachten los.
    »Also wie war es wirklich.«
    Bevor sie mir antwortete, verschwand sie in der kleinen Küche. Ich hörte das Geklapper von Geschirr. Keira kam mit einem vollen Teller Reis zurück. Erst jetzt merkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Außer dem mickrigen Frühstück hatte ich heute noch nichts gegessen.
    »Danke.«
    Ich nahm ihr den Teller ab und setzte mich an den Couchtisch. Er war zwar zum Essen eigentlich zu niedrig, aber es war bequemer als an dem rustikalen Esstisch.
    »Also wie war dein Abend?«
    Keira grinste. Damit hatte sie meine Frage schon beantwortet.
    »Und was hast du so gemacht?«
    »Gelesen«, nuschelte ich zwischen zwei Bissen.
    Plötzlich sprang Keira auf. Beinahe hätte ich vor Schreck den Teller runter geworfen, den ich inzwischen auf dem Schoß hatte. Der Tisch war einfach zu weit weg von der Couch.
    »Keira, was soll das? Willst du, dass ich einen Herzinfarkt bekomme?«
    Sie sah mich spöttisch an.
    »Sei nicht albern. Ich hab nur etwas vergessen.«
    »Und was genau soll das sein, dass die Erinnerung daran dich so aufschreckt?«
    Ohne mir zu antworten, rannte sie ins Schlafzimmer. Binnen Sekunden war sie wieder zurück und hielt einen Brief in der Hand.
    »Was ist das?«
    »Ein Brief mit deinem Wappen. Ich habe ihn aus dem Raum mitgenommen und ihn vorhin völlig vergessen.«
    Keira reichte ihn mir. Wie der Brief von meinem Großvater war auch dieser mit einem altmodischen Wachsiegel verschlossen. Ich hielt ihr den Brief wieder hin.
    »Kannst du…?«
    Ich wollte weiter Essen, solange der Reis noch warm war.
    Keira nahm mir den Brief ab und riss ihm am Siegel auf. Behutsam zog sie ein gefaltetes Papier heraus. Sie klappte es auseinander und sah stirnrunzelnd auf das Papier.
    »Ich kann ihn nicht lesen.«
    Ich verdrehte die Augen, das hätte ich mir denken können.
    Wortlos streckte ich meine linke Hand aus und berührte den Brief am Rand, während ich mir mit der Rechten weiter Reis in den Mund schaufelte.
    »Das ist schon besser«, gluckste Keira.
    Ich warf einen kurzen Seitenblick auf den Brief. Er war nicht besonders lang. Die krakelige Handschrift war definitiv die meines Großvaters. Ich stöhnte innerlich. Welches Rätsel hatte er mir jetzt bloß hinterlassen.

    Janlan meine Liebe,
    Furn war der Anfang, Galin der Weg, die Natur ist das Ziel, denn nur dort begraben liegt, was alles verschiebt.

    Dieses Mal stöhnte ich gut hörbar.
    »Noch ein Rätsel, wie überraschend. Und was soll das jetzt wieder heißen? Will er jetzt, dass wir nach Galin fahren?«
    Keira zuckte mit den Schultern. Verärgert stocherte ich mit der Gabel im Reis und schaufelte mir dann viel zu viel in den Mund.
    »Nur dass wir vielleicht nach Galin fahren, heißt nicht, dass du dir gleich Vorräte anlegen musst wie ein Hamster.«
    Sie grinste

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