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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Hand nahm. Ich klappte ihn auf, wobei meine Hände vor Aufregung zitterten. Die Kugel fing augenblicklich an, blau zu leuchten. Wie im Buch beschrieben und mit wild pochendem Herzen legte ich meinen Zeigefinger auf die Kugel. Den Daumen legte ich auf ein Symbol, das dem für die Weiblichkeit sehr ähnlich sah. Den Ringfinger platzierte ich auf einen Kreis, der durch ein Dreieck überspannt war, das wiederum in einem größeren Kreis lag. In der Sekunde, in der mein Ringfinger das Metall berührte, durchströmte mich ein unheimlicher Energiefluss. Das Blau der Kugel wurde immer intensiver und fing an, über seine Grenzen hinaus Licht zu verteilen. Es war wie ein blauer Fluss aus Licht, der aus der Kugel durch meinen rechten Arm in mich hinein floss und durch meinen linken Arm zurück in die Kugel. Es war ein mächtiger Kreislauf, dessen Magie durch jede Ader meines Körpers pulsierte.
    Keira weitete vor Entsetzen ihre Augen, als sie mal wieder in den Rückspiegel blickte und mich in diesem blauen Licht eingehüllt sah. Ich glitt ungewollt in die Seelensicht und konnte zusehen, wie das blaue Licht der Kugel allmählich meine Seelenenergie bündelte und zurück an ihren Ort drängte. Ich fühlte, wie die Zerrissenheit in meinem Innern immer schwächer wurde, bis meine Seelenenergie sich wieder in meinem Herzen befand. Als sie anfing intensiv zu leuchten, ließ das Leuchten auf meiner Hand nach. Als die Kugel wieder weiß war und nur noch die feinen weißen Äderchen zusehen waren, wusste ich, dass es vorbei war. Der Gealen hatte meine Zerrissenheit beendet. Ich hatte während der Prozedur nicht bemerkt, dass Keira angehalten hatte.
    »Was hast du getan?«
    Sie klang fast hysterisch. Ich grinste sie fröhlich an. Ihre Antwort darauf war ein Blick, der nur ausdrücken konnte, dass ich jetzt völlig verrückt geworden war.
    »Ich habe nur verhindert, dass ich irgendwann wieder einen Anfall bekomme.«
    Ich sagte es, als wäre es das Einfachste auf der Welt gewesen. Eigentlich war es das auch, wusste man, was zu tun war. Allerdings war mir der letzte Satz des Kapitels nicht entgangen.

    Der Gealen ist keine gänzliche Sicherung der Verbundenheit von Seele und Körper. Einmal getrennt, kann sie nie wieder vollständig hergestellt werden.

    Ich vermutete, dass der Zustand der Zerrissenheit, irgendwann wieder eintreten könnte. Was zu keinem Problem werden würde, solang ich den Gealen besaß. Auch wenn das hieß, dass ich ihn ein Leben lang mit mir herumtragen musste. Er bot die Lösung zu meinem Problem und es funktionierte. Das war doch am wichtigsten. Die Zukunft musste erst einmal kommen. Oder eher gesagt, ich musste lange genug überleben, um sie zu sehen.
    »Dann bist du wieder gesund?«
    Keira sah mich ungläubig an, als vermute sie hinter meinen Worten einen Täuschungsversuch, um ihr ihre Sorgen zu nehmen. Wieder grinste ich sie fröhlich an.
    »Ja, so könnte man es sagen. Ich bin wieder gesund. Alles ist zurück an seinem Platz. Da, wo es hingehört.«
    Keira verstand kein Wort, aber meine Aufrichtigkeit schien sie zu erreichen. Langsam breitete sich auch auf ihrem Gesicht ein strahlendes Lächeln aus, das sogar ihre Augen erreichte und einen Teil ihrer Sorgen einfach wegwischte.
    »Wie hast du das gemacht?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin einfach den Anweisungen gefolgt, um Körper und Selenenergie wieder zu verbinden. War eigentlich echt einfach.«
    »Keine Anfälle mehr?«
    »Keine Anfälle mehr«, bestätigte ich zuversichtlich.
    Sie kletterte so flink über die Sitze, dass ich ihre heftige Umarmung nicht kommen sah. Ihr fiel ein Stein vom Herzen und ich konnte sie durchaus verstehen.
    »Dann kannst du jetzt schlafen?«, fragte sie, als sie mich nach einer Ewigkeit aus der Umarmung entließ.
    Ich nickte.
    »Das dürfte kein Problem mehr sein.«
    »Super, dann kannst du das ja gleich mal ausprobieren. Denn ehrlich gesagt siehst du echt scheiße aus.«
    Sie grinste mich an. Ich erwiderte es.
    »Na vielen Dank. Ich werde dich jetzt ignorieren und einen Schönheitsschlaf halten. Wenn du also bitte der Straße folgen würdest.«
    Ich machte eine abfällige Bewegung zur Frontscheibe.
    »Wie du befiehlst, Dornröschen.«
    Sie grinste und ließ glücklich den Motor an. Bevor ich wirklich einschlief, fragte ich neckisch, »Gibt es eigentlich eine Märchenfigur, die Chauffeur spielt? Wenn ja, nenn ich dich ab sofort nach ihr.«
    Keira lachte und ich schlummerte zufrieden ein, dieses Mal ohne mich zu

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