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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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Edelstein – wenn Tahir – tatsächlich etwas mit Claires Tod zu tun hatte, dann konnte er keine guten Absichten verfolgen.
    Unwillkürlich kamen ihr die Worte des Fremden mit den gletscherblauen Augen in den Sinn. „Du denkst, dass er dein Freund ist und dass du ihm vertrauen kannst“, hatte er gemeint. „Aber ich sage dir, Tahir ist keines Menschen Freund. Das war er noch nie …“
    Inzwischen bereute Lauren, ihm nicht länger zugehört zu haben. Vielleicht hatte er ja recht. Mehr und mehr keimte in ihr der Verdacht auf, dass sie bis zum Hals in einer Sache steckte, die sie nicht mehr zu überblicken vermochte.
    Und die Kontrolle war ihr schon längst entglitten – sofern sie sie überhaupt jemals gehabt hatte!
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Es war, als würgte das Amulett um ihren Hals ihr die Luft ab. Mit zittrigen Fingern versuchte sie, den Verschluss in ihrem Nacken zu öffnen, doch er klemmte. Sie war schon kurz davor, in Panik zu geraten, als der filigrane Goldhaken, der mit einer kleinen Öse am Ende der Kette verbunden war, brach.
    Das Schmuckstück rutschte herunter und fiel mit einem leisen Klirren zu Boden.
    Keuchend rieb sich Lauren mit der Hand über die Kehle. Dabei starrte sie das Amulett an, als fürchtete sie, es könne sich plötzlich regen und davonkriechen wie irgendein widerwärtiges Insekt.
    Mit einem Fußtritt beförderte sie es schließlich in die nächste Kabine, dann verließ sie beinahe fluchtartig die Toiletten.
    Fluchend stand Kylie Graham vor dem Spiegel in ihrem Hotelzimmer und versuchte, die Jeans zuzubekommen, die sie extra für diese Studienfahrt in einem teuren Designerladen auf der New Bond Street erstanden hatte. Erst als sie sich aufs Bett legte und dabei die Luft anhielt, schaffte sie es, den obersten Knopf durchs Knopfloch zu drücken.
    Verdammt! Vor der Abreise nach Marokko hatte das Teil, wie auch beabsichtigt, knalleng gesessen. Aber dass sie es nur mit roher Gewalt über den Hintern kriegte und dann auch noch beim Zuknöpfen Probleme bekam, war eindeutig neu.
    Kylie stand auf und trat wieder vor den Spiegel. Was sie sah, versetzte ihr einen furchtbaren Schock.
    Über dem Bund der Hüftjeans quoll eine Speckrolle hervor, die vor ein paar Tagen definitiv noch nicht da gewesen war. Und sie ließ sich auch durch das etwas längere Top, das Kylie dazu probierte, nicht kaschieren.
    Und was war das da überhaupt für ein roter Punkt auf ihrer Nase? Ein Pickel?
    Jetzt stand Kylie endgültig am Rande eines hysterischen Anfalls. Seit ihrem zwölften Lebensjahr hatte sie dank einiger sündhaft teuren Cremes und Salben vom Kosmetiker ihrer Mutter keine Hautprobleme mehr gehabt. Und jetzt das!
    Ob es an dem schrecklichen Essen lag, das einem hier in Marokko serviert wurde? Vermutlich hatte sie dem auch das Hüftgold zu verdanken, das sie nun dazu zwang, ihre Garderobe für den heutigen Tag noch einmal zu überdenken. Der Fraß war wirklich unerträglich, aber etwas anderes bekam man hier ja nicht!
    Als sie einen Einsatz von Puder und Abdeckstift und zwei komplette Garderobenwechsel später aus ihrem Hotelzimmer trat, fühlte sie sich alles andere als wohl in ihrer Haut. Sie trug ein ziemlich weit geschnittenes Walle-Kleid, das sie eigentlich nur eingepackt hatte, um es am Strand anzuziehen. Doch es war das einzige Kleidungsstück aus ihrem Koffer gewesen, in dem sie sich einigermaßen sehen lassen konnte. Blieb nur zu hoffen, dass ihr ungewöhnlich unglamouröses Outfit keinem auffallen würde.
    Zu ihrem Glück schien es ein anderes Thema zu geben, das das Interesse ihrer Mitstudenten weitaus mehr fesselte. Unter normalen Umständen hätte Kylie das wenig schmeichelhaft gefunden – doch heute war sie ganz froh darüber.
    Teri stand zusammen mit ein paar anderen Mädchen vor dem Eingang zum Speisesaal. Sie tuschelten miteinander.
    „Was ist denn hier los?“, fragte Kylie, als sie dazukam. „Ist jemand gestorben, oder warum macht ihr so lange Gesichter?“
    Offenbar hatte sie etwas Falsches gesagt, denn die Mädchen wirkten erschrocken und schockiert.
    „Was denn, verdammt?“ Kylie schüttelte den Kopf. „Kann mich mal jemand aufklären?“
    Es war Teri, die das Wort ergriff. „Claire Beckett ist tot“, sagte sie. „Von daher hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.“
    „Tot?“, echote Kylie verblüfft. „Kommt schon, was soll der Mist? Wollt ihr mich auf den Arm nehmen, oder was?“
    Stumm schüttelten die anderen die

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