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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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konnte - mein Blick jetzt jeden hätte umbringen können. Bevor er auch nur noch ein weiteres Wort sagen konnte, fiel ich über ihn her wie ein hungriger Löwe.
    »Du bist gegangen! Du hast mich einfach alleine zurückgelassen! Ich war neun! Welcher gesunde Mensch lässt ein neunjähriges Mädchen alleine, ohne dafür zu sorgen, dass sich jemand wenigstens um es kümmert! Was bist du für ein abscheulicher Mensch! Du warst das Einzige, was ich an Familie hatte! Du hast mich einfach alleine gelassen und jetzt schickst du mich durchs halbe Land und riskierst ohne mein Einverständnis mein Leben! Wer bist du, dass du dir das erlaubst?! Du hast mich alleine gelassen! Einfach alleine! Und jetzt bin ich inmitten von Dingen, die ich nicht verstehe und ich bin sicher, dass du der Grund dafür bist! Hast du auch nur eine Sekunde daran gedacht, was aus mir wird?! Du bist einfach abgehauen! Damals kannte ich Keira noch nicht einmal richtig. Wäre sie nicht da gewesen, ich weiß nicht, was passiert wäre! Hast du daran mal gedacht?!...«
    Ich hätte noch Stunden so weiter zetern können und hätte ihm wahrscheinlich noch sämtliche Schimpfwörter um die Ohren gehauen, die ich jetzt noch zurückhielt.
    »Janlan…, Janlan. Bitte…«, er sagte es so ruhig und verständnisvoll, dass ich noch wütender wurde und am liebsten aufgesprungen wäre. Keira mit ihren Schwertern zu rufen, erschien mir jetzt unheimlich verlockend.
    »Janlan beruhige dich. Du hast mit allem recht, aber jetzt ist nicht die Zeit dafür.«
    Oh, wie falsch er lag. Ich wollte gerade wieder loslegen, als sein strenger, unglaublich machtvoller Blick meinen Kiefer wieder zuklappen ließ.
    »Wir müssen reden und ich habe nicht viel Zeit. Sie werden schon bald erfahren, dass ich hier bin und dann wird es noch viel gefährlicher als du glaubst. Ich bin Paul Ericson.«
    Ich war nicht so überrascht, wie ich vermutlich sein sollte. Es machte Sinn und auf einer unbewussten Ebene meiner Gedanken hatte ich es wohl schon geahnt.
    »Dann bist du das Oberhaupt des Ordens von Alverra, nicht ich.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Immer noch äußerst angriffslustig. Er schüttelte den Kopf.
    »Das bin ich nicht mehr. Du trägst den Ring. Du bist Janlan Alverra, Oberhaupt des Alverra Ordens.«
    Demonstrativ zog ich den Ring von meinem Finger und legte ihn vor meinen Großvater auf den Mosaiktisch. Wir sahen einige Sekunden auf das uralte Erbstück. Dann schob er ihn, mit seiner vom Alter geprägten Hand zurück in meine Richtung.
    »Er gehört dir. Ich habe den Anspruch an ihn aufgegeben und kann somit nie wieder Oberhaupt werden. Ich bin es auch nicht, der für deine Aufgabe geboren wurde. Das bist du, ansonsten befände der Ring sich wirklich noch an meinem Finger.«
    Ich verstand ihn nicht.
    »Warum ich? Ich dachte ich müsste das alles durchmachen, weil außer mir niemand vom Orden mehr am Leben ist. Du bist am Leben, also warum riskierst du es nicht, anstelle von mir?«
    »Weil du die Alverra in zehnter Generation bist. Ich habe nicht, was es braucht, um das Amulett der Seelentropfen zu verwenden.«
    Amulett. Alles führte zu diesem Amulett zurück. Ich wollte immer noch nicht einsehen, dass das meine Aufgabe sein sollte, wenn er doch lebte.
    »Was soll das heißen? Und was ist dieses Amulett und wo ist es?«
    »Es heißt, wie ich dir schon sagte, nur du kannst das Gleichgewicht wieder herstellen. Und wo das Amulett ist, weiß ich nicht. Die Rätsel, die ich dir gab, stammen nicht von mir. Sie sind überliefert worden, vom ersten Oberhaupt des Ordens. Ich habe sie nur an dich weitergegeben, um dir den Weg zu weisen…«
    Ich unterbrach ihn, unfähig meinen Zorn zu zügeln.
    »Und warum bist du dann nicht einfach geblieben und hast mir beim Rätsellösen geholfen?«
    Zum ersten Mal seit unserer überraschenden Zusammenkunft trat sein Alter ganz deutlich in seine Augen.
    »Ich musste fort, um den Widerstand aufzubauen. Ich wollte versuchen, dir wenigsten den Weg ein wenig zu ebenen. Ohne mein Handeln wäre Alanien bereits in einem viel schlechteren Zustand. Es brach mir das Herz, dich verlassen zu müssen. Meine einzige Enkelin. Es war womöglich das Schwerste, das ich je tun musste.«
    Ich hob eine Augenbraue. Womöglich. Das klang nicht nach einer guten Entschuldigung.
    »Dann hast du keine Ahnung, wo das Amulett ist und was ich damit tun soll?«
    »Nein, dass weiß ich leider nicht. Außer der Alverra in der zehnten Generation ist niemand in der Lage, die

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