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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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mit Händen und Füßen zu verständigen.
    Helfen konnte ihnen trotzdem niemand.
    Niemand hatte ihn gesehen oder konnte mit der Beschreibung, die Prue ihnen gab, etwas anfangen. Dabei musste ein Junge mit so ungewöhnlichen gletscherblauen Augen doch einfach auffallen!
    „Tut mir leid, aber ich glaube, das wird heute nichts mehr“, sagte Prue schließlich. „Wir laufen uns jetzt schon seit Stunden die Schuhsohlen ab, aber im Ernst: Wir suchen praktisch nach der berühmten Nadel im Heuhaufen, das ist dir doch wohl klar, oder?“
    Seufzend fuhr Lauren sich durchs Haar. Sie fühlte sich schlapp, verschwitzt und insgesamt einfach nur elend. Doch sie fürchtete, wenn sie jetzt aufgab, würde sie ihn niemals finden.
    Und dann wäre sie Tahir hilflos ausgeliefert.
    „Nur noch eine halbe Stunde!“ Flehend schaute sie Prue an. „Komm schon, so spät ist es doch noch nicht. Wir könnten …“ Sie verstummte, als sie auf der anderen Straßenseite jemanden entdeckte.
    Die Größe des Jungen passte ungefähr, ebenso die Statur und sogar die Kleidung … War er es?
    Lauren wusste es nicht. Solange er ihr den Rücken zuwandte, konnte sie es nicht mit Sicherheit sagen. „Hey!“, rief sie deshalb und machte Anstalten, die Straße zu überqueren. „Hey du, warte mal!“
    Lauren hatte die Straße gerade bis zur Mitte überquert, als zwei Dinge gleichzeitig passierten: Der Junge auf der anderen Straßenseite drehte sich um, sodass sie ihn von vorne sehen konnte und erkannte, dass es nicht er war. Und nur einen Atemzug später vernahm sie plötzlich ein Aufheulen und sah aus den Augenwinkeln, wie etwas rasend schnell auf sie zuschoss.
    Sie hörte Prue in heller Panik schreien, doch ihre Muskeln waren vor Schreck wie gelähmt. Mit weit aufgerissenen Augen stand sie da, unfähig, auch nur den kleinen Finger zu rühren. Alles schien auf einmal wie in Zeitlupe abzulaufen. Jede Sekunde dehnte sich zu einer kleinen Ewigkeit, und Lauren sah alles mit einer Klarheit, wie sie es nur selten erlebt hatte.
    Das war’s also – jetzt sterbe ich …
    Zu ihrer eigenen Verwunderung empfand Lauren keine Angst. Sie verspürte nur ein Gefühl von Bedauern über all die Dinge, die sie noch hatte erleben wollen und nun niemals tun würde.
    Das Studium abschließen, einen Job finden, der ihr Freude bereitete, eine Familie gründen …
    Und dann spürte sie plötzlich, wie jemand mit seinen Händen ihre Taille umschlang und sie nach hinten wegzog.
    Die Zeit lief wieder normal weiter, und sie sah, wie das Motorrad genau über die Stelle hinwegraste, an der sie den Bruchteil einer Sekunde zuvor noch gestanden hatte. Ja, sie konnte sogar den Luftzug fühlen, den die Maschine im Vorbeifahren verursachte.
    Dann siegte die Schwerkraft über die Fliehkraft, und Lauren stürzte – noch immer fest von den Armen ihres Retters umfangen – rücklings auf die Straße. Der Körper unter ihr fing einen Großteil der Wucht des Aufpralls ab, doch sie reichte noch immer aus, um Lauren die Luft aus den Lungen zu treiben.
    Einen Moment lang blieb sie benommen liegen. Sie hörte Bremsen quietschen, dann stöhnte jemand unter ihr leise auf. Im nächsten Augenblick war Prue auch schon bei ihr und half ihr, völlig außer sich, auf die Beine.
    „Mein Gott, Lauren, bist du okay?“ Sie erschauderte sichtlich. „Als ich das Motorrad auf dich zurasen sah, dachte ich schon, jetzt wäre alles vorbei!“
    Das hatte Lauren in der Tat auch geglaubt. Und dass es nicht dazu gekommen war, verdankte sie einzig und allein der Person, die sie von der Straße gerissen hatte. Ihre Überraschung hätte kaum größer sein können, als sie nun feststellte, dass er es war.
    Der Junge mit den eisblauen Augen …
    „Du?“ Mit vor Staunen weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an. „Aber wie …? Woher …?“
    Mit einem schiefen Grinsen, das ihr Herz sofort höherschlagen ließ, streckte er ihr die Hand entgegen. „Vielleicht könntest du mir ja erst mal hochhelfen. Und danach sollten wir uns vielleicht endlich einmal einander vorstellen, was meinst du? Ich finde, das ist schon lange überfällig.“ Er zuckte mit den Achseln. „Tja, und wenn wir damit fertig sind, werde ich dir all deine Fragen natürlich sehr gern beantworten.“
    Lauren ergriff seine Hand und zog ihn hoch.
    „Hamid“, sagte er.
    „Was?“
    „Mein Name“, entgegnete er schmunzelnd. „Ich heiße Hamid. Eigentlich Hamid abd’el Harun, aber ich will nicht, dass du dir meinetwegen die Zunge

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