Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
Vom Netzwerk:
Köpfe.
    „Also ist es wahr?“, fragte Kylie. Claires Schicksal berührte sie nicht allzu sehr, was sie allerdings schockierte, war die Tatsache, dass sie so jung gewesen war. Es führte ihr auf drastische Art und Weise die eigene Endlichkeit vor Augen – und das gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie atmete tief durch, um das unbehagliche Gefühl abzuschütteln. „Und … Wie ist das passiert? Ist sie unters Auto gekommen oder so was?“
    „Das glaubst du nie“, entgegnete Teri. Dann runzelte sie die Stirn und musterte Kylie von oben bis unten. „Aber sag mal, wie siehst du eigentlich aus? Was ist das für ein Aufzug, den du da trägst, und findest du das Make-up nicht ein bisschen übertrieben?“
    Kylie verzog das Gesicht. „Ich weiß auch nicht, irgendwas scheint mir hier nicht zu bekommen. Aber was ist jetzt mit Claire passiert?“
    „Das ist total krass! Sie ist an der Pest gestorben!“
    „An der – was? “ Entgeistert starrte Kylie sie an. „Du redest Blödsinn, oder? Die Pest gab es mal im Mittelalter, aber heute doch nicht mehr!“
    „Hab ich eigentlich auch gedacht, aber vorhin musste ich erfahren, dass das wohl nicht ganz richtig ist. Die Pest existiert immer noch, aber sie tritt in der westlichen Welt nur noch extrem selten auf und betrifft eigentlich nur noch Dritteweltländer mit katastrophalen hygienischen Bedingungen.“ Kylie hoffte noch immer, dass das Ganze ein Scherz war, doch Teris Gesichtsausdruck ließ keine Zweifel daran, dass es ihr bitterernst war, als sie nun weitersprach: „Komisch ist eigentlich nur, dass es ihr vorher überhaupt nicht schlecht ging. Normalerweise hätte sie schon vor ein paar Tagen was merken müssen. Na ja, jedenfalls hat der Professor einen Arzt bestellt, der uns jetzt alle der Reihe nach untersuchen soll.“ Sie musterte Kylie stirnrunzelnd. „Wenn ich mir dich so anschaue … Schaden kann’s nicht.“
    Für den Kommentar bedachte Kylie sie mit einem finsteren Blick, der sonst jeden – sogar Teri – zum Verstummen gebracht hätte. Doch heute blieb die gewünschte Reaktion aus. Ja, die Wirkung schien regelrecht zu verpuffen!
    Ein wenig beklommen fragte sie sich, ob sie dabei war, zusammen mit ihrer Figur und ihrer reinen Haut auch ihren Zauber zu verlieren. Es war ihr noch nie schwergefallen, andere zu beeinflussen und für sich einzunehmen.
    Irgendwas stimmte hier nicht. Teri verhielt sich ganz eindeutig untypisch!
    Und es kam noch schlimmer!
    „Hör mal, ich kann heute Abend übrigens nicht mit dir feiern gehen“, sagte Teri seelenruhig, während sie ihre perfekt manikürten Fingernägel einer genauen Prüfung unterzog. „Ich bin schon mit Giles und ein paar anderen verabredet, das verstehst du doch, oder?“
    Kylie fiel aus allen Wolken. „Du willst ohne mich weg? Aber … Wer ist denn noch alles dabei? Ich könnte doch einfach mitkommen und …“
    „Sorry, aber daraus wird nichts. Giles hat glasklar durchblicken lassen, dass seine Einladung dich nicht mit einschließt. Er meint, dass du dich in letzter Zeit ziemlich gehen lässt, und wenn ich dich so anschaue …“
    „Bitte? Aber …“ Wie vom Donner gerührt starrte Kylie ihre beste Freundin und treueste Verbündete an. „Du servierst mich ab? Für diesen Idioten Giles Perringham?“
    Teri verdrehte die Augen. „Weißt du, wenn du dich so aufführst, kann ich echt verstehen, warum die anderen dich nicht dabeihaben wollen“, sagte sie.
    Dann wandte sie sich ab und ließ Kylie einfach stehen.
    Die brauchte einen Moment, um sich von ihrem Schock zu erholen. Doch sie gehörte nicht zu den Menschen, die zu Selbstkritik in irgendeiner Form fähig waren, und so suchte sie unwillkürlich die Schuld für Teris seltsames Verhalten anderswo.
    Möglich, dass irgendjemand ihre Freundin gegen sie aufgehetzt hatte. Aber wer? Jedenfalls ganz sicher nicht Giles Perringham! Sie wunderte sich, dass Teri überhaupt mit diesem Loser ausgehen wollte.
    Stirnrunzelnd blickte Kylie sich um, dabei blieb ihr Blick an Lauren Hammond hängen, die sich gerade von Derek trösten ließ.
    Sie konnte immer noch nicht fassen, dass Derek diese Tussi ihr vorzog. Das war, als würde Barbie von Ken verschmäht, weil der ein Auge auf Spongebob geworfen hatte! Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu!
    Doch Kylie würde schon herausfinden, was hier gespielt wurde. Und derjenige, der diesen ganzen Ärger zu verantworten hatte, konnte sich jetzt schon mal warm anziehen …

7. KAPITEL
    Almoraviden-Reich, Nordwestafrika, A.

Weitere Kostenlose Bücher